11. März 2021 Ausgabe 10/21
Unser EU-Wochenspiegel
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leserinnen und Leser,
die Konferenz zur Zukunft Europas ist ein Thema, dass Europa schon eine Weile beschäftigt.
Mit der Konferenz wird das Ziel verfolgt, die Bürgerinnen und Bürger stärker an der Gestaltung politischer Strategien der EU zu beteiligen. Es soll ein neues öffentliches Forum eröffnet werden, das für eine offene Debatte mit den Bürgerinnen und Bürgern Europas zur Verfügung stehen soll zu Themen, die die Menschen bewegen und die ihren Alltag beeinflussen.
Gestern haben der Präsident des Europäischen Parlaments David Sassoli, der amtierende EU-Ratsvorsitzende, Portugals Premierminister António Costa und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Gemeinsame Erklärung zur Konferenz über die Zukunft Europas unterzeichnet, in der Umfang, Struktur, Ziele und Grundsätze der Konferenz dargelegt werden.
Die Konferenz steht unter der Schirmherrschaft der drei Organe, die durch die Präsidenten in ihrer Eigenschaft als gemeinsamer Vorsitz vertreten werden. Als nächster Schritt soll in Kürze ein Exekutivausschuss gebildet werden, der die drei Organe gleichermaßen vertritt und in dem die Parlamente der Mitgliedstaaten einen Beobachterstatus erhalten. Dieser Exekutivausschuss wird die Arbeit der Konferenz beaufsichtigen und ihre Plenarsitzungen vorbereiten, einschließlich der Beiträge der Bürgerinnen und Bürger. Weitere Informationen finden Sie im untenstehenden Artikel.
Mit besten Grüßen
Carmen Johannsen
Leiterin der Landesvertretung
Aus den Institutionen
I EUROPÄISCHE KOMMISSION
Die Pandemie hat die bestehenden Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern in fast allen Lebensbereichen, sowohl in Europa als auch darüber hinaus, verschärft. Hart erkämpfte Errungenschaften der vergangenen Jahre wurden wieder zunichtegemacht. Zu diesem Ergebnis kommt der vor dem Internationalen Frauentag am 8. März vorgestellte EU-Jahresbericht zur Gleichstellung der Geschlechter. So wurde in den Mitgliedstaaten ein Anstieg häuslicher Gewalt festgestellt, z.B. in Frankreich in den ersten Wochen des Lockdowns um 32 Prozent, in Litauen um 20 Prozent. Frauen stehen an der Front der Pandemiebekämpfung: 76 Prozent der Beschäftigten in Gesundheit und Pflege sind Frauen, in der Pflege sind es 86 Prozent. In der Pandemie müssen sie einen hohen Arbeitsaufwand schultern und sind einem großen Gesundheitsrisiko ausgesetzt. • ah Quelle: PM KOM
I EUROPÄISCHE KOMMISSION
EU-Kommission schlägt Maßnahmen zur Lohntransparenz vor
Kurz vor der Feier des Internationalen Frauentags am 8. März 2021 hat die Europäische Kommission am 4. März 2021 einen Gesetzgebungsvorschlag zur Lohntransparenz veröffentlicht, der für gleiches Entgelt bei gleicher Arbeit für Frauen und Männer in der EU sorgen soll. Für die Gewährleistung der Lohntransparenz werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:
- Lohntransparenz für Arbeitsuchende
- Auskunftsrecht für Arbeitnehmer
- Berichterstattung über das geschlechtsspezifische Lohngefälle
- Gemeinsame Entgeltbewertung
Zudem soll ein besserer Zugang zur Justiz für Opfer von Lohndiskriminierung geregelt werden:
- Entschädigung für betroffene Arbeitnehmende
- Beweislast des Arbeitgebers für eine fehlende Diskriminierung
- Sanktionen für Verstöße gegen den Grundsatz des gleichen Entgelts
- Tätigwerden von Gleichbehandlungs- und Arbeitnehmervertretungen für Arbeitnehmende in Gerichts- oder Verwaltungsverfahren.
