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Ein Abend zu Sachsen-​Anhalts UNESCO Welt­kul­tur­er­be: Gar­ten­reich Des­sau Wör­litz

 

Am 11. Mai wurde im Rah­men eines ge­setz­ten Es­sens der Reich­tum an Welt­erbe in Sachsen-​Anhalt be­son­ders deut­lich. In Sachsen-​Anhalt gibt es eine sehr große Dich­te an UNESCO-​Welterbestätten und das soll be­kann­ter wer­den. Wie das funk­tio­nie­ren kann, wurde in dem Maß­nah­me­plan des Lan­des „Welt­kul­tur er­le­ben in Sachsen-​Anhalt 2020–2025“ fest­ge­hal­ten, der u.a. bei der gest­ri­gen Ver­an­stal­tung vor­ge­stellt wurde.

Die Gäste wur­den bei fei­nem Essen und Violinen-​ und Har­fen­klän­gen emp­fan­gen. Zu­nächst be­grüß­te der Staats­mi­nis­ter und Mi­nis­ter für Kul­tur Rai­ner Robra die Gäste und stimm­te sie auf einen in­ter­es­san­ten Abend ein.

Vi­via­ne Hoff­mann, die stell­ver­tre­ten­de Ge­ne­ral­di­rek­to­rin für Bil­dung, Ju­gend, Sport und Kul­tur der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on, stell­te die Be­deu­tung und Rolle der Kul­tur und des kul­tu­rel­len Erbes in der EU her­aus, ins­be­son­de­re im Zu­sam­men­hang mit wei­te­ren EU-​Prioritäten, wie die Aus­wir­kun­gen der Covid-​Krise und die glo­ba­len Her­aus­for­de­run­gen wie der Kli­ma­wan­del, Di­gi­ta­li­sie­rung, In­no­va­ti­on und so­zia­le Ge­rech­tig­keit. Die Kul­tur­viel­falt und das Kul­tur­er­be der EU kön­nen darin einen wich­ti­gen Bei­trag für ein in­no­va­ti­ves, zu­kunfts­wei­sen­des Den­ken leis­ten. Sie er­wähn­te die viel­fäl­ti­gen För­der­mög­lich­kei­ten der EU im Kultur-​ und Krea­tiv­sek­tor.

Im Rah­men der Dis­kus­si­on wurde mehr­fach der Krieg in der Ukrai­ne und die dra­ma­ti­sche Ver­än­de­rung Eu­ro­pas und der Welt der letz­ten Mo­na­te the­ma­ti­siert. Die Ge­dan­ken aller sind vor allem bei den Op­fern die­ses grau­sa­men Krie­ges. Gleich­zei­tig müsse auch viel für den Schutz des ukrai­ni­schen Kul­tur­er­bes, wel­cher auch für die Iden­ti­tät der Be­völ­ke­rung steht, getan wer­den.

Im An­schluss er­läu­ter­te Bas­ti­an Brom­bach, Re­fe­rent für das UNESCO-​Marketing und Kul­tur­gut­schutz der Staats­kanz­lei des Lan­des, die Kam­pa­gne „6 Stau­nens­wer­te“ und die ein­zel­nen Maß­nah­men zur Stär­kung des Be­wusst­seins für Sachsen-​Anhalts Welt­erbe in­ter­na­tio­nal, aber auch bei der ei­ge­nen Be­völ­ke­rung und vor allem

bei der Ju­gend.

Er lie­fer­te einen chro­no­lo­gi­schen Rund­um­blick über das Welt­erbe im Land durch Ein­drü­cke der Welt­erbe­stadt Qued­lin­burg, den Lu­ther­ge­denk­stät­ten, dem Bau­haus in Des­sau, der Him­mels­schei­be von Nebra, dem Naum­bur­ger Dom und dem Gar­ten­reich Dessau-​Wörlitz.

Der Fokus der Ver­an­stal­tung lag auf dem Gar­ten­reich, wel­ches mit vie­len vir­tu­el­len Ein­drü­cken vor­ge­stellt wurde durch Julia Ca­hn­bley, zu­stän­dig für das Welt­er­be­zen­trum und in­ter­na­tio­na­le Agen­den in der Kul­tur­stif­tung Dessau-​Wörlitz. Die Bil­der der ein­zel­nen High­lights des Land­schafts­gar­tens als Ort der Be­geg­nung zwi­schen Natur und dem mensch­li­chen Ge­stal­tungs­wil­len, in dem das „Schö­ne mit dem Nütz­li­chen“ ver­bun­den wer­den soll­te, waren be­stimmt eine Mo­ti­va­ti­on für den ein oder an­de­ren Gast, bald nach Sachsen-​Anhalt zu rei­sen, um sich die­sen be­son­de­ren Ort per­sön­lich an­zu­schau­en. In der an­schlie­ßen­den Po­di­ums­dis­kus­si­on wur­den Ideen zur Ver­knüp­fung von Nach­hal­tig­keit und Kul­tur­gut­schutz aus­ge­tauscht und über­legt, wie man die Ju­gend noch mehr für zwei­te­res Thema be­geis­tern könn­te („Fri­days for cul­tu­re“).

Pas­send zum Thema gab es zwi­schen den Vor­trä­gen und der an­schlie­ßen­den Po­di­ums­dis­kus­si­on mu­si­ka­li­sche Pau­sen, u. a. durch Werke von Fried­rich Wil­helm Rust, fürst­li­cher Mu­sik­di­rek­tor am Hofe von Fürst Leo­pold III. Fried­rich Franz von Anhalt-​Dessau, der im 18. Jahr­hun­dert den Ur­sprung für das Gar­ten­reich legte.

Ge­konnt mo­de­riert wurde die Ver­an­stal­tung von Dr. Jo­han­na Leiss­ner, die im Fraun­ho­fer Büro in Brüs­sel u.a. Ex­per­tin für Kul­tur­er­be und Nach­hal­tig­keit ist, sowie Mit­be­grün­de­rin der For­schungs­al­li­anz Kul­tur­er­be.

Ein wei­te­rer Hö­he­punkt des Abends war das Welterbe-​Glücksrad, bei dem die Gäste eine bunte Mi­schung von Prei­sen, pas­send zu den ein­zel­nen Welt­erbe­stät­ten, ge­win­nen konn­ten.

Die gest­ri­ge Ver­an­stal­tung bil­det nur den Auf­takt zu einer Veranstaltungs-​Serie zum Welt­erbe, jedes Mal mit einem an­de­ren Schwer­punkt. Also seien Sie beim nächs­ten Mal gerne dabei! • ah