Museumspräsentation "Himmelsscheibe von Nebra"



Am 19.10.2021 fand unter Beachtung aller Sicherheits- und Hygienemaßgaben in der Landesvertretung die zweite Präsenzveranstaltung seit Beginn der Coronapandemie statt, diesmal zur Sonderausstellung des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle (Saale): „Die Welt der Himmelsscheibe von Nebra – Neue Horizonte“.
Die Gäste wurden mit kulinarischen Leckerbissen und sphärischen Klängen durch „Prypjat Syndrome“ empfangen. Prypjat Syndrome ist die außergewöhnliche Symbiose feinster Sphären des Magdeburger E-Cellisten, Klangkünstlers und Straßenmusikers Matthias Marggraff und seinem Violoncello.
Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Leiterin der Landesvertretung, Carmen Johannsen, stimmte der Staats- und Kulturminister Rainer Robra in seiner Videobotschaft auf den Schwerpunkt des Abends ein. Er umriss die herausragende und internationale Bedeutung der Himmelsscheibe von Nebra, welche zum UNESCO-Weltdokumentenerbe zählt, als einer der wichtigsten archäologischen Funde des vergangenen Jahrhunderts: „Sie ist wissenschafts- und religionsgeschichtlich von unschätzbarem Wert und gibt Auskunft über die astronomische Vorstellungswelt in der Bronzezeit. Nach einer langen Odyssee gelangte die Himmelscheibe vor knapp 20 Jahren nach Halle. Sie ist jetzt dauerhaft dort, wo sie hingehört: im Landesmuseum für Vorgeschichte.“
Der Direktor des Landesmuseums und Landesarchäologe, Prof. Dr. Harald Meller, der durch die spektakuläre Sicherstellung der Himmelsscheibe international bekannt wurde, konnte aus erster Hand berichten und die Zuschauer anhand einer Präsentation durch die neue Sonderausstellung führen und mit Liebe zum Detail einzelne Fundstücke näherbringen.
In der anschließenden Diskussion hingen die Anwesenden nicht nur an seinen Lippen. Auch dem Archäologen, Anthropologen und Historiker Prof. Dr. Roberto Risch, lauschten die Gäste gebannt, wenn es um die neusten Ausgrabungen und Forschungsergebnisse ging. Es folgte eine anregende und inspirierende Diskussion zum Einblick durch archäologische Funde in die Gesellschaften der Bronzezeit, die geschichtlichen Auswirkungen und Lehren für heutige Gesellschaften und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Archäologen weltweit, die sich nicht von politischen Auseinandersetzungen einschränken lässt. Die Moderatorin Karin Lukas-Eder (BayFor- Repräsentantin in Brüssel) führte gekonnt durch das Programm.
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit dem British Museum in London und wird noch bis zum 9. Januar im Landesmuseum zu sehen sein. • ah (Fotos: © Michael Seidler)