Der Vorschlag beabsichtigt, die Flexibilität für kleine und mittlere Unternehmen zu beachten und Kosten, etwa für Entgeltberichterstattungen, gering zu halten. Er wird nun im Europäischen Parlament und im Rat behandelt, um zu einer Einigung zu kommen. Maßnahmen zur Erhöhung der Lohntransparenz wurden bereits in der Strategie für die Gleichstellung der Geschlechter 2020-2025 aufgenommen, nachdem Parlament und Rat mehrfach entsprechende konkrete Maßnahmen gefordert hatten. • ml Quelle: PM KOM
I EUROPÄISCHE KOMMISSION
Kommission setzt neue Leitziele für ein soziales Europa bis 2030
Die Kommission setzt neue Leitziele für die EU in den Bereichen Beschäftigung, Qualifikation und Sozialschutz, die bis 2030 erreicht werden sollen. Die drei Kernziele gehören zu einem am 4. März vorgestellten Aktionsplan, der die 20 Grundsätze der Europäischen Säule Sozialer Rechte in konkrete Handlungsschritte umsetzen soll. In einer gemeinsamen Kraftanstrengung mit den Mitgliedstaaten, den Sozialpartnern und der Zivilgesellschaft soll der Aktionsplan zu einer nachhaltigen und krisenfesten Erholung nach der Pandemie beitragen. Flankiert wird er dabei vom neuen mehrjährigen Finanzrahmen und den europäischen Aufbauplan NextGenerationEU. • ah Quelle: PM KOM
I EUROPÄISCHES PARLAMENT
Baldiger Start der Konferenz über die Zukunft Europas
Die Konferenz der Präsidenten des Europäischen Parlaments hat am 4. März den Entwurf einer Gemeinsamen Erklärung zur Konferenz über die Zukunft Europas angenommen. Einen Tag später billigte der Rat im schriftlichen Verfahren am 5. März die Gemeinsame Erklärung und machte den Weg für den Austausch der EU-Organe mit den Bürgerinnen und Bürgern der Europäischen Union frei. Die Gemeinsame Erklärung legt Konzept, Struktur, Gegenstand, Ziele und den Zeitplan der Konferenz fest und wurde von Präsidentin und Präsidenten des Europäischen Parlamentes, des Rates und der Europäischen Kommission als gleichberechtigte Partner am 10. März unterzeichnet. Dieser Annahme ging eine längere Diskussion über Inhalte, aber auch über die Ausgestaltung des Leitungsgremiums der Konferenz und der Beteiligung des Europäischen Parlaments daran voraus. Der Konferenz werden nun die Präsidentin der EU-Kommission und die Präsidenten des Rates und des Europäischen Parlamentes vorsitzen. Sie werden dabei von einem Exekutivausschuss unterstützt, der sich aus jeweils drei Vertretungen und vier beobachtenden Personen der drei Organe zusammensetzt.
Die Konferenz über die Zukunft Europas soll mit einem breiten Diskussionsraum mehr Gestaltungsmöglichkeiten für alle Bürgerinnen und Bürger schaffen und ihnen eine aktivere Rolle bei den Entscheidungen über die Zukunft Europas und der EU-Politik anbieten. Gerade vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie setzen die Parlamentarier und Unionspolitiker darauf, mit dem umfassenden Austausch mit europäischen Bürgerinnen und Bürgern über institutionell und inhaltlich wichtige Themen der EU und ihren Gesellschaften zu helfen, stark und zukunftsfähig aus der Krise hervorzugehen. Der inklusive Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppen und Vertretungen fand sich bereits als eine der Prioritäten von Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen in ihren Politischen Leitlinien 2019 – 2014 im Schwerpunkt Neuer Schwung für die Demokratie - „Mehr Mitsprache für Europäerinnen und Europäer“. Der Start der Konferenz mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen wird vorläufig mit einem offiziellen Auftakt für den 9. Mai 2021, dem Europatag, in Straßburg geplant; sie soll sich über die Dauer von etwa einem Jahr erstrecken und im Ergebnis Leitlinien für die Zukunft Europas präsentieren. • ml Quelle: PM EP und KOM
Weitere Informationen:
I EUROPÄISCHE KOMMISSION
EU fördert Medienprojekte zu europäischen Themen
Die Europäische Kommission hat am 4. März die Ergebnisse mehrerer Ausschreibungen zu Medienprojekten über europäische Themen bekanntgegeben. Grenzüberschreitende Konsortien werden redaktionell unabhängig innovative Formate in mehreren Sprachen anbieten. Die Vizepräsidentin der EU-Kommission für Werte und Transparenz, Věra Jourová, sagte: „Unsere Botschaft an Journalisten und Content-Produzenten in Europa ist klar: Wir werden diese Art von grenzüberschreitenden Initiativen unermüdlich unterstützen und in Zukunft mehr Projekte präsentieren. Wir werden weiterhin eine pluralistische und mehrsprachige Medienlandschaft fördern und dabei die redaktionelle Unabhängigkeit voll respektieren. In der gegenwärtigen Situation ist es wichtiger denn je, Informationen zu unterstützen und ihnen mehr Raum zu geben, um die Verbreitung von Desinformation zu bekämpfen.“ • ah Quelle: PM KOM
