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Mehr ge­stal­ten - Aktiv für die Zu­kunft

Sachsen-​Anhalt be­hält die Zu­kunft im Blick: Ob ge­sell­schaft­li­cher Wan­del, Di­gi­ta­li­sie­rung, Struk­tur­wan­del, Um­welt­schutz oder die Ge­währ­leis­tung der Si­cher­heit von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern, unser Land setzt sich en­ga­giert für die Ge­stal­tung die­ser The­men ein. 

Der Struk­tur­wan­del als Her­aus­for­de­rung

Der Kli­ma­wan­del er­for­dert deut­li­che Ant­wor­ten, wenn wir nach­fol­gen­den Ge­ne­ra­tio­nen eine Welt hin­ter­las­sen wol­len, in der sie gut leben kön­nen. Die EU hat sich am­bi­tio­nier­te Ziele ge­setzt und will die Treib­haus­gas­emis­sio­nen bis 2030 um 40 Pro­zent ge­gen­über 1990 re­du­zie­ren. 2050 will die EU kli­ma­neu­tral sein. Deutsch­land hat 2016 im Kli­ma­schutz­plan fest­ge­legt, dass bis 2030 der Aus­stoß der Treib­haus­ga­se um 55 Pro­zent im Ver­gleich zu 1990 sin­ken soll. Er­reicht wer­den soll dies vor allem durch den Weg­fall der En­er­gie­ge­win­nung aus Kohle. Der Aus­stieg aus der en­er­ge­ti­schen Koh­le­nut­zung ist bis spä­tes­tens 2038 vor­ge­se­hen, so haben es Bun­des­tag und Bun­des­rat im Juli 2020 be­schlos­sen. Diese Ent­schei­dung hat un­mit­tel­ba­re Aus­wir­kun­gen auf Sachsen-​Anhalt. Im Süden des Lan­des bil­det die Koh­le­ge­win­nung nach wie vor einen Schwer­punkt der Wirt­schafts­kraft. Meh­re­re tau­send Men­schen ar­bei­ten di­rekt oder in­di­rekt im Abbau und in der Ver­wer­tung der Braun­koh­le aus dem Mit­tel­deut­schen Re­vier. Für sie und die ge­sam­te Re­gi­on gilt es, einen nach­hal­ti­gen Struk­tur­wan­del zu ge­stal­ten, der zu­kunfts­träch­ti­ge, si­che­re und gut be­zahl­te Ar­beits­plät­ze bie­tet.

Die Lan­des­re­gie­rung hat sich zu­sam­men mit den drei an­de­ren deut­schen Koh­le­län­dern Bran­den­burg, Nordrhein-​Westfalen und Sach­sen auf Bun­des­ebe­ne und ge­gen­über der EU in­ten­siv dafür ein­ge­setzt, dass die Fol­gen des Koh­le­aus­stiegs ge­mil­dert und die Chan­cen des Struk­tur­wan­dels ver­bes­sert wer­den. Um viel­fäl­ti­ge Pro­jek­te auf den Weg brin­gen zu kön­nen, sol­len aus­rei­chen­de Mit­tel be­reit­ge­stellt wer­den. Ins­ge­samt ste­hen für Sachsen-​Anhalt in den nächs­ten Jah­ren 4,8 Mil­li­ar­den Euro zur Ver­fü­gung. Ge­mein­sam mit den be­trof­fe­nen Land­krei­sen und Städ­ten, mit Un­ter­neh­men und der Wis­sen­schaft, aber auch den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern trägt das Land Ideen zu­sam­men, wie die Re­gi­on den Struk­tur­wan­del er­folg­reich be­wäl­ti­gen kann. In der Staats­kanz­lei und Mi­nis­te­ri­um für Kul­tur wurde eine Stabs­stel­le "Struk­tur­wan­del im Mit­tel­deut­schen Re­vier" ein­ge­rich­tet, um Ge­sprä­che und Ent­schei­dungs­pro­zes­se zu struk­tu­rie­ren und zu ko­or­di­nie­ren.

Auch auf eu­ro­päi­scher Ebene hat sich Sachsen-​Anhalt schon früh­zei­tig zu die­sem Thema ver­netzt. Unser Land ist Mit­glied der eu­ro­päi­schen „Platt­form für Koh­le­re­gio­nen im Über­gang“, die 2017 auf In­itia­ti­ve der EU-​Kommission ins Leben ge­ru­fen wurde. Sie soll vor allem den Wissens-​ und Er­fah­rungs­aus­tausch zum Struk­tur­wan­del unter den eu­ro­päi­schen Koh­le­re­gio­nen för­dern, Netz­wer­ke er­wei­tern sowie einen bes­se­ren Zu­gang zu Fi­nan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten der EU schaf­fen. Sachsen-​Anhalt ist eine der 20 ak­ti­ven Pi­lot­re­gio­nen der Platt­form, die be­reits kon­kre­te Pro­jek­te ein­ge­reicht haben, unter an­de­rem die vom Fraunhofer-​Institut für Mi­kro­struk­tur von Werk­stof­fen und Sys­te­men Halle (Saale) ent­wi­ckel­te Idee eines Eu­ro­päi­schen Netz­werks für eine Koh­len­stoff­kreis­lauf­wirt­schaft. Da­ne­ben fin­det jähr­lich ein po­li­ti­sches Dia­log­tref­fen der Koh­le­platt­form statt.

