Menu
menu

Das Marktgeschehen stets beobachten

ea.R-Energieanlagen Ramonat GmbH rüstet sich für spannende Zukunft; EU hilft dabei

- von Stefanie Härtel-

Liebe zum Beruf reicht nicht aus, um sich als Unternehmer durchzusetzen. Man muss auch die Zeichen der Zeit erkennen. So wie der Schönebecker Unternehmer und Geschäftsführer Hubert Ramonat der ea.R-Energieanlagen Ramonat GmbH. Im Mai 1990 mit zwei Mitarbeitern gestartet, beschäftigt er heute 65 Mitarbeiter im Freileitungs-,erdverlegten Kabel-,Leitungs- und Rohrbau  –  und hat bereits die Weichen für die Zukunft gestellt. „Wir werden in den Hochspannungsbereich einsteigen“, berichtet der 62-Jährige. Damit stößt der erfolgreiche Betrieb in ein Segment vor, auf dem nur wenige große Unternehmen in Deutschland tätig sind.  „Als Mittelständler werden wir einer der wenigen sein“, sagt Ramonat. Erste Anfragen für den Anschluss von Umspannwerken lägen bereits auf dem Tisch.

Das Geschäft mit der Hochspannung ist hart geregelt – es setzt umfangreiche fachliche und arbeitsschutzrechtliche Zertifizierungen voraus. Damit seine Monteure im Energieanlagenbau neben den normalen Niederspannungs- und Mittelspannungsleitungen auch Kabel in der Spannungsebene von  110/170 kV montieren und warten können, musste Ramonat sie zunächst drei Wochen zu einem speziellen Lehrgang schicken. 30.000 Euro für drei Mitarbeiter kostete dies, die Europäische Union beteiligte sich daran über das ESF-kofinanzierte Programm Sachsen-Anhalt WEITERBILDUNG. 

„Wir beobachten die Tendenz, dass zunehmend mehr Windparks an das Hochspannungsübertragungsnetz der Energieversorger angeschlossen werden. Mit der Qualifizierung und Zertifizierung in diesem Bereich können und dürfen wir in den wachsenden spezialisierten Bereich einsteigen“, begründet Sven Fredrich, Leiter Kalkulation und Abrechnung bei der Energieanlagen Ramonat GmbH, den Schritt. Angesichts gewachsener Kontakte stünden die Chancen für den Markteintritt gut. „Wir erzielen mehr als die Hälfte unseres Umsatzes durch die Einspeisung erneuerbarer Energiequellen an das Übertragungsnetz der Energiekonzerne. Im vergangenen Jahr haben wir einen Windpark in Irland ans Stromnetz angeschlossen, derzeit arbeiten wir in einem Offshore-Windpark vor der Nordseeküste Dänemarks.“

Das Marktgeschehen stets zu beobachten, das stößt auch bei allen Mitarbeitern auf Anklang. Jörg Schulze aus Rathmannsdorf (38) ist einer der drei Kabelmonteure, die die Weiterbildung erfolgreich absolviert haben. „Dadurch steigen meine Chancen auf eine gesicherte Zukunft im Unternehmen“, freut er sich. Wann die ersten Projekte im Hochspannungsbereich starten, kann und will Hubert Ramonat auf Grund laufender Verhandlungen derzeit nicht sagen.

Der Europäische Sozialfonds (ESF) ist das soziale Gesicht Europas. Mit rund 640 Millionen Euro unterstützt dieser Fonds der Europäischen Union (EU) von 2007 – 2013 Beschäftigungs-, Qualifizierungs- und Ausbildungsprogramme des Landes Sachsen-Anhalt. Bis 2013 werden so etwa 16 200 Projekte gefördert und damit rund 245 000 Menschen im Land direkt erreicht.