I EUROPÄISCHE KOMMISSION
Bei der Internationalen Kartellkonferenz des Bundeskartellamts hat die für Wettbewerbspolitik zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Margrethe Vestager, am 4. März die besondere Verantwortung der Kartellwächter in der Coronavirus-Pandemie hervorgehoben. Die Bürgerinnen und Bürger erwarteten, dass Unternehmen, auch Wettbewerber, in solchen Zeiten zusammenarbeiten können, um wichtige Güter wie Arzneien und Impfstoffe rasch liefern zu können. Dazu habe die Kommission Orientierungshilfen angeboten. „Gleichzeitig müssen wir für alle Pharmaunternehmen, die sich an die Regeln halten, sicherstellen, dass der Wettbewerb fair ist und nicht unfair.“ • ah Quelle: PM KOM
I EUROPÄISCHE KOMMISSION
Neue Europäische Beobachtungsstelle für Klima und Gesundheit
Gemeinsam mit der Europäischen Umweltagentur eröffnet die Europäische Kommission am 4. März die Europäische Beobachtungsstelle für Klima und Gesundheit. Wie von Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans in der vergangenen Woche bei der Vorstellung der EU- Strategie zur Anpassung an den Klimawandel angekündigt, müssen sich Anpassungsmaßnahmen auf solide Daten und Risikobewertungsinstrumente stützen können, die allen zur Verfügung stehen. Das Observatorium soll Wissen bündeln und so Instrumente schaffen, um die gesundheitlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu bewältigen und unsere Gesellschaften widerstandsfähiger zu machen. • ah Quelle: PM KOM
I EUROPÄISCHE KOMMISSION
Innenkommissarin Johansson: Push-Back-Vorwürfe gegen Frontex müssen aufgeklärt werden
EU-Innenkommissarin Ylva Johansson hat am 4. März vor der Frontex-Kontrollgruppe des Europäischen Parlaments auf Aufklärung der Push-Back-Vorwürfe gegen die Grenzschutzagentur gepocht. „Es ist wichtig für das Vertrauen und den Ruf der Agentur, dass solche Vorwürfe so schnell wie möglich geklärt werden. Frontex ist nach meiner Auffassung die wichtigste Agentur in der ganzen Europäischen Union. Und mit Macht und Finanzausstattung gehen auch Verantwortung und natürlich Schutzklauseln und Kontrolle einher“, so Johansson. Morgen soll dem Frontex-Verwaltungsrat der Abschlussbericht zur Untersuchung der Beteiligung von Frontex an angeblichen Push-Packs von Migranten an der griechisch-türkischen vorgelegt werden. • ah Quelle: PM KOM
I EUROPÄISCHES PARLAMENT
InvestEU: Programm für strategische und innovative Investitionen angenommen
Am 9. März nahm das Parlament das neue Programm InvestEU an. Es soll öffentliche und private Investitionen anschieben und den Zugang zu Finanzmitteln vereinfachen. Mit 26 Mrd. EUR (zu jeweiligen Preisen), die im EU-Haushalt als Garantie vorgesehen sind, dürfte InvestEU von 2021 bis 2027 EU-weit Investitionen von rund 400 Mrd. EUR anschieben. Das neue Programm gehört zu dem 750 Mrd. EUR schweren Aufbaupaket NextGenerationEU. Es soll strategische, nachhaltige und innovative Investitionen fördern, Marktversagen und suboptimalen Investitionsbedingungen entgegenwirken und den Investitionsrückstand in bestimmten Branchen verringern. Gedacht ist InvestEU für strategische Investitionen, und zwar in die Herstellung von Arzneimitteln, Medizinprodukten und Hilfsgütern, die in Pandemiezeiten lebenswichtig sind. Gefördert wird aber auch die Herstellung von Komponenten und Geräten im Bereich Informations- und Kommunikationstechnik in der EU. Geld fließt darüber hinaus in nachhaltige Projekte, die sich nachweislich positiv auf Umwelt, Klima und Gesellschaft auswirken. Für diese Projekte gilt der sogenannte Grundsatz der Vermeidung erheblicher Beeinträchtigungen, d. h. sie dürfen die Ziele der EU in den Bereichen Umwelt und Soziales nicht gefährden. Außerdem sorgte das Parlament dafür, dass InvestEU zur Verwirklichung des Ziels beiträgt, bis 2027 mindestens 30 % der EU-Gelder für den Klimaschutz auszugeben. Das Programm hilft darüber hinaus pandemiegeplagten kleinen und mittleren Unternehmen, denen die Insolvenz droht. Sobald auch der Rat die entsprechende Verordnung förmlich angenommen hat, tritt sie am 20. Tag nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der EU in Kraft. • ah Quelle: PM EP
I EUROPÄISCHES PARLAMENT
Das Parlament ebnet den Weg für ein neues EU-Gesetz, das Unternehmen dazu verpflichten soll, Menschenrechte und Umweltnormen innerhalb ihrer Wertschöpfungsketten zu berücksichtigen.