Die EU will die 108 Koh­le­re­gio­nen mit dem „Just Tran­si­ti­on Fund“ beim Über­gang zu einer koh­len­stoff­ar­men Wirt­schaft un­ter­stüt­zen. Davon kann auch Sachsen-​Anhalt mit dem Mit­tel­deut­schen Re­vier pro­fi­tie­ren. Zudem bie­ten die ESI-​Fonds Mög­lich­kei­ten für die För­de­rung von Pro­jek­ten des Struk­tur­wan­dels. Dafür hatte sich die Lan­des­re­gie­rung zuvor in Brüs­sel für zu­sätz­li­che fi­nan­zi­el­le Mit­tel der EU für In­ves­ti­tio­nen in In­dus­trie, In­fra­struk­tur, Wei­ter­bil­dung sowie For­schung und Ent­wick­lung in den Jah­ren 2021 bis 2027 stark ge­macht.

Hier fin­den Sie wei­te­re In­for­ma­tio­nen, wie Sachsen-​Anhalt den Struk­tur­wan­del ge­stal­tet.

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Sachsen-​Anhalt und die EU-​Kohäsionspolitik nach 2020

Für Sachsen-​Anhalt mit sei­ner klein­tei­li­gen Wirt­schafts­struk­tur und den Her­aus­for­de­run­gen des de­mo­gra­fi­schen und kli­ma­ti­schen Wan­dels sind zu­kunfts­fä­hi­ge Ar­beits­plät­ze in allen Lan­des­tei­len, eine leis­tungs­fä­hi­ge In­fra­struk­tur und reich­hal­ti­ge kul­tu­rel­le An­ge­bo­te von her­aus­ra­gen­der
Be­deu­tung. Sie bie­ten den Men­schen eine le­bens­wer­te Per­spek­ti­ve in un­se­rem Land. Be­son­ders die Struktur-​ und In­ves­ti­ti­ons­fonds EFRE und ESF haben Sachsen-​Anhalts Ent­wick­lung seit den 1990er Jah­ren we­sent­lich un­ter­stützt und sind auch künf­tig un­ver­zicht­bar. Sie sind Teil der Ko­hä­si­ons­po­li­tik der EU.

Diese sorgt für einen lang­fris­ti­gen Aus­gleich der nach wie vor be­stehen­den struk­tu­rel­len Un­gleich­ge­wich­te in Eu­ro­pa und hilft wirt­schaft­lich schwä­che­ren Re­gio­nen, Ent­wick­lungs­rück­stän­de und Stand­ort­nach­tei­le ab­zu­bau­en. Sie sti­mu­liert zudem In­no­va­ti­ons­pro­zes­se, Struk­tur­wan­del sowie For­schung und Ent­wick­lung auf re­gio­na­ler Ebene. 2018 hat die Eu­ro­päi­sche Kom­mis­si­on die ers­ten Vor­schlä­ge für die Aus­ge­stal­tung der Ko­hä­si­ons­po­li­tik nach 2020 vor­ge­legt. Darin sind fünf po­li­ti­sche Schwer­punk­te de­fi­niert, auf die sich die För­de­rung kon­zen­trie­ren soll. Ziel ist ein in­tel­li­gen­te­res, grü­ne­res, stär­ker ver­netz­tes, so­zia­le­res und bür­ger­nä­he­res Eu­ro­pa. Mit den Vor­schlä­gen wurde aber auch deut­lich, dass künf­tig deut­lich we­ni­ger Mit­tel in die so­ge­nann­ten Über­gangs­re­gio­nen flie­ßen wer­den, zu denen unser Land ge­hört. Sachsen-​Anhalt hat sich des­halb im Ver­bund mit den wei­te­ren ost­deut­schen Län­dern für eine an­ge­mes­se­ne Fort­set­zung der För­de­rung aus den ESI-​Fonds nach 2020 stark ge­macht.

Unser Land hat am Po­si­ti­ons­pa­pier mit­ge­wirkt, das im März 2019 von der MPK-​Ost be­schlos­sen wurde und in dem die Kern­an­lie­gen der ost­deut­schen Län­der zu­sam­men­ge­fasst sind. Die ge­mein­sa­men Be­mü­hun­gen haben sich ge­lohnt. Der Eu­ro­päi­sche Rat hat im Juli 2020 im Rah­men der Ei­ni­gung auf das künf­ti­ge Bud­get der EU das auch von Sachsen-​Anhalt ge­for­der­te Si­cher­heits­netz für Über­gangs­re­gio­nen an­ge­nom­men, so dass nach ge­gen­wär­ti­gem Stand der Rück­gang der künf­ti­gen För­der­mit­tel be­grenzt wer­den konn­te.

Den­noch wer­den Sachsen-​Anhalt in der nächs­ten För­der­pe­ri­ode we­ni­ger EFRE- und ESF-​Mittel zur Ver­fü­gung ste­hen als bis­lang. Zudem könn­te der An­teil der EU-​Kofinanzierung sin­ken, was den Lan­des­haus­halt vor zu­sätz­li­che Her­aus­for­de­run­gen stel­len wird. Die Lan­des­re­gie­rung hat daher die Schwer­punk­te, wie die­ses Geld ein­ge­setzt wer­den soll, ziel­ori­en­tiert de­fi­niert und si­chert eine aus­ge­wo­ge­ne Ver­tei­lung im Land.

In­for­ma­tio­nen zur För­der­pe­ri­ode 2021-2027 und deren Aus­ge­stal­tung in Sachsen-​Anhalt fin­den Sie hier.

