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Armenien

Das Kultusministerium Sachsen-Anhalt nimmt seit Februar 1996 im Auftrag der Kultusministerkonferenz die Vertretung aller deutschen Bundesländer im Rahmen des mit der Republik Armenien geschlossenen Kulturabkommens wahr. Auf dieser Basis wurden in den letzten Jahren die bilateralen Kontakte zwischen Sachsen-Anhalt und Armenien intensiviert, die sich nicht nur auf den Kulturbereich, sondern auch auf Kooperationen bei Bildung und Wissenschaft erstrecken. 1998 wurde hierzu eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.

Armenien ist ein etwa 30.000 km² umfassender Binnenstaat im Kaukasus, der Georgien, Aserbaidschan, den Iran und die Türkei grenzt. Armenien erlangte mit der Auflösung der Sowjetunion 1991 seine Unabhängigkeit wieder. Das Land hat etwas über drei Millionen Einwohner, von denen mehr als ein Drittel in der Hauptstadt Eriwan leben.
Das Bruttoinlandsprodukt erreichte 2013 einen Wert von 10,43 Milliarden US-Dollar. Das 2013 erreichte Wirtschaftswachstum von 3,5 % konnte sich 2014 auf etwa gleichem Niveau fortsetzen (3,4%). Die Inflationsrate lag 2014 offiziell bei 3 %. Die Arbeitslosenquote lag 2013 offiziell bei 16,2%.

Das Kultusministerium Sachsen-Anhalt nimmt seit Februar 1996 im Auftrag der Kultusministerkonferenz die Vertretung aller deutschen Bundesländer im Rahmen des mit der Republik Armenien geschlossenen Kulturabkommens wahr. Auf dieser Basis wurden seitdem die bilateralen Kontakte zwischen Sachsen-Anhalt und Armenien intensiviert, die sich nicht nur auf den Kulturbereich, sondern auch auf Kooperationen bei Bildung und Wissenschaft erstrecken. 1998 wurde hierzu eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.

Nachdem sich Sachsen-Anhalt bereits 2005 in Armenien präsentierte, fanden 2008 in Halle (Saale) die armenischen Kulturtage statt. Im Jahr 2007 wurde in Dessau-Roßlau die Ausstellung „IM KAUKASUS. Auf den Spuren von Heinrich Theodor Wehle“ gezeigt, bei der die Arbeitsergebnisse des „Heinrich-Theodor-Wehle Stipendiums“ der Kunststiftung Sachsen-Anhalt präsentiert wurden. Die Kunststiftung hatte gemeinsam mit der „Stiftung für das sorbische Volk“ zwei Stipendien für Armenien ausgeschrieben. Ausgangspunkt der Zusammenarbeit war der sorbische Zeichner Heinrich Theodor Wehle, der um 1800 in beiden heutigen Bundesländern Sachsen und Sachsen-Anhalt tätig gewesen ist und zugleich der erste Europäer war, der als Künstler im Zusammenhang mit einer Expedition den Kaukasus und Armenien bereiste. Die Stipendien ermöglichten eine Studienreise von je zwei Monaten für die sorbische Künstlerin Sophie Natuschke und den Hallenser Zeichner Florian Bielefeldt.

Vom 8. Mai bis 1. Juli 2015 fanden unter dem Titel "In Bewegung" erneut Armenische Kulturtage in Sachsen-Anhalt statt. Mit Konzerten, Filmen, Ausstellungen sowie Lesungen und Vorträgen wurde das zeitgenössische kulturelle Schaffen der Kaukasusrepublik vorgestellt.

Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg schloss 2008 mit der Staatlichen Universität Eriwan einen Kooperationsvertrag. Dieser sieht die Zusammenarbeit auf den Gebieten Orientalistik, Armenologie, Germanistik und Theologie, gemeinsame Forschungsprojekte und Tagungen sowie den Austausch von Lehrenden und Studierenden vor. Mit dem 1998 eingerichteten MESROP-Zentrum verfügen die Universität Halle-Wittenberg und das Land Sachsen-Anhalt über eine in ganz Deutschland einzigartige Einrichtung für eine breit gefächerte armenologische Forschung und Lehre.

Das Jahr 2012 verband die Literaturfreunde in Sachsen-Anhalt und Armenien ganz besonders: Jerewan war UNESCO-Welthauptstadt des Buches. Aus diesem Anlass initiierten der Friedrich-Bödecker-Kreis und der armenische Schriftstellerverband eine zweisprachige Anthologie „Als die eisigen Tage endlich vorüber waren - Dichtung aus Sachsen-Anhalt" und die deutschsprachige Anthologie „Moderne Armenische Lyrik". Ihre Premiere fanden die beiden Antholo­gien während der Literaturtage Ende August 2012 in Armenien. In Sachsen-Anhalt wurden sie nur wenig später während der Landesliteraturtage im September präsentiert.

Sachsen-Anhalt und Armenien sind auch auf dem Gebiet der Wissenschaft, insbesondere im Bereich der Archäologie, eng verbunden. Die Ergebnisse erfolgreicher Kooperationsprojekte wurden der Öffentlichkeit in der bislang zweibändigen Dokumentation „Archäologie in Armenien” vorgestellt. Kultusminister Stefan Dorgerloh besuchte im September 2012 die Republik Armenien und konnte sich dabei selbst ein Bild von den archäologischen Untersuchungen machen, deren Fortsetzung in den nächsten Jahren mit der armenischen Seite vereinbart wurde.  

Im Jahr 2000 fand der Weltkongress „Armenien 2000“ anlässlich des Jubiläums 1.700 Jahre Christianisierung Armeniens an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und in der LEUCOREA in Lutherstadt Wittenberg statt. Aus diesem Anlass wurde im September 2000 mit Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt die Ausstellung „Der gerettete Schatz der Armenier“ in der Moritzburg in Halle gezeigt.

Inzwischen sind auch mehrere Partnerschaften zwischen Schulen in Sachsen-Anhalt und Armenien entstanden.