Die legislative Entschließung fordert die dringende Annahme eines verbindlichen EU-Gesetzes, mit dem Unternehmen zur Rechenschaft gezogen und haftbar gemacht werden können, wenn sie Menschenrechte, Umweltstandards und gute Unternehmensführung verletzen oder dazu beitragen. Die Regeln zur Sorgfaltspflicht für Lieferketten sollen auch den Zugang zu Rechtsmitteln für Geschädigte garantieren. Die Kommission hat angekündigt, dass sie ihren Gesetzesvorschlag zu diesem Thema noch in diesem Jahr vorlegen wird.
Verbindliche EU-Regeln zur Sorgfaltspflicht würden Unternehmen dazu verpflichten, alle Aspekte ihrer Wertschöpfungskette (dazu gehören alle Tätigkeiten, direkte oder indirekte Geschäftsbeziehungen und Investitionsketten), wenn sie nachteilige Auswirkungen auf die Menschenrechte, einschließlich sozialer, gewerkschaftlicher und arbeitsrechtlicher Rechte, auf die Umwelt, darunter der Beitrag zum Klimawandel oder zur Entwaldung, und auf die verantwortungsvolle Führung (wie Korruption und Bestechung) haben, zu ermitteln, anzugehen und zu beheben. • ah Quelle: PM EP
Aus den Fachbereichen
I CORONAVIRUS
Neuer Ansatz für weltweite EU-Hilfe angesichts der Auswirkungen von COVID-19
Die Kommission hat am 10. März eine Verstärkung der humanitären Maßnahmen der Europäischen Union weltweit vorgeschlagen, um den erheblich gestiegenen und durch die COVID-19-Pandemie noch weiter verschärften humanitären Bedarf zu decken. In der Mitteilung werden eine Reihe von wichtigen Maßnahmen vorgeschlagen, um im Rahmen eines „Team Europa“-Ansatzes die rasche Bereitstellung humanitärer Hilfe durch die Erweiterung der Ressourcenbasis, die Förderung günstiger Rahmenbedingungen für humanitäre Partner und die Bekämpfung der Ursachen von Krisen zu gewährleisten. Sie rückt erneut die Einhaltung des humanitären Völkerrechts in den Mittelpunkt und sieht auch Maßnahmen zur Bewältigung der dramatischen humanitären Auswirkungen des Klimawandels vor. • ah Quelle: PM KOM
I CORONAVIRUS
4 Millionen zusätzliche Dosen BioNTech-Pfizer-Impfstoff für den Einsatz in Coronavirus-Hotspot
Die Europäische Kommission hat mit BioNTech-Pfizer eine Vereinbarung über die Lieferung weiterer vier Millionen COVID-19-Impfstoffdosen erzielt, die den Mitgliedstaaten in den nächsten zwei Wochen für den Einsatz in Coronavirus-Hotspots angeboten werden sollen. So soll der freie Grenzverkehr erleichtert werden. Obwohl die Zahl der Todesfälle in der EU dank der Impfung älterer und besonders schutzbedürftiger Personen derzeit sinkt, ist die Kommission besorgt über die Entwicklung einer Reihe von COVID-19-Hotspots in der gesamten EU. Diese Entwicklung ist insbesondere auf die Verbreitung neuer, besonders ansteckender Varianten zurückzuführen. Der BioNTech-Pfizer-Impfstoff hat sich bei allen derzeit bekannten Varianten des COVID-19-Virus als hoch wirksam erwiesen. Regionen wie Tirol in Österreich, Nizza und Moselle in Frankreich, Bozen in Italien und einige Teile Bayerns und Sachsens in Deutschland, aber auch Gebiete in vielen anderen Mitgliedstaaten haben in den vergangenen Wochen eine starke Zunahme von Infektionen und Krankenhausaufnahmen verzeichnet, was die Mitgliedstaaten dazu veranlasst hat, strikte Maßnahmen zu ergreifen und in einigen Fällen sogar neue Grenzkontrollen einzuführen.
