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Freie Radfahrt zwischen Bismark und Hohenwulsch

EFRE half beim Bau des lang ersehnten Radwegs

(Von Sylvia Bösch, 16.06.2020)

Zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner waren bei der Einweihung am 8. November 2019 dabei und testeten mit ihrem Drahtesel den neuen, fast zwei Kilometer langen Radweg zwischen Bismark und Hohenwulsch in der Altmark. Auch Bismarks Bürgermeisterin Annegret Schwarz machte mit ihrem Dienstfahrrad eine Testfahrt. „Wir haben uns schon sehr lange diesen Radweg gewünscht. Als der große Parkplatz an der Bahn-Schnittstelle in Hohenwulsch fertig war, haben wir das Projekt dann in Angriff genommen“, sagt Annegret Schwarz (CDU). Zunächst erkundigte sie sich beim zuständigen Verkehrsministerium, ob es für ihren gewünschten Radweg einen passenden Fördertopf gibt. Schon kurz darauf konnte sie ihre Planungen präsentieren und schließlich einen Förderantrag stellen. „Ich habe im Stadtrat die notwendigen Beschlüsse eingeholt und den Fördermittelbescheid am 14. Mai 2019 erhalten“, so die Bürgermeisterin. Unterstützt wurde der Radweg über das Förderprogramm für Radverkehrsanlagen und –infrastruktur mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Mit rund 819.000 Euro übernahm die EU etwa 90 Prozent der Gesamtkosten.

Radweg führt teilweise über alten Bahndamm
Der Radweg verläuft parallel zur Kreisstraße 1069 und teilt sich in zwei Abschnitte. Der erste Abschnitt beginnt am Ortsausgang Bismark und endet westlich vor dem Bahnhof Hohenwulsch. Der zweite Abschnitt fängt östlich der Bahnanlagen an und führt bis zum Ortseingang Hohenwulsch. 102 Bäume, darunter Wildäpfel, Wildbirnen, Vogel-Kirschen und Ebereschen, säumen nun die Radstrecke. Ein Teil des Radwegs läuft über einen alten Bahndamm. „Die Bürgerinnen und Bürger sind glücklich, dass der Radweg gebaut wurde und nutzen ihn intensiv“, betont Schwarz.

„Zu Beginn der Planung wurde ich noch von Vielen für verrückt erklärt, da ich mich mit insgesamt 17 Landeigentümern einigen musste“, schmunzelt die Bürgermeisterin. Sie hat alle Landeigentümer an einen Tisch geholt, ihnen das Projekt vorgestellt und sie um Bauerlaubnis-Verträge gebeten. „Die Verträge hatten wir dann auch bekommen“, berichtet sie. In der Zwischenzeit hat auch der Eigentümer der Bahnlinie eingewilligt, dass auf dem alten Bahndamm gebaut werden darf. Alle zogen an einem Strang, so Schwarz: „Wir hatten einen sehr guten Planer an unserer Seite, der Landkreis hat uns super unterstützt und die beauftragte Firma hat den Radweg wirklich sehr schnell gebaut.“ Sie freut sich über die gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten: „Das würde ich mir auch für viele andere Projekte so wünschen.“

Highlight ist die intelligente Straßenbeleuchtung
Die Kreisstraße 1069 gilt als stark befahren. Auf einem separaten Weg entlang der Straße sind Radler nun deutlich sicherer unterwegs. Insbesondere, dass die Kinder nicht mehr auf der Straße fahren müssen, lag der Bürgermeisterin sehr am Herzen. Gleichzeitig soll der Radweg zur CO2-Einsparung beitragen und Radtouristen die Erkundungstour durch die Region vereinfachen. Damit alle auch im Dunkeln auf dem Radweg sicher unterwegs sind, hat der Radweg eine Straßenbeleuchtungsanlage erhalten. Annegret Schwarz ist begeistert: „Diese intelligente Straßenbeleuchtung ist für mich das Highlight. Sobald man auf den Radweg fährt, erkennt die Lampe sofort, dass dort jemand kommt.“ Je mehr sich Radler einer Lampe nähern, desto heller wird sie. Dann werden sie von den nächsten Lampen erkannt, während die dahinterliegenden Lampen auf 10 Prozent Leuchtkraft heruntergedimmt werden.

EU-Gelder gehen zurück in den ländlichen Bereich
„Unser Radweg-Projekt zeigt ganz klar, dass die Gelder der EU auch in den äußerst ländlichen Bereich zurückfließen“, betont Annegret Schwarz. Demnächst würde sie gerne die etwa drei Kilometer lange Strecke von Bismark nach Kalbe in Angriff nehmen, die ebenfalls auf einer ehemaligen Bahntrasse liegt. „Zurzeit prüfen wir, ob wir für diesen Radweg auch Fördermittel erhalten können. Das ist ein großes Zukunftsprojekt, was den beiden Städten Bismark und Kalbe noch vorschwebt“, so die Bürgermeisterin.

Hier finden Sie weitere interessante Beispiele, wie die Menschen von EU-Fördermitteln aus ELER, EFRE und ESF in Sachsen-Anhalt nachhaltig profitieren.

Weitere Quellen:
Presseportal „Europa vor Ort in Sachsen-Anhalt“ der Europäischen Kommission

Bahntrassenradeln in Sachsen-Anhalt: http://www.bahntrassenradeln.de/bahn_st.htm