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Sachsen-​Anhalt ge­stal­tet den di­gi­ta­len Wan­del

Eines der Zu­kunfts­the­men, von denen die Ent­wick­lung un­se­res Lan­des maß­geb­lich ab­hängt, ist die Frage, wie der tech­no­lo­gi­sche Fort­schritt in allen Ge­sell­schafts­be­rei­chen Nut­zen für die Men­schen er­zeu­gen kann. Der di­gi­ta­le Wan­del ge­hört zu den größ­ten ak­tu­el­len Her­aus­for­de­run­gen in Eu­ro­pa und ist zu­gleich eine große Chan­ce. Hier gilt es, die Wei­chen rich­tig zu stel­len. Die Lan­des­re­gie­rung hat 2017 eine Di­gi­ta­le Agen­da be­schlos­sen. Damit wer­den die di­gi­ta­le In­fra­struk­tur aus­ge­baut, Un­ter­neh­men beim di­gi­ta­len Wan­del un­ter­stützt, den Men­schen di­gi­ta­le Kom­pe­ten­zen ver­mit­telt, das Kul­tur­er­be vir­tu­ell zu­gäng­lich ge­macht, in­tel­li­gen­te Ver­kehrs­sys­te­me auf­ge­baut, aber auch der Schutz sen­si­bler Daten im Blick be­hal­ten.

Unter dem Titel „Den Di­gi­ta­len Bin­nen­markt ge­stal­ten: Smar­te Lö­sun­gen aus Eu­ro­pas Re­gio­nen“ fand im Mai 2020 in Brüs­sel eine ge­mein­sa­me Ver­an­stal­tung der Ver­tre­tung des Lan­des Sachsen-​Anhalt bei der Eu­ro­päi­schen Union und des Mi­nis­te­ri­ums für Wirt­schaft, Wis­sen­schaft und Di­gi­ta­li­sie­rung
statt. Zu­sam­men mit Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern aus den Re­gio­nen Centre-​Val de Loire und Va­len­cia (Spa­ni­en) wur­den Er­fah­run­gen bei der Ge­stal­tung der di­gi­ta­len An­pas­sung aus­ge­tauscht. Zudem wurde dis­ku­tiert, wel­che Im­pul­se und Er­fah­run­gen aus den Re­gio­nen zum di­gi­ta­len Wan­del
in die po­li­ti­sche Dis­kus­si­on in Brüs­sel ein­flie­ßen kön­nen.

Durch ver­stärk­te Be­mü­hun­gen aller Be­tei­lig­ten ist es ge­lun­gen, dass Ende 2019 knapp 80 Pro­zent der Haus­hal­te im Land schnel­le In­ter­net­ver­bin­dun­gen nut­zen konn­ten. Im Bun­des­ver­gleich konn­te Sachsen-​Anhalt die rote La­ter­ne beim Breit­band­aus­bau ab­ge­ben. Mög­lich mach­te dies auch die EU mit 70 Mil­lio­nen Euro aus dem ELER. Wei­te­re 25 Mil­lio­nen Euro kamen aus dem EFRE für den Breit­band­aus­bau in Ge­wer­be­ge­bie­ten.

Di­gi­ta­li­sie­rung ist je­doch mehr als der Aus­bau von In­fra­struk­tu­ren. Des­halb bie­tet das Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um mit dem Pro­gramm „Sachsen-​Anhalt DI­GI­TAL“ seit 2018 Un­ter­stüt­zung für Di­gi­ta­li­sie­rungs­pro­jek­te von klei­nen und mitt­le­ren Un­ter­neh­men. Hier­für ste­hen bis­lang 53 Mil­lio­nen Euro aus dem EFRE zur Ver­fü­gung. Ein Bei­spiel ist das Pro­jekt „Park Your Truck Pre­ga­ting“. Über eine Soft­ware in Ver­bin­dung mit spe­zi­el­len Park­flä­chen ist es mög­lich, den An­lie­fer­ver­kehr in Ge­wer­be­ge­bie­ten, Häfen oder Flug­hä­fen ef­fek­ti­ver zu steu­ern.

Die Vir­tu­al Rea­li­ty Bril­len, die Me­di­en­ex­per­tin Ro­xa­na Hen­nig mit ihrem Team von der Mag­de­bur­ger Agen­tur May­wood Media ent­wi­ckelt hat, brin­gen eine krea­ti­ve Ab­wechs­lung in den Pfle­ge­all­tag von Se­nio­rin­nen und Se­nio­ren: Sie er­mög­li­chen ihnen vir­tu­el­le Spa­zier­gän­ge an ent­le­ge­ne, be­kann­te und un­be­kann­te Orte. Aus der ers­ten Idee ist be­reits ein gan­zes Netz­werk „Me­di­en & Pfle­ge“ ent­stan­den, dem neben einer Ta­ges­pfle­ge­ein­rich­tung, eine De­si­gn­agen­tur aus Dessau-​Roßlau, eine Fo­to­gra­fin und eine Pra­xis für Ergo- und Phy­sio­the­ra­pie an­ge­hö­ren. Das Pro­jekt wird aus Mit­teln des Eu­ro­päi­schen Fonds für re­gio­na­le Ent­wick­lung (EFRE) im Rah­men des Pro­gramms „Cross In­no­va­ti­on“ ge­för­dert.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Um­set­zung der Di­gi­ta­len Agen­da, ak­tu­el­le Mel­dun­gen und För­der­mög­lich­kei­ten fin­den Sie hier.

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Glei­che Per­spek­ti­ven für alle: Eu­ro­päi­sche Werte ver­wirk­li­chen

Die Eu­ro­päi­sche Union ist nicht nur eine Wirt­schafts­ge­mein­schaft, son­dern grün­det sich zudem auf ge­mein­sa­me Werte. Hier­zu ge­hö­ren auch die Gleich­stel­lung der Ge­schlech­ter und die Nicht­dis­kri­mi­nie­rung unter an­de­rem von Men­schen mit Be­hin­de­run­gen. Die Lan­des­re­gie­rung hat sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ver­stärkt dafür ein­ge­setzt, dass noch be­stehen­de Be­nach­tei­li­gun­gen ab­ge­baut wer­den.