Um die Mitgliedstaaten bei ihren Bemühungen zur Bewältigung dieser Entwicklungen zu unterstützen, hat die Kommission mit BioNTech-Pfizer die Möglichkeit für die Mitgliedstaaten ausgehandelt, zusätzliche Impfstoffdosen zu bestellen. Die Aufstockung der Lieferung von Impfstoffdosen im März ist möglich geworden durch den erfolgreichen Ausbau der Produktionskapazitäten in Europa, der Mitte Februar abgeschlossen wurde. • ah Quelle: PM KOM
I GESUNDHEIT
Parlament gibt grünes Licht für neues Gesundheitsprogramm „EU4Health“
Das Parlament hat am 9. März das Programm „EU4Health“ für 2021 bis 2027 angenommen. Damit soll das Gesundheitswesen der EU-Staaten besser für künftige Gesundheitsgefahren und Pandemien gewappnet sein. „EU4Health“ ergänzt die Strategien der Mitgliedstaaten – und zwar in den Bereichen, in denen durch gemeinsames Vorgehen auf EU-Ebene wirklich Mehrwert erzielt wird. In erste Linie geht es um die Stärkung des Gesundheitswesens: Die Mitgliedstaaten sollen sich untereinander abstimmen und Daten austauschen. Darüber hinaus sollen Arzneimittel und medizinische Geräte besser verfügbar, zugänglicher und günstiger werden. Das Programm soll das Gesundheitswesen der Mitgliedstaaten krisenfester machen: Ziel ist die bessere Vorbereitung auf erhebliche länderübergreifende Gesundheitsgefahren. So will die EU nicht nur künftige Epidemien, sondern auch langfristige Probleme wie die alternde Bevölkerung und Ungleichheiten im Gesundheitsbereich bewältigen können.
Unterstützt werden mit dem Programm auch die Weiterentwicklung der elektronischen Gesundheitsdienste (e-Health) und die Einrichtung des europäischen Gesundheitsdatenraums. Darüber hinaus ist vorgesehen, den Zugang zu hochwertiger Gesundheitsversorgung zu verbessern – unter anderem im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit. Nicht zuletzt sollen mithilfe des Programms Verbesserungen im Bereich der geistigen Gesundheit und schnellere Fortschritte bei der Krebsbekämpfung möglich werden. • ah Quelle: PM EP
I CORONAVIRUS
Wegen Nicht-Einhaltung von Zusagen: Lieferung von AstraZeneca-Impfstoff nach Australien gestoppt
Auch nach dem Exportstopp für eine geplante Lieferung von COVID-19-Impfstoffen des Herstellers AstraZeneca nach Australien auf Grundlage des EU-Transparenz- und Genehmigungsmechanismus können Unternehmen, die ihre Verträge mit der EU einhalten, weiterhin Impfstoffe nach Australien und in andere Länder der Welt liefern. Das bekräftigte Exekutiv-Vizepräsident Valdis Dombrovskis am 5. März in einem Gespräch mit dem australischen Handelsminister Dan Tehan. Eine Lieferung an Australien war durch Italien gestoppt worden, da AstraZeneca die Lieferzusagen an die EU nicht einhält. Dies sei eine Botschaft an das Unternehmen, alles zu tun, um die Lieferzusagen einzuhalten, sagte ein Kommissionssprecher. Es bleibe dabei, dass große Teile der Welt weiterhin aus Werken in der Europäischen Union mit Impfstoff beliefert werden. Seit Einführung des Transparenzmechanismus Ende Januar wurden 174 Anträge auf Impfstoff-Ausfuhren in die ganze Welt genehmigt, auch nach Australien. • ah Quelle: PM KOM
I KLIMA
CO2-Abgabe auf bestimmte EU-Importe für ehrgeizigere Klimaschutzziele weltweit
Mit einer CO2-Abgabe auf bestimmte Importe aus wenig klimafreundlichen Ländern sollen ehrgeizigere globale Klimaschutzziele erreicht und die Verlagerung von CO2-Emissionen verhindert werden.
Am Mittwoch verabschiedete das Parlament mit 444 Stimmen bei 70 Nein-Stimmen und 181 Enthaltungen eine Entschließung zu einem WTO-konformen EU-CO2-Grenzausgleichssystem.
In der Entschließung wird betont, dass die höheren Bestrebungen der EU in Bezug auf den Klimawandel nicht zu dem Risiko der Verlagerung von CO2-Emissionen führen dürfen. Die Verlagerung der Produktion und verstärkte Einfuhren aus Ländern mit einer weniger ehrgeizigen Klimapolitik würden die weltweiten Klimaziele untergraben.
