Forstwirtschaft
Der Wald nimmt für die Gesellschaft vielfältige Aufgaben wahr: Er soll der Erholung dienen, sauberes Trinkwasser liefern, die Artenvielfalt sichern, die Bodenerosion mindern und den nachwachsenden Rohstoff Holz produzieren. Zugleich soll der Wald vor allem robust für den sich abzeichnenden Klimawandel sein. Ein Schwerpunkt liegt auf der Umwandlung wenig stabiler Reinbestände in vitale, leistungsfähige und strukturierte Mischbestände mit einem angemessenen Anteil standortheimischer Baumarten. Die Stabilität nachhaltig bewirtschafteter Wälder verbessert auch die Wirtschaftsleistung und Lebensfähigkeit der Forstbetriebe.
Waldumwelt- und Klimadienstleistungen und Erhaltung der Wälder
Wesentliche Anteile des Waldes in Sachsen-Anhalt stocken auf Sandstandorten mit schlechtem Wasserspeichervermögen und geringeren Niederschlägen. Diese Kombination macht die Wälder anfälliger gegen Schadinsekten, aber auch für Schäden durch Waldbrand, Sturm oder Dürre. Um gegenzusteuern, gilt es, wirksame Maßnahmen für ein stabileres Waldökosystem zu ergreifen.
Waldumbau
Etwa 60 % der Wälder Sachsen-Anhalts sind Nadelreinbestände. Diese Wälder zeichnen sich zwar durch hohen nutzbaren Holzzuwachs aus, sind aber als Lebensräume weniger wertvoll als Mischbestände mit Laubholz. Darüber hinaus sind sie gegen Schädlinge und witterungsbedingte Schäden deutlich anfälliger. Waldböden in Mischbeständen haben durch ihren hohen Humusgehalt eine hohe Wasserspeicherkapazität und die bessere Filterwirkung. Starke Niederschläge und Schmelzwasser versickern hier gleichmäßig, ohne dass es zur Erosion oder zu Trockenphasen kommt.