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Delegation aus Kujawien-Pommern in Sachsen-Anhalt – Weitere Zusammenarbeit vereinbart

Vom 17. bis 19. August weilte eine Delegation aus der polnischen Wojewodschaft Kujawien-Pommern in Sachsen-Anhalt. Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hatte seinen Amtskollegen, Marschall Piotr Całbecki, eingeladen. Die Delegation erwidert mit ihrem Aufenthalt einen Besuch von Europaminister Rainer Robra im Februar 2016 in Polen. Die seinerzeit geführten Gespräche über mögliche Kooperationen zwischen beiden Regionen wurden nun fortgesetzt.

Ministerpräsident Haseloff begrüßte die polnischen Gäste in der Staatskanzlei. Er betonte, dass Sachsen-Anhalt und Kujawien-Pommern aufgrund ihrer ähnlichen Strukturen eine gute Basis für den Ausbau der bilateralen Kontakte bieten. Im Gespräch wurde eine Reihe von Themen definiert, zu denen eine engere Zusammenarbeit angestrebt wird, so zum Beispiel im Bereich der Wirtschaft, bei Hochschulen und Kultur. Marschall Całbecki lud den Regierungschef zu einem Besuch nach Kujawien-Pommern ein.

Im Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung informierte Staatssekretär Thomas Wünsch die Delegation über die Maßnahmen der Landesregierung zur Unterstützung von Unternehmen im Land und über die Innovationspolitik Sachsen-Anhalts.

In der Investitionsbank Sachsen-Anhalt stellte der Sprecher der Geschäftsführung, Manfred Maas, die Struktur und Arbeitsweise der Bank vor. Kujawien-Pommern strebt die Bildung einer eigenen Einrichtung zur Förderung der Wirtschaft an und sieht dabei die Investitionsbank Sachsen-Anhalt als mögliches Vorbild an. Maas bot eine weitere Zusammenarbeit an, um die reichhaltigen Erfahrungen der Investitionsbank mit verschiedenen Förderinstrumenten weiterzugeben.

Weiterhin trafen die Gäste aus Kujawien-Pommern mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen. Auch dabei ging es neben einem ersten Kennenlernen um Möglichkeiten für bilaterale Kooperationen.

Zuvor hatte die Delegation in Begleitung von Kulturminister Rainer Robra in Halle (Saale) das Kunstmuseum Moritzburg und das Händelhaus sowie das Mitteldeutsche Multimediazentrum besichtigt und mit Vertretern dieser und weiterer Einrichtungen sowie dem Oberbürgermeister der Stadt, Dr. Bernd Wiegand, potenzielle Formen der Zusammenarbeit im Kultur- und Medienbereich erörtert.

Den Abschluss des Aufenthaltes der polnischen Gäste bildete eine Präsentation des Fraunhofer Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung. Hier wurden die aktuellen Forschungen in den Bereichen Intelligente Energieversorgungs- und Managementsysteme sowie Virtuelle Planung von (Energie-)Versorgungsinfrastrukturen vorgestellt. Die Delegation zeigte sich an einer Zusammenarbeit sehr interessiert, da das Ziel der Wojewodschaft sei, die anwendungsorientierte Forschung deutlich auszubauen.

Kujawien-Pommern ist knapp 18.000 qkm groß und hat rund 2,1 Millionen Einwohner. Hauptstädte sind Toruń und Bydgoszcz. Bedeutendster Fluss ist die Weichsel. Industrie und Landwirtschaft sind die wichtigsten Wirtschaftszweige. Die größten Hochschulen sind die Nikolaus-Kopernikus-Universität in Toruń und Bydgoszcz mit rund 30.000 Studierenden und die Universität Kasimir der Große in Bydgoszcz mit rund 14.000 Studierenden. Der Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung der Hochschule Anhalt unterhält im Rahmen des europäischen Erasmus-Programms eine Partnerschaft mit der Fakultät für Tierzucht und Biologie der Universität für Technologie und Life Sciences in Bydgoszcz. Die Wojewodschaft pflegt eine Reihe von Kooperationsbeziehungen zu anderen Regionen im Ausland, zum Beispiel nach Italien, China und in die Ukraine. Nach Deutschland hat sie derzeit noch keine regionale Partnerschaft.

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