I VERANSTALTUNGSRÜCKBLICK
Lesung: „niemands Land – HEIMKERN“
Vergangenen Donnerstag, den 10. April, fand im Goethe Institut Brüssel eine von der Landesvertretung Sachsen-Anhalt, der Bremer Landesvertretung und dem Goethe Institut organisierte Lesung zweier Dichter mit dem Titel „niemands Land – HEIMKERN“ statt. Zu Gast waren die beiden Autoren Yevgeniy Breyger und Wilhelm Bartsch, die aus ihren jeweiligen Gedichtbänden lasen und mit der Moderatorin dieses Abends, der Leiterin des Europanetzwerks Deutsch des Goethe Instituts Kathrin Schmidt, über ihre Werke und die Bedeutung des Gedichts in modernen Zeiten sprachen.
Yevgeniy Breyger gewann im vergangenen Jahr den Kloppstock-Preis, den bedeutendsten Literaturpreis des Landes Sachsen-Anhalt für seinen Gedichtband „Frieden ohne Krieg“. Der Autor mit ukrainischen Wurzeln verarbeitet mithilfe der Lyrik in tagebuchähnlichen Gedichten den Alltag während des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine. Mit seiner gewaltigen Sprache und modernen Gedichtformen hält er dem Krieg stand, wie Carmen Johannsen, Leiterin der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union, in ihrer Rede vor dem Hauptteil der Lesung erklärt.
Auch der Bremer Literaturpreisträger Wilhelm Bartsch ist mit dem Land Sachsen-Anhalt verknüpft. Der in Halle (Saale) lebende Autor engagiert sich auf vielfältige Weise in der Literaturszene Sachsen-Anhalts und war selber schon in der Jury des Kloppstock-Preises. Er las aus seinem Gedichtband „Hohe See und niemands Land“. Die traditionelle Gedichtform des Sonetts erhielt einen modernen „Bartsch’schen“ Anstrich – wie er es bezeichnete – womit der Autor bewies, dass auch Sonette in der modernen Literatur ein Zuhause haben.
Auch bei teils ernsten Themen fanden die beiden Autoren immer wieder den Humor, welcher auch das große Publikum begeisterte. Im Gespräch zwischen Yevgeniy Breyger und Wilhelm Bartsch sprachen die beiden über das Finden der richtigen Worte für ein Gedicht und der Bedeutung der Lyrik in der heutigen Zeit, gerade auch im Hinblick auf Krisen. Anschließend stellten die Zuschauenden den beiden Autoren viele Fragen, beispielsweise zu Entwicklungsprozessen eines Gedichts oder ihrer Rolle als Autoren.
Nach der Lesung hatten alle Anwesenden die Gelegenheit in ein Gespräch mit den Yevgeniy Breyger und Wilhelm Bartsch zu kommen, sowie die Werke der beiden durch die Buchhandlung Gutenberg zu erwerben.
Unser Dank geht an die beiden Autoren, das Goethe Institut, die Bremer Landesvertretung, der Buchhandlung Gutenberg und allen Zuschauenden der gelungenen Lesung. • vj