Menu
menu

I VERANSTALTUNGSRÜCKBLICK

„Lesung zum 300. Klopstock-Jubiläum“


Am 12. Juni fand eine Lesung dreier Autorinnen zum Thema „300. Klopstock-Jubiläum“, statt, welche von der Landesvertretung Sachsen-Anhalts zusammen mit dem Goethe-Institut in Brüssel organisiert wurde. Namensgeber der Veranstaltung ist einer der bedeutendsten Autoren des Zeitalters der Aufklärung: Friedrich Gottlieb Klopstock, welcher vor 300 Jahren in Quedlinburg, in Sachsen-Anhalt, geboren wurde.

Seit dem Jahr 2015 vergibt Sachsen-Anhalt jährlich den renommierten „Klopstock-Preis für neue Literatur“. Diese Auszeichnung ist die bedeutendste Ehrung des Landes im Bereich der Literatur. Der Preis würdigt entweder ein herausragendes deutschsprachiges Werk der letzten vier Jahre oder eine bedeutende literarische Gesamtleistung. Neben dem Hauptpreis wird auch ein Förderpreis für ein herausragendes Debüt an eine Autorin oder einen Autoren vergeben.

Katrin Schmidt, die Leiterin des Europanetzwerkes Deutsch des Goethe Instituts und Carmen Johannsen, Leiterin der Landesvertretung Sachsen-Anhalt, hießen die Gäste willkommen. Frau Johannsen begrüßte mit den Worten „Literatur verbindet Menschen aus unterschiedlichen Orten, Regionen, Generationen, Jahrhunderten, Kulturen, Schichten; sie bildet, unterhält, erschafft neue Welten und inspiriert“.

Dr. Ute Pott erläuterte die Feierlichkeiten in diesem besonderen Jubiläumsjahr, welche durch verschiedene Ausstellungen und Kulturveranstaltungen im Land begleitet werden. Als Direktorin des Gleimhauses in Halberstadt, eines der ältesten deutschen Literaturmuseen, welches sich vor allem der Aufklärung widmet, konnte Frau Dr. Pott als Klopstock-Expertin viele Einblicke gewähren und die Diskussion mit ihrer gekonnten Moderation sehr bereichern.

Angela Steidele berichtete von „Aufklärung. Ein Roman“, in dem man einen Einblick in das Leipzig des 18. Jahrhunderts aus der Perspektive von Dorothea Bach, der ältesten Tochter von Johann Sebastian Bach, erhält. In einer sehr lebhaften Lesung stellte sie einen humorvollen Auszug aus dem Roman vor, in dem Klopstock als Unbekannter einen Gastauftritt hat und der auf unerwartete Weise der Kritik einer der Hauptfiguren, Luise Gottsched, ausgesetzt wird.

Marlen Pelny las aus ihrem im September 2023 erschienenen Roman „Warum wir noch hier sind“. Auch wenn das Thema, ein Mord an der 14-jährigen Etty, durchaus verstört, schafft sie es, auf eine sehr authentische Weise mit viel Zärtlichkeit, Empathie und Humor zu erzählen.   Die Geschichte ist sowohl in Berlin, als auch in Halle (Saale) bei der Großmutter der Ich-Erzählerin zu Hause.

Annett Gröschner las aus einem Magdeburger VR-Theaterprojekt zu Anna Louisa Karsch. Die erste deutsche Berufsdichterin war Zeitgenossin Klopstocks und verkehrte mit ihm und weiteren bedeutenden Dichtern der Zeit. In der Fragerunde und beim anschließenden Stehempfang erzählte Annett Gröschner auch von ihrem neuesten Buch „Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat“, welches sie gemeinsam mit Peggy Mädler und Wenke Seemann realisiert hat. Mit dem interessierten Publikum wurde weiter über Klopstock, die Verbindung zwischen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm und Drang und der aktuellen Weltpolitik diskutiert. Unser herzlicher Dank gilt dem Goethe Institut Brüssel für die hervorragende Zusammenarbeit. • jj/ah

Zum Seitenanfang