Sachsen-Anhalts UNESCO Weltkulturerbe: Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg
Am 13. Dezember stand wieder das UNESCO Weltkulturerbe Sachsen-Anhalts im Mittelpunkt. Nach Veranstaltungen zum Gartenreich Dessau-Wörlitz und Quedlinburg in den vergangenen Jahren wurden gestern die Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg mit virtuellen Eindrücken vorgestellt.
Dr. Henrike Franz, die Leiterin der Abteilung „Internationale Zusammenarbeit, EU-Angelegenheiten, Protokoll und Medienpolitik“ der Staatskanzlei und Ministerium für Kultur begrüßte dieses Mal in der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde Brüssels, wo die Landesvertretung zu Gast sein durfte.
Dr. Thomas Müller, der Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt erläuterte die herausragende Bedeutung dieser authentischen Schauplätze für das politische, kulturelle und spirituelle Leben der westlichen Welt. Von Luthers Geburtshaus und Sterbehaus in Eisleben führte er die Besucher über das Lutherhaus, das Melanchthonhaus, die Schlosskirche und Stadtkirche St. Marien in Wittenberg bis zu Luthers Elternhaus in Mansfeld.
Im Anschluss präsentierte er das anstehende Bauernkriegsgedenken: 2025 jähren sich das Ende des Deutschen Bauernkrieges und der Todestag des theologischen Führers der mitteldeutschen Aufständischen Thomas Müntzers zum 500sten Mal. In Sachsen-Anhalt finden dazu zahlreiche Veranstaltungen bereits ab 2024 statt.
Dr. Müller lieferte die historischen Hintergründe des Bauernkriegsgedenkens und der Rezeption des Bauernkriegs. Gerechtigkeit, Freiheit, Mitbestimmung, Demokratieverständnis, Konfliktlösung und Toleranz - diese Themen von damals sind heute aktueller denn je. Die Podiumsdiskussion, bei der er sich mit dem Pfarrer Frederik Koßmann austauschte, wurde dementsprechend sehr angeregt geführt und triggerte das Publikum und den Moderator Bastian Brombach (Staatskanzlei) zu vielen Fragen, die beim anschließenden Stehempfang weiterverfolgt wurden. Die Rolle der historischen Persönlichkeiten Martin Luther und Thomas Müntzer wurden dabei beleuchtet und analysiert.
Sechs Stimmen der a-cappella Gruppe „KeinChor“ gaben der Veranstaltung einen musikalischen Rahmen und begeisterte das Publikum mit einem weit gefächerten Repertoire, welches von weltlichen und religiösen Werken unterschiedlicher klassischer Epochen über Spirituals und Gospels sowie traditionellen deutschsprachigen Volksliedern bis hin zu komödiantischen und Pop-Liedern der Moderne reicht. Weihnachtslieder durften zum Einstimmen auf die Feiertage natürlich auch nicht fehlen. • ah