Besuch von Ministerpräsident Dr. Haseloff in Israel und den Palästinensischen Gebieten - Fünfter Besuchstag
Am 24. März war Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff Gast des 1963 gegründeten Unternehmens Palram Industries. Die weltweit tätige Firma gehört mehrheitlich dem Kibbuz Ramat Yohanan im Norden Israels. Palram stellt thermoplastische Platten aus Polycarbonat (PC), Polyvinylchlorid (PVC) und anderen Materialien her. Die Produkte finden in vielen Bereichen der Baukonstruktion, Landwirtschaft, Werbung und Verglasung, in der Thermoformindustrie sowie im Heimwerkerbereich ihre Anwendungen.
In Schönebeck ist die Palram Deutschland GmbH mit rund 40 Mitarbeitern ansässig.
Der Geschäftsführer von Palram Industrie, Ido Rodoy, und der Geschäftsführer der Palram Deutschland GmbH, Moti Dinstag, stellten der Delegation aus Sachsen-Anhalt die Produktpalette des Unternehmens sowie ausgewählte Einsatzorte vor, zum Beispiel eines der Stadien zur Fußball-WM 2014 in Brasilien, große Gewächshauskomplexe und Einkaufszentren in aller Welt.
Geschäftsführer Rodoy lobte den Standort und die Arbeitskräfte in Sachsen-Anhalt und kündigte an, dass das Unternehmen die Ausweitung der Logistikaktivitäten in Schönebeck plane, um vor hier aus neue Märkte in Osteuropa und Skandinavien zu bedienen. Ministerpräsident Haseloff nannte die Ankündigung ein gutes Zeichen und sagte die Unterstützung der Landesregierung zu.
Anschließend besuchte die Delegation aus Sachsen-Anhalt den Kibbuz Ramat Yohanan. Er ist einer von noch rund siebzig traditionellen Kibbuzim in Israel. Insgesamt gibt es in Israel rund 270 Kibbuzim. Der Verwaltungsleiter des Kibbuz Ramat Yohanan, Udi Peled, informierte darüber, dass Ramat Yohanan 1932 gegründet wurde und aktuell 430 Mitglieder hat. Insgesamt wohnen rund 1.000 Menschen im Kibbuz. Kennzeichnend sind unter anderem eine direkte Demokratie und die Verpflichtung, sich gegenseitig zu unterstützen.
In Afula weilten der Ministerpräsident und seine Begleitung in der 1969 gegründeten Behinderteneinrichtung Beit Uri. Hier leben ca. 120 Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Alter zwischen 7 und 55 Jahren, die seelischer und körperlicher Betreuung bedürfen. Oft sind die Familien psychisch, physisch oder ökonomisch nicht in der Lage, sich selbst um die Betreuung zu kümmern. Sie leben, aufgeteilt nach Alter und Pflegeanforderungen, in sechs Wohngruppen. Etwa 100 Pfleger sind in Beit Uri tätig. Sie werden von Volontären aus Deutschland und Israel unterstützt. Im vergangenen Jahr auch zwei Freiwillige aus Halle (Saale) in Beit Uri. Ministerpräsident Haseloff zeigte sich beeindruckt von der Einrichtung und dankte den Mitarbeitern, Freiwilligen und Unterstützern für ihr Engagement.
Seit 1998 besteht eine Partnerschaft mit der Gerhard-Schöne-Schule in Wolmirstedt, einer Schule für Geistigbehinderte. In den letzten Jahren gab es mehrere gegenseitige Besuche, per Videoschaltung wurde gemeinsam das jüdische Fest Chanukka gefeiert. Im vergangenen Jahr nahm auch Ministerpräsident Haseloff an dieser Feier in Wolmirstedt teil. Als Überraschung brachte der Regierungschef zwei Förderbescheide mit. Das Kultusministerium und die Staatskanzlei ermöglichen mit insgesamt 5.000 Euro die nächste Begegnung von Schülern aus beiden Partnereinrichtungen, die im Mai in Wolmirstedt durchgeführt werden soll. Der Vorsitzende des Fördervereins der Gerhard-Schöne-Schule, Dr. Eckart Frey, dankte im Namen der Behinderten für die Unterstützung.
Am Abend hatte der deutsche Botschafter Andreas Michaelis zu einem Empfang in seine Residenz in Herzliya nördlich von Tel Aviv eingeladen.
Neben der Delegation aus Sachsen-Anhalt und Vertretern aus Gesellschaft und Wirtschaft Israels sowie deutscher politischer Stiftungen waren auch israelische Staatsbürger eingeladen, die ihre familiären Wurzeln in Sachsen-Anhalt haben.
Links: