Staatsminister Robra in Norwegen

Staatsminister und Minister für Kultur, Medien und Europa Rainer Robra reiste auf der Grundlage von Kontakten aus der Parlamentarischen Versammlung der NATO, in der er den Bundesrat vertritt, vom 25. bis 28. August 2025 nach Norwegen. Robra traf sich vor Ort mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Medien. Mit seinen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern tauschte er sich zu aktuellen Themen mit Bezug zu dünnbesiedelten Räumen aus. Norwegen ist das am dünnsten besiedelte Land Europas mit besonderen Herausforderungen in der Region nördlich des Polarkreises, Sachsen-Anhalt hat nach Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen die geringste Bevölkerungsdichte in Deutschland mit besonderen Herausforderungen in der Altmark
Unter anderem traf Robra den Chargé d‘affaires ad interim der Deutschen Botschaft in Norwegen, Jan Kantorczyk, für ein Briefing über die gesamtpolitische Lage Norwegens. Der Staatsminister besuchte zudem das nationale Parlament Norwegens. Mit Sverre Myrli, dem Vorsitzenden des Ausschusses für lokale Verwaltung und Mitglied der Parlamentarischen Versammlung der NATO sowie zwei weiteren Abgeordneten, tauschte er sich zu Struktur und Problemen der Regionalpolitik in Norwegen aus.

Im nordnorwegischen Tromsø traf Robra zudem den Vizebürgermeister der Fylkeskommune Troms, Benjamin Furuly, welcher interessante Einblicke zu Arbeit und Herausforderungen von Kommunen im ländlichen Raum gab. Überschneidungspunkte ergaben sich beispielsweise beim Thema Infrastruktur und der Integration von Flüchtlingen, namentlich aus der Ukraine, mithilfe von Integrationsvereinbarungen, die in Deutschland im aktuellen Koalitionsvertrag der Bundesregierung vorgesehen sind. Die Fylkeskommunen sind mit deutschen Landkreisen vergleichbar.
Im Fokus der Reise standen weiterhin Perspektiven für die regionale Presse unter den von Dünnbesiedlung geprägten Verhältnissen in Tromsø. Mit Trond Haakensen, Chefredakteur der Regionalzeitung i Tromsø sprach Minister Robra über die Lage der norwegischen Lokalpresse und erfolgreichen Strategien für hochwertigen Lokaljournalismus im ländlichen Raum. Außerdem ließ er sich über die staatliche Förderung der lokalen Tageszeitungen unterrichten (Druck- und Vertriebsförderung).

Ferner besuchte der Staatsminister das Nordnorwegische Kunstmuseum in Tromsø und kam mit der Kuratorin Lise Dahl ins Gespräch. Das Museum ist für die gesamte Region Nordnorwegens zuständig und wurde 2017 zum „Norwegischen Museum des Jahres“ gewählt.
Die Reise zeigte, dass die Analyse der Politik Norwegens im Umgang mit dem ländlichen Raum, der sog. Distriktspolitik, für Sachsen-Anhalt für Themen wie dem demographischen Wandel oder der Gestaltung von Infrastruktur in dünn besiedelten Gebieten wertvolle Anregungen geben kann.