Das Mi­nis­te­ri­um für Ar­beit, So­zia­les und In­te­gra­ti­on hat dazu eine An­ti­dis­kri­mi­nie­rungs­stel­le in Mag­de­burg ein­ge­rich­tet. Im Mai 2019 er­öff­ne­te mit För­de­rung durch den ESF ein zwei­ter Stand­ort in Halle (Saale). Die Stel­len be­ra­ten Men­schen, die sich im Ausbildungs-​ und Ar­beits­be­reich dis­kri­mi­niert füh­len.

Das Mi­nis­te­ri­um für Jus­tiz und Gleich­stel­lung för­dert ESF-​Projekte zur ei­gen­stän­di­gen Exis­tenz­si­che­rung von Frau­en. Ziel ist es unter an­de­rem, mehr junge Frau­en, ins­be­son­de­re im länd­li­chen Raum, für Be­ru­fe in den Be­rei­chen Ma­the­ma­tik, In­for­ma­tik, Na­tur­wis­sen­schaf­ten und Tech­nik (MINT) zu be­geis­tern und damit auch den Fach­kräf­te­be­darf im naturwissenschaftlich-​technischen Be­reich im Land zu si­chern. Die Hoch­schu­le An­halt bie­tet dazu seit 2016 im Pro­jekt „Make up your MINT“ ein mul­ti­me­dia­les Lern­la­bor und Schnup­per­kur­se für Schü­le­rin­nen an.

Sachsen-​Anhalt füllt die Be­hin­der­ten­rechts­kon­ven­ti­on der Ver­ein­ten Na­tio­nen aus, unter an­de­rem durch die Neu­fas­sung des Be­hin­der­ten­gleich­stel­lungs­ge­set­zes, die noch 2020 ab­ge­schlos­sen sein soll. Dar­über hin­aus wer­den be­reits seit Jah­ren viele Pro­jek­te zur Über­win­dung noch be­stehen­der Be­nach­tei­li­gun­gen ge­för­dert. So wur­den seit 2016 im bun­des­weit ein­ma­li­gen ESF-​Projekt „Ört­li­ches Teil­ha­be­ma­nage­ment“ bis­lang in 21 Kom­mu­nen des Lan­des 40 Teil­ha­be­ma­na­ge­rin­nen und -​manager ein­ge­stellt. Diese sen­si­bi­li­sie­ren die Öf­fent­lich­keit für das Thema In­klu­si­on in allen Le­bens­be­rei­chen und geben Be­ra­tung für kon­kre­te Maß­nah­men. In fünf der ge­för­der­ten Kom­mu­nen wur­den be­reits Ak­ti­ons­plä­ne er­ar­bei­tet, an­de­re wer­den fol­gen. Somit wird Schritt für Schritt die Grund­la­ge dafür ge­schaf­fen, dass Men­schen mit Be­hin­de­run­gen in Sachsen-​Anhalt eine gleich­be­rech­tig­te Teil­ha­be am öf­fent­li­chen Leben er­mög­licht wird.

Der Ori­en­tie­rungs­leit­fa­den für Uni­ons­bür­ge­rin­nen und -​bürger „Alles was Sie wis­sen soll­ten zu Ar­beit, Aus­bil­dung und Stu­di­um – Ori­en­tie­rungs­leit­fa­den für An­ge­bo­te der Ar­beits­markt­in­te­gra­ti­on von Mi­gran­tin­nen und Mi­gran­ten wurde 2019 über­ar­bei­tet und ak­tua­li­siert. Er soll Men­schen aus den EU Län­dern dabei un­ter­stüt­zen, An­ge­bo­te des Ar­beits­mark­tes zu ken­nen und In­for­ma­tio­nen über be­glei­ten­de An­ge­bo­te und Pro­jek­te in ein­fa­cher Spra­che und der ei­ge­nen Lan­des­spra­che zur Ver­fü­gung zu haben. Der Leit­fa­den in­for­miert EU-​Migrantinnen und Mi­gran­ten zu allen es­sen­zi­el­len The­men der Arbeitsmarkt-​ und Aus­bil­dungs­markt­in­te­gra­ti­on. Durch die Ge­stal­tung in ein­fa­cher Spra­che und dank der Mehr­spra­chig­keit wer­den kom­ple­xe Zu­sam­men­hän­ge der The­men­fel­der trans­pa­rent und mit ge­rin­gen Bar­rie­ren zu­gäng­lich ge­macht. Die Bro­schü­re wurde von der Ser­vice­stel­le IQ „In­ter­kul­tu­rel­le Be­ra­tung und Trai­nings“ in Trä­ger­schaft der Aus­lands­ge­sell­schaft Sachsen-​Anhalt e. V. ver­öf­fent­licht und steht für In­ter­es­sier­te in fünf Spra­chen des eu­ro­päi­schen Rau­mes zum Down­load und als ge­druck­te Hand­rei­chung zur Ver­fü­gung.