Die Abgeordneten sprachen sich daher dafür aus, bestimmte Waren, die von außerhalb der EU importiert werden, mit einer CO2-Abgabe zu belegen, wenn diese Länder nicht mehr Ehrgeiz in Bezug auf den Klimawandel an den Tag legen. Eine solche Abgabe würde weltweit gleiche Wettbewerbsbedingungen sowie einen Anreiz für die Wirtschaft der Union und die Handelspartner der Union schaffen, ihre Wirtschaftszweige im Einklang mit den Zielen des Pariser Abkommens zu dekarbonisieren. • ah Quelle: PM EP
I KLIMA
Der Sondergesandte des US-Präsidenten für Klimafragen, John Kerry, ist am 9. März zu Besuch bei der Europäischen Kommission in Brüssel. Bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem Exekutiv-Vizepräsident Frans Timmermans bekräftigen beide Seiten ihr Engagement für den Klimaschutz. „Ich bin absolut davon überzeugt, dass die USA und Europa gemeinsam Berge versetzen und dafür sorgen können, dass wir unseren Kindern und Enkeln ein Klima übergeben, in dem sie leben können, eine Welt, die lebenswert ist“, sagte Timmermans. John Kerry betonte, er wolle die Zusammenarbeit mit Europa beim Klima erneuern. „Wir haben keine besseren Partner als unsere Freunde hier in der EU. Es ist wichtig, dass wir uns miteinander abstimmen, denn kein Land allein kann diese Krise lösen“, so Kerry. • ms Quelle: PM KOM
I DIGITALISIERUNG
EU-Kommission legt Digitalziele für 2030 vor
Wie die EU-Mitgliedstaaten den digitalen Wandel bis 2030 gemeinsam meistern können, hat die EU-Kommission am 09. März in einem Strategiepapier vorgelegt. Bis 2030 sollten mindestens 80 Prozent aller Erwachsenen über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen, alle Haushalte in der EU eine Gigabit-Anbindung haben, alle wichtigen öffentlichen Dienste online verfügbar sein und drei von vier Unternehmen Cloud-Computing-Dienste, Big Data und künstliche Intelligenz nutzen. „Wir müssen jetzt Europas digitale Dekade einläuten, damit alle Bürger und Unternehmen die Vorteile der digitalen Welt bestmöglich nutzen können. Der heute veröffentlichte digitale Kompass lässt uns klar sehen, wie wir das erreichen können“, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. • ah Quelle: PM KOM
Ausschreibungen
I KONSULTATION
Wie können wir unsere Wälder schützen?
45 Prozent der EU-Landfläche sind bewaldet. Die Waldökosysteme stehen jedoch unter zunehmendem Druck durch den Klimawandel, der andere wichtige Belastungsfaktoren wie Schädlinge, Krankheiten, extreme Wetterereignisse und Waldbrände noch verschärft. Auch zunehmende Bewirtschaftungsintensität aufgrund steigender Nachfrage nach Holz, Forstprodukten und Energie, Infrastrukturentwicklung, Verstädterung und Landnahme setzen den Wäldern zu. Im Rahmen des Europäischen Grünen Deals hat die Kommission eine öffentliche Online-Konsultation zur Entwicklung einer neuen EU-Forststrategie gestartet. Die Ergebnisse der Konsultation fließen in die Forststrategie ein, die noch in diesem Jahr verabschiedet werden soll. Bürgerinnen, Bürger und Organisationen können ihre Meinung darüber abgeben, wie die Herausforderungen für unsere Wälder bewältigt werden können, insbesondere im Hinblick auf Klima, Biodiversität, ländliche Gebiete und Katastrophenrisikomanagement. Die Konsultation ist bis zum 19. April 2021 geöffnet. • ah Quelle: KOM
I KONSULTATION
EU Aktionsplan für Sozialwirtschaft
Die Sozialwirtschaft ist ein Teil der Wirtschaft, der in erster Linie durch kollektive Interessen sowie soziale und ökologische Ziele angetrieben wird. Diese Initiative zielt darauf ab, den Beitrag von Organisationen der Sozialwirtschaft zu einem fairen und nachhaltigen Wachstum zu steigern. Sie wird soziale Investitionen fördern, Akteure der Sozialwirtschaft bei der Gründung, Skalierung und Innovation unterstützen und Arbeitsplätze schaffen. Sie legt Initiativen auf EU-Ebene fest und ruft zum gemeinsamen Handeln von EU-Regierungen und relevanten Organisationen auf. Die Konsultation ist bis zum 26. April 2021 geöffnet. • ah Quelle: KOM
