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Auf­ga­ben und Ar­beits­wei­se der EMK

Mit der Wei­ter­ent­wick­lung der Eu­ro­päi­schen Union än­der­te sich auch ihre Be­deu­tung für die Län­der. Um die­ser ge­stei­ger­ten Be­deu­tung ge­recht zu wer­den, soll­te ein Gre­mi­um ge­schaf­fen wer­den, das den Län­dern Mit­ge­stal­tung der Eu­ro­pa­po­li­tik er­mög­lich­te. So wurde am 1./2. Ok­to­ber 1992 in Wild­bad Kreuth (Ober­bay­ern) die Eu­ro­pa­mi­nis­ter­kon­fe­renz (EMK) als ei­ge­ne Fach­mi­nis­ter­kon­fe­renz kon­sti­tu­iert. Mit dem Ab­schluss des Ver­tra­ges von Maas­tricht 1992 und der Grün­dung der Eu­ro­pa­mi­nis­ter­kon­fe­renz im sel­ben Jahr, er­öff­ne­ten sich den Län­dern neue Mög­lich­kei­ten der Mit­spra­che in eu­ro­pa­po­li­ti­schen An­ge­le­gen­hei­ten.

Ihre we­sent­li­chen Auf­ga­ben sind die In­ter­es­sen­ver­tre­tung der Län­der in Eu­ro­pa­an­ge­le­gen­hei­ten ge­gen­über dem Bund und der EU sowie die Ab­stim­mung der eu­ro­pa­po­li­ti­schen Ak­ti­vi­tä­ten der Län­der. Eben­so ob­liegt es der EMK, den Geist der eu­ro­päi­schen In­te­gra­ti­on zu för­dern und die eu­ro­pa­po­li­ti­sche Öf­fent­lich­keits­ar­beit zu har­mo­ni­sie­ren. Die in der Eu­ro­pa­mi­nis­ter­kon­fe­renz ge­mein­sam er­ar­bei­te­ten Be­schlüs­se und Stel­lung­nah­men zu ak­tu­el­len eu­ro­pa­po­li­ti­schen The­men und län­ger­fris­ti­gen eu­ro­pa­po­li­ti­schen Grund­satz­fra­gen wer­den in der Folge an die zu­stän­di­gen In­sti­tu­tio­nen in Brüs­sel und Ber­lin über­mit­telt.

Das Land Sachsen-​Anhalt hat am 1. Juli 2022 den Vor­sitz der EMK vom Frei­staat Sach­sen über­nom­men. Tur­nus­mä­ßi­ger Vor­sit­zen­der der 90.-92. Eu­ro­pa­mi­nis­ter­kon­fe­renz ist damit ab Juli 2022 Staats­mi­nis­ter Rai­ner Robra.

Pro Jahr fin­den bis zu drei Kon­fe­ren­zen auf po­li­ti­scher Ebene statt. Zu den Kon­fe­ren­zen wer­den auch Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der Bun­des­re­gie­rung, Mit­glie­der der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on, des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments sowie re­gel­mä­ßig Ge­sand­te aus an­de­ren EU-​Staaten und hoch­ran­gi­ge Gäste aus Wis­sen­schaft und Wirt­schaft für Im­pul­se und Dis­kus­sio­nen ein­ge­la­den.

Be­schluss­fas­sung

Die Be­schlüs­se der Eu­ro­pa­mi­nis­ter­kon­fe­renz bil­den häu­fig die Grund­la­ge ent­spre­chen­der Be­schlüs­se der Mi­nis­ter­prä­si­den­ten­kon­fe­renz (MPK) der Län­der oder des Bun­des­ra­tes. Sie wer­den vorab in den Mi­nis­te­ri­en und Staats­kanz­lei­en auf Ar­beits­ebe­ne durch die Stän­di­ge Ar­beits­grup­pe der Eu­ro­pa­mi­nis­ter­kon­fe­renz (StAG), die stän­di­ge Un­ter­ar­beits­grup­pe (UAG) Eu­ro­pa­po­li­ti­sche Kom­mu­ni­ka­ti­on sowie wei­te­ren anlass-​ und pro­jekt­be­zo­ge­nen UAGs vor­be­rei­tet.

Für eine ef­fek­ti­ve Wahr­neh­mung der eu­ro­pa­po­li­ti­schen In­ter­es­sen der Län­der auf Bundes-​ und EU-​Ebene ar­bei­tet die Eu­ro­pa­mi­nis­ter­kon­fe­renz mit dem Bun­des­rat, der Mi­nis­ter­prä­si­den­ten­kon­fe­renz, den Fach­mi­nis­ter­kon­fe­ren­zen der Län­der und dem Aus­schuss der Re­gio­nen (AdR) zu­sam­men. Über­dies wird eine enge Zu­sam­men­ar­beit mit dem Büro des Län­der­be­ob­ach­ters der Län­der, dem Aus­wär­ti­gen Amt, dem BMWK sowie den Ver­tre­tun­gen von KOM und EP in Deutsch­land ge­pflegt.

Die Mit­glie­der der EMK stre­ben bei der Wahr­neh­mung ihrer Auf­ga­ben grund­sätz­lich Ein­ver­neh­men an. Bei Ab­stim­mun­gen ver­fügt jedes Land über eine Stim­me. Ent­schei­dun­gen über An­ge­le­gen­hei­ten mit Aus­wir­kun­gen auf die Haus­hal­te der Län­der und ihre Ein­rich­tun­gen sowie Ent­schei­dun­gen über die Ar­beits­wei­se der Eu­ro­pa­mi­nis­ter­kon­fe­renz müs­sen ein­stim­mig ge­trof­fen wer­den. An­de­re Ent­schei­dun­gen be­dür­fen einer Mehr­heit von 13 Stim­men. Ein Land, wel­ches eine an­de­re Mei­nung als die Mehr­heit der Län­der ver­tritt, die Be­schluss­fas­sung aber nicht ver­hin­dern will, kann Er­klä­run­gen zu Pro­to­koll geben.