Die Hoch­schu­le Harz ist seit Herbst 2019 Konsortium-​Partner im Pro­jekt ERAS­MI („Em­power­ing Re­gio­nal Ac­tors & Sta­ke­hol­ders for Mi­grant and Re­fu­gee In­clu­si­on“). Im Zen­trum der In­itia­ti­ve ste­hen eu­ro­pa­wei­te in­no­va­ti­ve Best-​Practice Bei­spie­le für Ko­ope­ra­ti­ons­for­men im Be­reich der In­te­gra­ti­on von Ge­flüch­te­ten und Mi­gran­ten. Diese wer­den mit den be­tei­lig­ten Part­nern aus Dä­ne­mark, Ita­li­en, Ir­land und der Tür­kei zu­sam­men­ge­führt und ver­glei­chend ana­ly­siert. Es sol­len Er­folgs­fak­to­ren für eine ge­lin­gen­de For­mie­rung, Eta­blie­rung und Wei­ter­ent­wick­lung lo­ka­ler bzw. re­gio­na­ler In­te­gra­ti­ons­netz­wer­ke iden­ti­fi­ziert wer­den, um auf die­ser Grund­la­ge ziel­grup­pen­ori­en­tier­te di­gi­ta­le Lern­res­sour­cen zu ent­wi­ckeln. Auch re­gio­na­le, ak­teurs­über­grei­fen­de Netz­wer­ke sol­len in den Part­ner­län­dern eta­bliert wer­den. Die Hoch­schu­le Harz en­ga­giert sich be­reits seit 2018 im Be­reich In­te­gra­ti­on und konn­te in den letz­ten Jah­ren ein in­for­mel­les re­gio­na­les Netz­werk an Pra­xis­part­nern in Sachsen-​Anhalt auf­bau­en.

Das Pro­jekt ERAS­MI wird durch das Pro­gramm Eras­mus+ der EU ko­fi­nan­ziert. Im De­zem­ber 2019 fand die Auf­takt­ver­an­stal­tung auf dem Hal­ber­städ­ter Cam­pus der Hoch­schu­le Harz statt.

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Sachsen-​Anhalts Umwelt-​ und En­er­gie­po­li­tik im eu­ro­päi­schen Ver­bund

Der Kli­ma­wan­del macht auch um Sachsen-​Anhalt kei­nen Bogen. Immer häu­fi­ger er­le­ben wir ex­tre­me Er­eig­nis­se wie lange Tro­cken­pe­ri­oden, Hoch­was­ser und Un­wet­ter. Die Lan­des­re­gie­rung stellt sich die­sen Her­aus­for­de­rung und er­ar­bei­tet Ideen und Kon­zep­te, wie sich unser Land zu­künf­tig um­welt­freund­li­cher und res­sour­cen­scho­nen­der ent­wi­ckeln kann. Die Zu­sam­men­ar­beit und der enge Aus­tausch mit eu­ro­päi­schen und in­ter­na­tio­na­len Part­nern ist dabei ein wich­ti­ger Bau­stein.

An­läss­lich des Be­su­ches des nie­der­län­di­schen Kö­nigs­paa­res im Jahr 2017 wurde in Dessau-​Roßlau eine Ver­an­stal­tung zum Hoch­was­ser­schutz mit Fach­leu­ten aus bei­den Län­dern or­ga­ni­siert. Die Ko­ope­ra­ti­on soll auch künf­tig fort­ge­führt wer­den. Eben­falls 2017 un­ter­zeich­ne­te das Lan­des­amt für Hoch­was­ser­schutz und Was­ser­wirt­schaft eine Ver­ein­ba­rung mit dem in der Part­ner­re­gi­on Centre-​Val de Loire an­säs­si­gen Eta­blis­se­ment Pu­blic Loire. Beide In­sti­tu­tio­nen ar­bei­ten in den Be­rei­chen Hoch­was­ser­prä­ven­ti­on und Schutz kul­tu­rel­ler Güter zu­sam­men.

Im April 2019 nah­men acht De­le­ga­tio­nen, unter an­de­rem aus Ös­ter­reich, Polen, Russ­land, Tsche­chi­en und der Ukrai­ne, an der 6. In­ter­na­tio­na­len Ko­ope­ra­ti­ons­bör­se in der Ge­mein­de Bar­le­ben teil, um sich über die The­men Kli­ma­schutz sowie Energie-​ und Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz in den Schwer­punkt­bran­chen In­dus­trie, Ma­schi­nen­bau und In­for­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie aus­zu­tau­schen und Lö­sungs­an­sät­ze zu er­ar­bei­ten. Diese The­men sind auch Ge­gen­stand der lang­jäh­ri­gen Zu­sam­men­ar­beit des Um­welt­mi­nis­te­ri­ums mit der Au­to­no­men Ge­mein­schaft Va­len­cia. Dazu wurde das Pro­jekt „Ideen­Farm“ in­iti­iert, das von der FEZ GmbH Mag­de­burg und der Hoch­schu­le Magdeburg-​Stendal ge­tra­gen wird. Es un­ter­stützt ins­be­son­de­re klei­ne und mitt­le­re Un­ter­neh­men sowie Exis­tenz­grün­de­rin­nen und -​gründer und Kom­mu­nen beim Auf­bau von Ko­ope­ra­tio­nen und der Ver­net­zung mit Part­nern in Va­len­cia sowie wei­te­ren Re­gio­nen.

Im Zu­sam­men­hang mit dem Koh­le­aus­stieg bis 2038 ist die Suche nach Al­ter­na­ti­ven für den En­er­gie­trä­ger Kohle von Be­deu­tung. Die Nut­zung von Was­ser­stoff ist dabei ein Schwer­punkt der For­schung. Sachsen-​Anhalt hat in die­sem Be­reich ein hohes In­no­va­ti­ons­po­ten­zi­al. Ge­mein­sam mit dem For­schungs­kon­sor­ti­um HYPOS e. V. und dem Fraunhofer-​Institut für Mi­kro­struk­tur von Werk­stof­fen und Sys­te­men in Halle (Saale) lud das Mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft, Wis­sen­schaft und Di­gi­ta­li­sie­rung im No­vem­ber 2018 zu einer Ver­an­stal­tung mit dem Thema „Grü­ner Was­ser­stoff: Weg­be­rei­ter für eine CO2-arme Wirt­schaft und Chan­ce für den Struk­tur­wan­del – in­no­va­ti­ve An­sät­ze aus Sachsen-​Anhalt“ in die Lan­des­ver­tre­tung nach Brüs­sel ein. Ins­be­son­de­re die Re­gi­on rund um das Mit­tel­deut­sche Che­mie­drei­eck mit ihrem Be­darf an Was­ser­stoff ist prä­de­sti­niert für die Um­set­zung einer grü­nen Was­ser­stoff­wirt­schaft.

