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Ausbau der Produktionsstätte von Kubra

Kunststoffverarbeiter investiert mit EU-Mitteln in seine Zukunft

(Von Alexander Lorber, 20.12.2019)

Im Gewerbegebiet von Oranienbaum-Wörlitz im Landkreis Wittenberg entstehen ganz individuelle Bauteile aus thermoplastischen Kunststoffen, die das Unternehmen Kubra direkt vor Ort für seine Kunden anfertigt. Kubra ist Spezialist für außergewöhnliche Kunststoffbauteile, wie sie etwa im Tiefbau oder in der Industrie benötigt werden. Darunter Abwasserschächte, Bodenabläufe für Kernkraftwerke oder säurebeständige Prozess- und Lagerbehälter für die Chemieindustrie. Mithilfe einer GRW-Unternehmensförderung, aus Mitteln von Land und Bund sowie des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) konnte Kubra umfangreich in den Ausbau seiner Betriebsstätte investieren. „Wir haben mit dem Geld unsere Produktionsstätte umfassend saniert, neue Maschinen für die Produktion angeschafft und zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt“, berichtet Georg Schalow, kaufmännischer Leiter von Kubra.

Neue Anlagen schaffen Arbeitsplätze
In der Produktionshalle von Kubra steht jetzt ein Schachtfräszentrum, eine riesige Spezialmaschine, um Schachtmäntel mit einem Innendurchmesser von bis zu 1,5 Metern zu bearbeiten. Solche Bauteile werden später beispielsweise in der Regen- und Abwasserbewirtschaftung oder bei großen Industrieanlagen verwendet. „Dieser Arbeitsprozess läuft jetzt vollautomatisiert, was uns einen enormen Zeitvorteil in der Produktion verschafft“, sagt Schalow. Zugleich wird deutlich, dass durch den Einsatz der neuen Technik kein einziger Arbeitsplatz weggefallen ist. „Im Gegenteil“, betont er: „Wir konnten dank der Investitionen sogar 25 neue Arbeitsplätze schaffen.“ Schließlich müssen die modernen Anlagen auch bedient und gewartet werden. Vor allem aber erwarten die Kunden von Kubra eine zügige Ausführung ihrer Aufträge. Deshalb sind schnellere Maschinen für Kubra auch ein Garant dafür, die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und zu festigen. 

 

Mit EFRE-Mitteln den Betrieb modernisiert
Beim Rundgang über das Betriebsgelände wird sichtbar, wie umfassend Kubra in den letzten Jahren investiert hat. So wurden unter anderem Fahrbahnflächen ausgetauscht, Hallentore erneuert und ein komplettes Gebäude für die Produktion nutzbar gemacht. Insgesamt 770.000 Euro betrug die Gesamtinvestition. Davon kamen rund 156.245 Euro aus dem EFRE-Fördertopf der EU. So viel Wachstum erhöht natürlich auch den Bedarf an neuausgebildeten Fachkräften: „Deshalb konnten wir erst vor Kurzem wieder neue Auszubildende zum Verfahrenstechniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik in der Fachrichtung Bauteile einstellen“, erzählt Georg Schalow. Insgesamt neun Auszubildende sind derzeit im Betrieb tätig. Und deren Einsatzkraft wird auch in Zukunft dringend benötigt, versichert der kaufmännische Leiter: „Wir produzieren schließlich keine Kugelschreiber, sondern recht großvolumige Sonderbehälter. Da steckt nach wie vor viel Handarbeit drin, die zwar durch die neuen Maschinen etwas leichter wird, aber bei den ganzen Sonderanfertigungen und Kleinserien für unsere Kunden niemals völlig wegzudenken ist.“

Stolz auf das eigene Wachstum
Seit 1993 beschäftigt sich der Gründer und Geschäftsführer von Kubra, Udo Brabender, mit der Verarbeitung von Kunststoff. Fünfmal musste das Unternehmen in diesem Zeitraum wachstumsbedingt den Standort wechseln, ist dabei aber stets dem Bundesland Sachsen-Anhalt treu geblieben. Seit 2012 ist Kubra im Dessorapark von Oranienbaum-Wörlitz angesiedelt und beschäftigt mittlerweile 89 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Georg Schalow ist seit fünf Jahren im Unternehmen tätig und freut sich über das rasante Wachstum: „Ich komme aus der Wirtschaftsförderung. Daher kenne ich die Fördermöglichkeiten für die Unternehmen in Sachsen-Anhalt ganz gut und so habe ich mich auch für die GRW-Unternehmensförderung für Kubra eingesetzt.“ Dass die Europäische Union ihre Mittel für das Wachstum von Betrieben in der Region nutzt, findet er eine gute Sache: „Wenn man den Nutzen betrachtet, den wir aus den neuen Maschinen und den Sanierungsmaßnahmen ziehen, ist die Beantragung der Fördermittel kein besonders großer Aufwand“, so Schalow. „Wenn doch einmal etwas unklar erscheint, hilft die kompetente Beratung durch die Investitionsbank Sachsen-Anhalt in jedem Fall weiter.“

Hier finden Sie weitere interessante Beispiele, wie die Menschen von EU-Fördermitteln aus ELER, EFRE und ESF in Sachsen-Anhalt nachhaltig profitieren.

Weitere Quellen:
Informationen über das Operationelle Programm für den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung des Landes Sachsen-Anhalt

Portal „Europa vor Ort in Sachsen-Anhalt“ der Europäischen Kommission