I EUROPÄISCHE WETTBEWERB
Digitaler Schülerwettbewerb
Der 68. Europäische Wettbewerb regt dazu an, sich mit künstlerischen Mitteln mit der Digitalisierung in Europa auseinanderzusetzen. Warum der älteste Schülerwettbewerb Deutschlands noch immer hoch aktuell ist und Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen und Schulformen begeistert, zeigt der neue Imagefilm. Im Fokus des Films stehen die Erfahrungen derjenigen, die den Schülerwettbewerb jedes Jahr mit Leben füllen: Die Schülerinnen und Schüler und Lehrende, die ihre Wettbewerbsteilnahme begleiten und betreuen. Aktuell können Wettbewerbsbeiträge je nach Bundesland noch bis Mitte März eingereicht werden. Die 16 Landesjurys tagen 2021 erstmals online, auch die Bundesjury wird Ende April online jurieren und die bundesweit besten Beiträge auszeichnen. Für den Fall, dass die 120 Reisepreise nach Brüssel, Straßburg oder Berlin aufgrund des Infektionsgeschehens nicht realisiert werden können, wird es kreative Onlineseminare geben. • ah Quelle: Newsletter Europa in der Schule 1/2021
Kontaktbörse
Gesuch Land
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Kontakt und Details |
Kurzbeschreibung/Stichworte |
Technologiegesuch
Italien | Enterprise Europe Network Sachsen-Anhalt E-Mail: erichson(at)magdeburg.ihk.de | Partner für die Entwicklung eines neuen 3D-Drucksystems für personalisierte Medikamente gesucht
Ein italienisches Unternehmen aus dem pharmazeutischen Sektor entwickelt ein neuartiges System für den 3D-Druck von personalisierten Medikamenten, das auf der Extrusionstechnik basiert. Das Unternehmen sucht nach Partnern, die an einer technischen Kooperation interessiert sind. Der ideale Partner (Unternehmen oder Forschungseinrichtung) sollte über Fachwissen im Bereich der Werkstofftechnik und der Pharmazie verfügen, um das Verhalten des aktiven pharmazeutischen Wirkstoffs (API) gemischt mit geeigneten Hilfsstoffen unter rheologischen, mechanischen und physikalischen Aspekten zu untersuchen.
Nähere Informationen finden Sie hier.
Referenznummer: TRIT20210301001
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Technologiegesuch
Slowenien | Enterprise Europe Network Sachsen-Anhalt E-Mail: erichson(at)magdeburg.ihk.de | Partner zur Messung der elektrischen Leitfähigkeit von Oberflächen aus Kohlenstoff-Nanowänden gesucht
Ein slowenisches Forschungsinstitut hat eine neue Methode für das Wachstum von Kohlenstoff-Nanowänden entwickelt, die für Superkondensatoren, Batterien und Hochtemperatur-Brennstoffzellen nützlich sind. Das Institut ist auf der Suche nach Forschungsorganisationen oder Unternehmen mit Fachwissen über Leitfähigkeitsmessungen von präparierten Proben und Kenntnissen über die mögliche Charakterisierung von Kohlenstoff-Nanowall-Materialen. Es wird eine technische Zusammenarbeit oder ein Forschungskooperationsvertrag angestrebt.
Nähere Informationen finden Sie hier.
Referenznummer: TRSI20210222001
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Geschäftliches Gesuch
Polen | Enterprise Europe Network Sachsen-Anhalt E-Mail: erichson(at)magdeburg.ihk.de | Fertigungspartner für die Entwicklung eines Landmaschinen-Prototyps gesucht
Eine polnische Maschinenbaufirma, die sich auf die Konstruktion von Maschinen mit Hilfe von CAD-Software spezialisiert hat, hat einen neuen Typ einer Landmaschine entwickelt und sucht nun einen erfahrenen Produktionspartner aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz, um den Prototyp des Produkts zu entwickeln. Der Partner sollte in der Lage sein, alle möglichen Fertigungsprozesse selbständig durchzuführen (z.B. Schweißen, Biegen, CNC-Bearbeitung). Das Unternehmen bietet eine Zusammenarbeit in Form eines Joint Ventures oder einer Fertigung an.
Nähere Informationen finden Sie hier.