2019 stell­te das Wissenschaftlich-​Technische Zen­trum für Motoren-​ und Ma­schi­nen­for­schung Roß­lau eine Welt­neu­heit vor. Der Wasserstoff-​Kreislaufmotor dient der be­darfs­ge­rech­ten Ver­stro­mung von aus er­neu­er­ba­ren En­er­gien ge­spei­cher­tem Sauer­stoff und Was­ser­stoff. Die Ent­wick­lung des emis­si­ons­frei­en Mo­tors wurde mit EFRE-​Fördermitteln un­ter­stützt und mit dem Hugo-​Junkers-Preis für For­schung und In­no­va­ti­on 2019 aus­ge­zeich­net. Die Lan­des­re­gie­rung wird durch gute Rah­men­be­din­gun­gen und För­der­maß­nah­men auch in Zu­kunft sol­che weg­wei­sen­den For­schun­gen un­ter­stüt­zen.

Hier gibt es In­for­ma­tio­nen zum Thema Kli­ma­wan­del und den Ak­ti­vi­tä­ten Sachsen-​Anhalts.

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Für eine flo­rie­ren­de Land­wirt­schaft

Die Ge­mein­sa­me Agrar­po­li­tik (GAP) ist wohl der­je­ni­ge Be­reich, der am stärks­ten durch Re­ge­lun­gen, aber auch För­de­run­gen der EU ge­prägt ist. Durch die GAP soll die Nah­rungs­mit­tel­ver­sor­gung lang­fris­tig ge­si­chert, den in der Land­wirt­schaft Be­schäf­tig­ten ein an­ge­mes­se­nes Ein­kom­men er­mög­licht, ein Bei­trag zu einer ver­ant­wor­tungs­vol­len Be­wirt­schaf­tung un­se­rer na­tür­li­chen Res­sour­cen ge­leis­tet und die Ent­wick­lung länd­li­cher Räume ge­för­dert wer­den.

Im Zeit­raum 2014 bis 2020 stand ins­be­son­de­re die Ge­stal­tung einer nach­hal­ti­gen und öko­lo­gi­schen Land­wirt­schaft im Mit­tel­punkt. So wur­den die be­reit­ge­stell­ten För­der­mit­tel in Form von Di­rekt­zah­lun­gen an die Land­wirt­schafts­be­trie­be stär­ker an Um­welt­ver­pflich­tun­gen ge­knüpft. Sachsen-​Anhalt un­ter­stützt die Ziele der GAP durch ge­ziel­te För­de­rung zu­kunfts­wei­sen­der Pro­jek­te. So konn­te Jun­g­land­wirt Mi­cha­el Häge in Cat­ten­stedt mit ELER-​Mitteln einen Bio-​Hühnerstall er­rich­ten, in dem die 12.000 Hüh­ner mehr Platz haben. Aus dem ELER er­hal­ten zudem Jun­g­land­wir­te eine Bei­hil­fe bei der Exis­tenz­grün­dung. Jun­g­land­wir­tin An­drea Finke aus Zerbst/An­halt konn­te damit ihre Idee einer Milch­tank­stel­le rea­li­sie­ren. Die junge Win­ze­rin Eli­sa­beth Born aus Höhn­stedt hat unter an­de­rem eine Vi­no­thek ein­rich­ten kön­nen, die die At­trak­ti­vi­tät des Wein­gu­tes für Gäste deut­lich ver­bes­ser­te. Wei­te­re ELER-​Erfolgsprojekte sind hier zu­sam­men­ge­stellt.

Sachsen-​Anhalt bringt sich aktiv in die Dis­kus­si­on um die künf­ti­ge Aus­ge­stal­tung der eu­ro­päi­schen Agrar­po­li­tik ein. Be­reits Ende 2018 or­ga­ni­sier­te das Mi­nis­te­ri­um für Um­welt, Land­wirt­schaft und En­er­gie in Dessau-​Roßlau eine Kon­fe­renz zur Re­form der GAP. Im April 2020 for­mu­lier­ten Landwirtschafts-​ und Um­welt­mi­nis­te­rin­nen und -​minister aus elf Bun­des­län­dern, dar­un­ter Mi­nis­te­rin Prof. Clau­dia Dal­bert, in einem Schrei­ben an die EU-​Kommission ihre Er­war­tun­gen. Ziel der GAP müsse sein, sta­bi­le Sys­te­me zu schaf­fen bzw. zu er­hal­ten, mit denen Umwelt-​, Naturschutz-​ und Kli­ma­leis­tun­gen in vol­lem Um­fang er­bracht und dau­er­haft sta­bi­le Er­trä­ge zur Er­näh­rungs­si­che­rung er­reicht wer­den. Aus­rei­chen­de fi­nan­zi­el­le Mit­tel seien hier­für nötig.

Das Mi­nis­te­ri­um nutzt seine Kon­tak­te ins Aus­land, um die­ses sowie an­de­re fach­li­che The­men auch im eu­ro­päi­schen Rah­men zu dis­ku­tie­ren, etwa mit De­le­ga­tio­nen aus Lett­land, Ermland-​Masuren und der  Ukrai­ne im Rah­men des Lan­des­ern­te­dank­fes­tes 2019 in Mag­de­burg.

Eine be­son­de­re Funk­ti­on des öko­lo­gi­schen Aus­gleichs haben Um­land­ge­mein­den als Bin­de­glied zwi­schen den Städ­ten und dem länd­li­chen Raum. Sie lie­gen im Fokus des In­ter­reg Europe-​Projekts „RE­NA­TUR“. Seit Au­gust 2019 be­fas­sen sich das Mi­nis­te­ri­um für Lan­des­ent­wick­lung und Ver­kehr und die Martin-​Luther-Universität Halle-​Wittenberg ge­mein­sam mit Ein­rich­tun­gen in fünf Län­dern, dar­un­ter aus un­se­rer Part­ner­re­gi­on Ma­so­wi­en, mit der Frage, wie Zer­sie­de­lungs­pro­zes­se bei ste­tem Wachs­tum
un­se­rer Städ­te ver­mie­den und Frei­flä­chen er­hal­ten wer­den kön­nen.

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Die EU un­ter­stützt den ge­sell­schaft­li­chen Wan­del

Auch wenn die Be­völ­ke­rungs­zahl Sachsen-​Anhalts im Jahr 2019 we­ni­ger stark zu­rück­ging als in den Vor­jah­ren, ist unser Land wei­ter­hin über­durch­schnitt­lich vom de­mo­gra­fi­schen Wan­del be­trof­fen. Die Er­werbs­be­völ­ke­rung nimmt ab und wird älter. Immer mehr Men­schen ver­las­sen die länd­li­chen Re­gio­nen. Die ge­sell­schaft­li­chen Ver­än­de­run­gen, die mit dem de­mo­gra­fi­schen Wan­del ein­her­ge­hen, sind eine große Her­aus­for­de­rung für Kom­mu­nen, für die Wirt­schaft, für Ver­ei­ne und Ver­bän­de. Die Lan­des­re­gie­rung ist sich die­ser Pro­ble­ma­tik be­wusst und steu­ert gegen, auch mit Un­ter­stüt­zung der EU und im eu­ro­päi­schen Er­fah­rungs­aus­tausch.

Das Mi­nis­te­ri­um für Lan­des­ent­wick­lung und Ver­kehr lei­tet ge­mein­sam mit der Nah­ver­kehrs­ser­vice Sachsen-​Anhalt GmbH das 2019 be­gon­ne­ne In­ter­reg CEN­TRAL EUROPE-​Projekt „YOU­MO­BIL“. Bis 2021 wer­den mit Part­nern in Ita­li­en, Kroa­ti­en, Polen, der Slo­wa­kei und Tsche­chi­en Wege zur Ver­bes­se­rung des Nah­ver­kehrs in länd­li­chen Ge­bie­ten ge­sucht. In­no­va­ti­ve Mo­bi­li­täts­lö­sun­gen sol­len er­probt wer­den. Ju­gend­li­che und junge Er­wach­se­ne wer­den in die Kon­zep­ter­stel­lung und Um­set­zung ein­be­zo­gen.

Das Pro­jekt „In­ter­kul­tu­rel­le Ori­en­tie­rung und Öff­nung. Ko­or­di­nie­rungs­stel­le In­te­gra­ti­ons­ma­nage­ment in Sachsen-​Anhalt“ – kurz IKOE – ist ein von der EU (Mit­tel des Asyl- Migrations-​ und In­te­gra­ti­ons­fonds) und vom Land ge­för­der­tes Pro­jekt der Aus­lands­ge­sell­schaft Sachsen-​Anhalt e.V. mit dem Schwer­punkt der Personal-​ und Or­ga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung in der Ver­wal­tung und im Bil­dungs­sek­tor. Mit viel­fäl­ti­gen In­stru­men­ten steht die Stär­kung der in­ter­kul­tu­rel­len Kom­pe­ten­zen von Füh­rungs­kräf­ten, Ver­wal­tungs­be­diens­te­ten, Aus­zu­bil­den­den, Bil­dungs­or­ga­ni­sa­tio­nen sowie Mul­ti­pli­ka­to­ren im Eh­ren­amt im Mit­tel­punkt. Ziel ist es, Maß­nah­men zur Eta­blie­rung einer Will­kom­mens­kul­tur zu ent­wi­ckeln und Ver­ständ­nis für die Handlungs-​und Denk­an­sät­ze von Zu­ge­wan­der­ten zu schaf­fen. Dabei wer­den Be­hör­den ver­netzt und in­ter­kul­tu­rel­le Fach­stel­len ge­schaf­fen. Eine wei­te­re Wir­kung des Pro­jek­tes ist die Zu­sam­men­ar­beit von Mi­gran­ten­or­ga­ni­sa­tio­nen mit staat­li­chen und eh­ren­amt­li­chen Ein­rich­tun­gen.

Eine al­tern­de Ge­sell­schaft be­deu­tet auch neue Auf­ga­ben im Ge­sund­heits­be­reich. Ende 2017 fiel der Start­schuss für das Kom­pe­tenz­zen­trum So­zia­le In­no­va­ti­on Sachsen-​Anhalt, das vom Land und der EU fünf Jahre lang mit ins­ge­samt fünf Mil­lio­nen Euro ge­för­dert wird. Im Rah­men die­ses Pro­jekts konn­te das Fraunhofer-​Institut für Fa­brik­be­trieb und -​automatisierung Mag­de­burg Tech­no­lo­gien für den Be­reich Alter und Ge­sund­heit er­pro­ben. Mit dem As­sis­tenz­sys­tem AWELA be­wer­ten äl­te­re Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten ihren körperlich-​geistigen Zu­stand an­hand ihres sub­jek­ti­ven Wohl­be­fin­dens. Dabei flie­ßen auch Fak­to­ren wie das so­zia­le Um­feld und die ei­ge­nen Ge­füh­le mit ein. In Zei­ten der Di­gi­ta­li­sie­rung ma­chen es Tech­no­lo­gien wie AWELA mög­lich, dass äl­te­re Men­schen sehr lange und mög­lichst selbst­stän­dig zu Hause leben kön­nen und ganz­heit­lich the­ra­piert wer­den.

