Ministerpräsident Haseloff zu Besuch im Vatikan
Am 17. April wurde Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff im Vatikan von Seiner Heiligkeit Papst Franziskus zu einer halbstündigen Privataudienz empfangen.
Im Mittelpunkt des Gespräches standen sowohl die Ökumene, als auch die aktuelle Flüchtlingsproblematik oder die Erfahrungen mit dem Mauerfall 1989, so der Ministerpräsident im Anschluss an die Unterredung. Mit dem Oberhaupt der Katholiken sei er der Meinung, dass die Bundesrepublik 25 Jahre nach der Einheit ihre Innovationskraft und Dynamik nicht verlieren dürfe und die Solidarität, die das Land erfahren habe, angesichts der weltweiten Flüchtlingsströme auch anderen gewähren müsse.
"Papst Franziskus ist ein zutiefst warmherziger Mensch", sagte Haseloff. "Es war ein Gespräch, wie man es mit einem Seelsorger führt."
Der Regierungschef bekräftigte bei dem Treffen eine Einladung, anlässlich des 500. Jahrestages der Reformation im Jahr 2017 nach Ostdeutschland zu kommen. Ein Besuch anlässlich des Reformationsjubiläums wäre ein starkes ökumenisches Zeichen, sagte Haseloff. Das Gemeinsame von katholischen und evangelischen Christen zuleben, sei richtig. "Das ist der Weg", habe Papst Franziskus bekundet.
Haseloff betonte weiterhin die Bedeutung des Christentums, der Kirchen und des damaligen Papstes für den Fall der Mauer und die Wiedervereinigung.
Neben der Privataudienz gab es ein zweites Gespräch im erweiterten Kreis, an dem auch Kultusminister Stephan Dorgerloh teilnahm. Dabei wurde unter anderem über die Möglichkeit gesprochen, für zwei Sonderausstellungen, die anlässlich des Reformationsjubiläums gezeigt werden sollen, Dokumente aus dem Vatikanischen Geheimarchiv ausleihen und weitere Recherchen im Archiv mit Bezug zu Martin Luther vornehmen zu können.