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Sit­zung des EU-​Ausschusses am 07.03.2025

Am 7. März 2025 berät der Aus­schuss für Fra­gen der Eu­ro­päi­schen Union des Bun­des­ra­tes (EU-​Ausschuss) über ins­ge­samt elf Ta­ges­ord­nungs­punk­te.

Aus eu­ro­pa­po­li­ti­scher Sicht für das Land Sachsen-​Anhalt sind fol­gen­de The­men her­vor­zu­he­ben:  

In TOP 1 und 2 der Ta­ges­ord­nung soll sich der EU-​Ausschuss mit zwei von Bay­ern in­iti­ier­ten Ent­schlie­ßun­gen be­fas­sen, die das Zu­zugs­ge­sche­hen nach Deutsch­land und die Rück­füh­rungs­po­li­tik zum In­halt haben. Die Bun­des­re­gie­rung soll für beide Be­rei­che um­fang­rei­che Maß­nah­men er­grei­fen, um ei­ner­seits den Zuzug zu re­du­zie­ren und an­de­rer­seits eine kon­se­quen­te­re Rück­füh­rungs­po­li­tik zu ge­stal­ten. Das Thema be­sitzt auch für Sachsen-​Anhalt eine hohe po­li­ti­sche Bri­sanz: Migrations-​ und Flücht­lings­po­li­tik wer­den in der Öf­fent­lich­keit in­ten­siv dis­ku­tiert. Sachsen-​Anhalt setzt sich ins­be­son­de­re für eine Be­gren­zung der ir­re­gu­lä­ren Mi­gra­ti­on ein (siehe hier: Zehn Maß­nah­men zur Be­gren­zung ir­re­gu­lä­rer Mi­gra­ti­on). Dass wei­ter­hin Hand­lungs­be­darf be­steht, haben auch die Re­gie­rungs­chefin­nen und Re­gie­rungs­chefs der Län­der in der Jah­res­kon­fe­renz vom 23. bis 25. Ok­to­ber 2024 in Leip­zig fest­ge­stellt und einen Be­schluss zur Mi­gra­ti­ons­po­li­tik ge­fasst (siehe hier: MPK-​TOP-2.1.pdf).

Mit den Ent­schlie­ßun­gen soll die Bun­des­re­gie­rung auf­ge­for­dert wer­den, ihre Be­mü­hun­gen um eine ge­ord­ne­te Zuzugs-​ und Rück­füh­rungs­po­li­tik zu ver­stär­ken; dies wird durch kon­kre­te Vor­schlä­ge für wei­ter­ge­hen­de Maß­nah­men un­ter­setzt.   

In TOP 6 berät der EU-​Ausschuss über die „Mit­tei­lung der Kom­mis­si­on an das Eu­ro­päi­sche Par­la­ment, den Rat, den Eu­ro­päi­schen Wirtschafts-​ und So­zi­al­aus­schuss und den Aus­schuss der Re­gio­nen: Der Weg zum nächs­ten Mehr­jäh­ri­gen Fi­nanz­rah­men“. Die Mit­tei­lung be­inhal­tet Über­le­gun­gen der EU-​Kommission für den Umbau des Haus­halts der EU für die Fi­nanz­pe­ri­ode 2028 bis 2034. Ziel ist, den EU-​Haushalt ziel­ge­nau­er, ein­fa­cher, wirk­sa­mer und fle­xi­bler zu ge­stal­ten.

Die Län­der haben be­reits in der Kon­fe­renz der Re­gie­rungs­chefin­nen und Re­gie­rungs­chefs der Län­der am 12. De­zem­ber 2024 in Ber­lin den Bei­trag der Län­der der „Ge­mein­sa­men Stel­lung­nah­me des Bun­des und der Län­der zur Ko­hä­si­ons­po­li­tik der EU nach 2027“ (siehe hier: TOP7-​Gemeinsame-Bund-Laender-Stellungnahme-Kohaesionspolitik-nach-2027.pdf) be­schlos­sen, in der Be­den­ken an der zu­künf­ti­gen Aus­rich­tung des Haus­halts ge­äu­ßert wer­den. Diese Stel­lung­nah­me ist in Deutsch­land ak­tu­ell das zen­tra­le Do­ku­ment, das die län­der­sei­ti­gen Vor­stel­lun­gen zur künf­ti­gen Aus­ge­stal­tung von Ko­hä­si­ons­po­li­tik und des Mit­tel­fris­ti­gen Fi­nanz­rah­mens der EU nach 2027 be­schreibt.