Sachsen-​Anhalt ist zudem im eu­ro­päi­schen Netz­werk der vom de­mo­gra­fi­schen Wan­del be­trof­fe­nen Re­gio­nen ver­tre­ten. Die Mit­glieds­re­gio­nen tau­schen ihre Er­fah­run­gen und gute Pra­xis­bei­spie­le aus und ver­mit­teln dar­aus re­sul­tie­ren­de Im­pul­se an die eu­ro­päi­schen In­sti­tu­tio­nen. Im Juli 2019 er­ör­ter­ten in Brüs­sel Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter von 15 Re­gio­nen und der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on das Kon­zept „Smar­te Dör­fer“.

Hier fin­den Sie In­for­ma­tio­nen zu wei­te­ren eu­ro­päi­schen Demografie-​Projekten mit Be­tei­li­gung aus Sachsen-​Anhalt.

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Sachsen-​Anhalts Bei­trag zu einem si­che­ren Eu­ro­pa

Für die Ak­zep­tanz der Eu­ro­päi­schen Union bei den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern ist auch von Be­deu­tung, wie sie die in­ne­re Si­cher­heit ge­währ­leis­tet. Eine zen­tra­le Ein­rich­tung zur Be­kämp­fung grenz­über­schrei­ten­der Kri­mi­na­li­tät ist die Eu­ro­päi­sche Po­li­zei­be­hör­de Eu­ro­pol in Den Haag (Nie­der­lan­de). Sie sorgt für den In­for­ma­ti­ons­aus­tausch zwi­schen den na­tio­na­len Po­li­zei­be­hör­den und er­mög­licht Er­mitt­lungs­er­fol­ge über Län­der­gren­zen hin­weg. So konn­ten im Juli 2020 deut­sche und grie­chi­sche Be­hör­den unter Fe­der­füh­rung des Bun­des­po­li­zei­re­viers Halle (Saale) einen in­ter­na­tio­na­len Fäl­scher­ring ent­lar­ven. Sachsen-​Anhalt ist bei Eu­ro­pol eng ein­ge­bun­den. Der Mi­nis­ter für In­ne­res und Sport ist eines der bei­den vom Bun­des­rat ent­sand­ten Mit­glie­der im Ge­mein­sa­men Par­la­men­ta­ri­schen Kon­troll­gre­mi­um von Eu­ro­pol. Eine Mit­ar­bei­te­rin des Mi­nis­te­ri­ums ist im Ver­wal­tungs­rat tätig und war im Auf­trag des Bun­des­ra­tes auch in der EU-​Ratsarbeitsgruppe „Rechts­durch­set­zung“ aktiv. Sachsen-​Anhalt hat im Namen aller Bun­des­län­der daran mit­ge­wirkt, dass die in­ter­nen Europol-​Rechtsakte sowie die na­tio­na­le Ge­setz­ge­bung ent­spre­chend an­ge­passt wer­den. Auch künf­tig wird sich unser Land ge­zielt auf eu­ro­päi­scher Ebene ein­brin­gen, um die EU si­che­rer zu ma­chen.

Die Lan­des­re­gie­rung hat sich in den letz­ten Jah­ren zudem für eine pra­xis­taug­li­che Um­set­zung der Eu­ro­päi­schen Si­cher­heits­agen­da bis 2020 stark ge­macht. Dies gilt vor allen Din­gen für die eu­ro­päi­schen Rechts­in­stru­men­te, um Ter­ro­ris­mus und Si­cher­heits­be­dro­hun­gen zu be­geg­nen. In­for­ma­tio­nen zur neuen EU-​Sicherheitsstrategie bis 2025 fin­den Sie hier.

Auch an­de­re The­men mit eu­ro­päi­schen Aspek­ten wer­den in­ten­siv er­ör­tert. Im No­vem­ber 2018 dis­ku­tier­te in un­se­rer Lan­des­ver­tre­tung in Brüs­sel der Straf­rechts­aus­schuss der Jus­tiz­mi­nis­ter­kon­fe­renz mit Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten der EU-​Kommission ak­tu­el­le The­men wie die Eu­ro­päi­sche Staats­an­walt­schaft und den Vor­schlag zur „e-​evidence-Verordnung“, die unter an­de­rem die Her­aus­ga­be von elek­tro­ni­schen Daten an die Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den re­geln soll.

Das Mi­nis­te­ri­um für Jus­tiz und Gleich­stel­lung wird den eu­ro­päi­schen Aus­tausch fort­füh­ren, zum Bei­spiel die ge­gen­sei­ti­gen Hos­pi­ta­tio­nen von Rich­te­rin­nen und Rich­tern sowie Staats­an­wäl­tin­nen und Staats­an­wäl­ten aus Sachsen-​Anhalt und an­de­ren EU-​Staaten. Mög­lich macht dies das Eu­rope­an Ju­di­cial Trai­ning Net­work. Die Teil­neh­men­den ler­nen dabei an­de­re Jus­tiz­sys­te­me ken­nen und er­wei­tern ihre Kennt­nis­se über das EU-​Recht und die In­stru­men­te der jus­tizi­el­len Zu­sam­men­ar­beit. Auch die be­stehen­de Part­ner­schaft des Ober­lan­des­ge­richts Naum­burg mit dem ent­spre­chen­den Ge­richt in Bour­ges in un­se­rer fran­zö­si­schen Part­ner­re­gi­on Centre-​Val de Loire dient die­sem Ziel.

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