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Besuch von Ministerpräsident Dr. Haseloff in Israel und den Palästinensischen Gebieten - Dritter Besuchstag

Am 22. März besuchte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff die Palästinensischen Gebiete. Im Bildungszentrum Talitha Kumi in Beit Jala wurde der Delegation aus Sachsen-Anhalt die Arbeit der Einrichtung vorgestellt, deren Keimzelle ein 1851 gegründetes Internat für arabische Mädchen war. Zum Zentrum gehört auch ein Kindergarten.

Schulleiter Rolf Lindemann informierte über die Ausbildung. Bei einem Rundgang zeigten Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse dem Ministerpräsidenten Beispiele von Experimenten, die sie im Physikunterricht durchführen. Beim Rundgang durch den Komplex besichtigten die Gäste aus Sachsen-Anhalt auch die Bibliothek und den Internatsbereich. Bei einer Gesprächsrunde schilderten Schülerinnen und Schüler ihren Hintergrund und ihre Zukunftsperspektiven. Einige möchte in Deutschland studieren. Haseloff warb für ein Studium an einer Hochschule in Sachsen-Anhalt.

Seit 1975 ist das Berliner Missionswerk Träger von Talitha Kumi. Die Evangelische Landeskirche Anhalts ist gemeinsam mit der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz Träger des Berliner Missionswerks.

Die insgesamt rund 1.000 christliche und muslimische Schülerinnen und Schüler von Talitha Kumi lernen nach dem palästinensischen Lehrplan und nach deutschen Standards. Talitha Kumi ist eine anerkannte deutsche Auslandsschule. Hier kann das Deutsche Internationale Abitur abgelegt werden, das zu einem Studium an einer deutschen Universität berechtigt. Die ersten dieser Abiturzeugnisse wurden 2013 überreicht.

Die Arbeit der Pädagogen wird unterstützt von Freiwilligen und Praktikanten aus Deutschland. Derzeit sind mehrere junge Leute in Talitha Kumi tätig, darunter Marie von Bülow aus Dessau-Roßlau.

Im Rahmen einer festlichen Zeremonie, an der auch der Bürgermeister von Beit Jala teilnahm, eröffnete Haseloff gemeinsam mit Bischof Munib Younan, Präsident des Lutherischen Weltbundes, das sanierte Gästehaus. Umbau und Sanierung lagen in der Verantwortung des Dessauer Architektenbüros GaudlArchitekten. Henrik Gaudl berichtete über die Arbeiten. Das Berliner Missionswerk hatte rund eine Millionen Euro investiert, 750.000 Euro davon trug das Hilfswerk „Brot für die Welt“, 100.000 Euro die Evangelische Kirche Westfalen. Weitere Mittel steuerten Baupaten bei, die die Sanierung mit einer Spende unterstützt hatten.
Ministerpräsident Haseloff würdigte in seinem Grußwort Talitha Kumi als Ort der Begegnung.
Der Regierungschef überreichte Schulleiter Lindemann einen symbolischen Scheck zum Ankauf neuer Schulbücher.

Im Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Ramallah informierte sich die Delegation aus Sachsen-Anhalt über die Arbeit der Stiftung in den Palästinensischen Gebieten. Büroleiter Dr. Hans-Maria Heyn berichtete über den Nahostkonflikt und verschiedene Projekte, die die Konrad-Adenauer-Stiftung in den vergangenen Jahren unterstützt hat. Eines dieser Projekte ist die Mikrobrauerei im Taybeh, einem christlich geprägten Ort im Westjordanland.

Den Abschluss des Besuchstages bildete eine Gesprächsrunde mit Vertretern des politischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens der Palästinensischen Gebiete. Mit dabei war auch Bassim Khoury, Geschäftsführer des Unternehmens Pharmacare, das mit namhaften internationalen Arzneimittelherstellern zusammenarbeitet. Khoury war 2009 kurzzeitig auch Wirtschaftsminister der Palästinensischen Autonomiebehörde. Ebenso wie Prof. Said Haifa, Leiter der Wirtschaftsfakultät der Birzeit-Universität, schilderte Khoury die wirtschaftliche und politische Situation der Palästinensischen Gebiete.

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