Die Eu­ro­päi­sche Kom­mis­si­on möch­te mit den Bür­gern ins Ge­spräch kom­men, um bes­ser be­stim­men zu kön­nen, wie der EU-​Haushalt in Zu­kunft am bes­ten ge­nutzt wer­den kann. Eine Be­tei­li­gung ist für je­der­mann von März 2025 bis Mai 2025 er­öff­net; die Be­tei­li­gungs­mög­lich­keit fin­det sich hier: Neuer EU-​Haushalt - Eu­ro­päi­sche Kom­mis­si­on.

Für TOP 7 liegt eine „Mit­tei­lung der Kom­mis­si­on an das Eu­ro­päi­sche Par­la­ment, den Rat, den Eu­ro­päi­schen Wirtschafts-​ und So­zi­al­aus­schuss und den Aus­schuss der Re­gio­nen: Ein Kom­pass für eine wett­be­werbs­fä­hi­ge EU“ zur Be­ra­tung vor. Der Kom­pass soll als Leit­fa­den für die wirt­schafts­po­li­ti­sche Aus­rich­tung der EU in der Le­gis­la­tur­pe­ri­ode 2024–2029 die­nen. Er ori­en­tiert sich an den Schluss­fol­ge­run­gen des 2024 von Mario Draghi er­stell­ten Be­richts zur Zu­kunft der eu­ro­päi­schen Wett­be­werbs­fä­hig­keit und lei­tet dar­aus für die ge­ra­de be­gon­ne­ne neue eu­ro­päi­sche Le­gis­la­tur­pe­ri­ode einen stra­te­gi­schen Rah­men mit zahl­rei­chen In­itia­ti­ven zur Stär­kung der eu­ro­päi­schen Wett­be­werbs­fä­hig­keit ab.

Ziel ist es, Eu­ro­pa wie­der wett­be­werbs­fä­hig zu ma­chen. Dabei setzt die Eu­ro­päi­sche Kom­mis­si­on auf we­ni­ger Bü­ro­kra­tie, schnel­le­re Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren und eine ge­ziel­te För­de­rung stra­te­gi­scher In­dus­trien. So plant die Eu­ro­päi­sche Kom­mis­si­on bei­spiels­wei­se eine Re­du­zie­rung des Ver­wal­tungs­auf­wands für Un­ter­neh­men um 25% sowie einen 35%igen Abbau bü­ro­kra­ti­scher Vor­ga­ben für KMU und Start-​ups.

Stei­gen­de En­er­gie­prei­se, in­ter­na­tio­na­ler Wett­be­werbs­druck und un­si­che­re Rah­men­be­din­gun­gen stel­len ak­tu­ell be­son­ders die Che­mie und Au­to­mo­bil­zu­lie­fe­rer in Sachsen-​Anhalt vor Her­aus­for­de­run­gen. So ist z. B. mit rund 13.000 Be­schäf­tig­ten und einem Um­satz von etwa 10 Mil­li­ar­den Euro die Che­mie­in­dus­trie ein zen­tra­ler Wirt­schafts­zweig in Sachsen-​Anhalt. Stei­gen­de En­er­gie­prei­se und bü­ro­kra­ti­sche Hür­den ge­fähr­den je­doch ihre Wett­be­werbs­fä­hig­keit. Maß­nah­men zur Stär­kung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit und zum Bü­ro­kra­tie­ab­bau be­geg­net Sachsen-​Anhalt des­halb mit hohem In­ter­es­se.

75 Jahre Schuman-​Erklärung

Zum 75. Jah­res­tag der Schuman-​Erklärung spre­chen Mi­nis­ter­prä­si­dent Dr. Rei­ner Ha­se­loff und Fran­cois Bon­neau, Prä­si­dent un­se­rer fran­zö­si­schen Part­ner­re­gi­on Centre-​Val de Loire, über ihre per­sön­li­che Ver­bin­dung zur Eu­ro­päi­schen Union.
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