Referenznummer: BRPL20210212002 |
Geschäftliches Gesuch
Frankreich | Enterprise Europe Network Sachsen-Anhalt E-Mail: erichson(at)magdeburg.ihk.de | Französischer Großhändler für umweltfreundliches Einweggeschirr und nachhaltige Produkte sucht Produktionspartner
Das französische KMU vertreibt ein großes Sortiment an Einweggeschirr wie Becher, Teller, Taschen, Besteck und Take-away-Boxen. Die Produkte sind 100% umweltfreundlich und biologisch abbaubar und/oder kompostierbar. Das Unternehmen ist auf der Suche nach neuen Produkten oder nach neuen Herstellern, um eine Herstellungsvereinbarung einzugehen. Das Unternehmen sucht eine langfristige Zusammenarbeit und arbeitet bereits mit Kunden wie Caterer, Eventveranstalter, Gemeinschaftsverpflegung, Freizeitparks und HoReCa zusammen.
Nähere Informationen finden Sie hier.
Referenznummer: BRFR20210225001 |
Unsere Empfehlungen
GOEUROPE! und EDIC Halle
Verantwortlich für die wöchentlich neuen spannenden und teils kuriosen Fragen sind GOEUROPE! sowie das EDIC Halle.
GOEUROPE! Europäisches Jugend Kompetenz Zentrum Sachsen-Anhalt ist die Jugendberatungsstelle für Fragen zu europäischen Mobilitätsprogrammen sowie in der Vermittlung europäischer Themen und Kompetenzen an junge Menschen in Sachsen-Anhalt.
Das EUROPE DIRECT Informationszentrum Sachsen-Anhalt/Halle (EDIC Halle) ist Ansprechpartner für alle Bürger/innen in Sachsen-Anhalt bei Fragen zur EU und organisiert darüber hinaus verschiedene thematische Veranstaltungen (http://www.europedirect-halle.de/).
I BILDUNG
Der Europakompass bietet zahlreiche übersichtliche Listen über alle möglichen Themen, die Europa und die EU betreffen. Der Kompass gestaltet selbst keine Inhalte, aber er trägt sie zuverlässig zusammen – eine große Hilfe im Internetdschungel. Der Kompass beinhaltet auch eine Rubrik „Europa in der Schule“, darin sind Webseiten, Wettbewerbe und Initiativen zusammengetragen. • ah Quelle: Newsletter Europa in der Schule 1/2021
I BILDUNG
In der offenen Bildungsmediathek der Länder „Mundo“ sind im Netz verfügbare digitale Medien gesammelt abrufbar. Eine Redaktion aus Pädagoginnen und Pädagogen prüft sie anhand der Bildungsstandards der Länder für den Unterrichtseinsatz. Zum Thema „Europa“ finden sich fast 2.000 Treffer, die Unterrichtsbausteine, Arbeitsblätter, Karten oder Videos gibt es für alle Schulfächer von der Grundstufe bis in die Sekundarstufe II. Finanziert wird das Portal aus Mitteln des DigitalPakts Schule. • ah Quelle: Newsletter Europa in der Schule 1/2021
I BESUCHERGRUPPEN
Reisen ist unter aktuellen Bedingungen nicht angeraten, aber dafür stehen virtuelle Besuche hoch im Kurs. Das Europäische Parlament bietet für Schülergruppen EP-Onlinegespräche an, in denen Wissen über die Aufgaben und Aktivitäten des Parlaments vertieft wird. Die 60-minütigen Gespräche sind maßgeschneidert, in jeder der 24 offiziellen EU-Sprachen erlebbar und kostenlos. Außerdem gibt es spezielle internationale Jugendseminare. Hier kommen junge Menschen aus verschiedenen EU-Ländern zusammen und erarbeiten in Ideenlaboren Lösungen zu aktuellen Herausforderungen. Schlussendlich werden die Ideen sogar Europaabgeordneten vorgestellt. Auch die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland bietet virtuelle Besuche für Schulklassen an, die ca. 2-3 Stunden dauern. • ah Quelle: Newsletter Europa in der Schule 1/2021
I EURODESK
Trotz Corona zum Auslandsaufenthalt
Welche Möglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt gibt es aktuell? In welche Länder ist eine Ausreise derzeit möglich? Welche Alternativen gibt es? Eurodesk Deutschland rät jungen Menschen, Auslandsaufenthalte in den Sommermonaten oder ab Herbst jetzt zu planen. Viele geförderte Angebote sind auf www.rausvonzuhaus.de zu finden. Aktuell gibt es über 150 geförderte Auslandsprojekte in der Eurodesk Datenbank. Eurodesk Deutschland steht Jugendlichen, die einen Auslandsaufenthalt planen, weiterhin beratend zur Seite. • ah Quelle: EU-Nachrichten 04/2021