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Sachsen-Anhalts Forschungsmultiplikatoren tagen in der Landesvertretung in Brüssel

Vom 27. bis zum 29. September 2017 konnte die Landesvertretung bereits zum fünften Mal seit 2013 die EU-Forschungsreferentinnen und -referenten der Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen Sachsen-Anhalts zu einem zweitägigen Informations-Workshop begrüßen, den sie gemeinsam mit dem Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung anbietet. Ziel der Veranstaltung war es, direkten Kontakt mit Europäischen Akteuren und einen fachlichen Austausch zu ermöglichen.

Die Vortragsreihe begann zunächst mit einem Überblick über die aktuellen Entwicklungen im Bereich der EU-Forschungsförderung vor dem Hintergrund der anstehenden Verhandlungen über den nächsten EU-Haushalt nach 2020. Hierzu betonte der Europäische Universitätsverband aus Perspektive der Hochschulen die Notwendigkeit, anstatt auf Finanzinstrumente weiterhin auf Zuschüsse zu setzen und Lösungen für die Überzeichnung der Ausschreibungen auf EU-Ebene zu finden.

Ein Vertreter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der EU führte zu den aktuellen Forschungsthemen im Rat aus, darunter die Verbesserung der Synergien zwischen Forschungsförderung und Strukturfonds, die Reform des Urheberrechts auf EU-Ebene sowie mögliche Auswirkungen des Brexit.

Im Anschluss schilderte das Brüsseler Büro der Hochschulrektorenkonferenz die Bedeutung von Strategien für Netzwerken und Sichtbarkeit in Brüssel. Betont wurden insbesondere die Mitwirkung an Netzwerken wie etwa ERRIN und die Zusammenarbeit mit der jeweiligen Landesvertretung.

Als weiteres forschungsrelevantes Thema wurde der aktuelle Entwicklungsstand der Vanguard Initiative von einer Vertreterin des seit 2013 bestehenden Netzwerks dargestellt. Ziel des Vorhabens sei es, durch intelligente Spezialisierung einen effektiven Einsatz von Fördermitteln zu bewirken. Vanguard pflege hierzu mittlerweile einen aktiven Austausch mit den relevanten Generaldirektionen der Kommission.

Eine Vertreterin der Kooperationsstelle der Wissenschaftsorganisationen führte zudem zu Problemstellungen und den aktuellsten Neuerungen der Implementierungsregeln im EU-Forschungsrahmenprogramm Horizont 2020 aus. Insbesondere sei zu beobachten, dass das Programm verstärkt für Drittstaaten geöffnet werden sollte. Zu einer gewissen Vereinfachung trage insbesondere eine neue Maske zur Personalkostenabrechnung auf dem Participant Portal bei.

Eine Vertreterin des Europäischen Dachverbands der Forschungsorganisationen Science Europe stellte sodann die aktuellen europapolitischen Schwerpunkte der Organisation dar. Ziel sei es momentan, Änderungen auf EU-Ebene im offenen Zugang zu Forschungsdaten, im Urheberrecht und in der Einbindung von Bürgern in den Forschungsprozess kritisch und möglichst praxisnah zu begleiten.

Zuletzt führte eine Vertreterin des Arbeitskreises Forschung der Brüsseler Länderreferenten zu den aktuellen EU-Themen aus Perspektive der Länder aus. Von besonderer Bedeutung seien dabei die Modalitäten der Einbindung von Bildungsthemen in die EU-Forschungspolitik, die Gestaltung und das Budget für das EU-Forschungsrahmenprogramm nach 2020, die Einbindung von Bürgern in die Gestaltung der Forschungspolitik sowie die Berücksichtigung von politischen Kriterien bei der Bestimmung der Inhalte der gesellschaftlichen Herausforderungen als Teil des Forschungsrahmenprogramms.

Am 28. September fand zudem eine fachlich orientierte Abendveranstaltung statt. Teil nahmen auch weitere Gäste, darunter Vertreter der Europäischen Institutionen, der Brüsseler Büros der deutschen und internationalen Wissenschaftsorganisationen und des Arbeitskreises Forschung der Brüsseler Länderreferenten. Grundlage für eine fachliche Diskussion über aktuelle Forschungsthemen und daran anknüpfende informelle Vernetzung bildete dabei der Vortrag der neuen Leitung des ERRIN-Netzwerks, die über aktuelle Vorhaben und Veranstaltung des Netzwerks sowie zur Positionierung hinsichtlich der intelligenten Spezialisierung und Innovationsförderung nach 2020 informierte.

Aufgrund der fachlichen Vortragsbreite und der positiven Rückmeldungen der Teilnehmer kann die Veranstaltung als gelungen betrachtet werden. Vorgesehen ist daher eine Folgeveranstaltung im Jahre 2018. • df

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