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Neue Perspektiven für die Stadtentwicklung

Am 22. Mai fand in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt die Veranstaltung "Neue Perspektiven in der Stadtentwicklung" statt, zu der der Minister für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalts eingeladen hatte. Dem internationalen Publikum wurde präsentiert, wie sich Sachsen-Anhalt den städtebaulichen Herausforderungen des demografischen Wandels stellt. "Dort, wo Menschen ihr Wohnquartier verlassen haben und Wohnungen leer stehen, gerieten nicht nur Vermieter wegen der ausbleibenden Einnahmen in wirtschaftliche Schieflage, genauso gerieten Ver- und Entsorgungsunternehmen im Hinblick auf die stadttechnische Infrastruktur in Schwierigkeiten und haben fehlende Einnahmen durch Gebührenerhöhungen auszugleichen versucht. Handels- und Gewerbetreibende verließen den Standort wegen ausbleibender Nachfrage, die soziale und kulturelle Infrastruktur wurde nicht in ausreichendem Maße frequentiert und konnte somit nicht aufrecht erhalten werden" - umriss Minister Webel den Kern des Stadtentwicklungsproblems und damit des Problems vieler Sachsen-Anhalter.

Mit der "Internationalen Bauausstellung Stadtumbau 2010" (IBA) sei ein Prozess des Stadtumbaus begonnen worden, der zum Ziel habe, die Siedlungsstruktur nunmehr an die Entwicklung von Bevölkerung und Wirtschaft anzupassen. Seit 2011 werde die Landesregierung durch das "Kompetenzzentrum Stadtumbau" in ihrem Bestreben, die aus der IBA gewonnenen Erkenntnisse weiterzuentwickeln, unterstützt.

Der Oberbürgermeister Naumann der Lutherstadt Wittenberg präsentierte die Vorhaben seiner Stadt unter der Überschrift "Die Vernetzte Stadt auf dem Weg zur regenerativen Stadt". Das Leitbild der regenerativen Stadt sei eine Weiterentwicklung des Gedankens der Nachhaltigkeit und formuliere das langfristige Ziel, dass durch eine Stadt nur so viele Ressourcen verbraucht werden, wie durch sie auch selbst wieder regeneriert werden. Die regenerative Stadt vereine somit viele Vorteile: Sie leiste einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sie steigere die Lebensqualität für die Bewohnern und mache die Region Schritt für Schritt energetisch unabhängig, bis hin zur energetischen Autarkie der Gesamtstadt. Die ersten Schritte zur Erreichung dieses Zieles stellte Herr OB Naumann in seiner Präsentation vor.

Der Vortrag des Oberbürgermeisters Gaffert der Stadt Wernigerode hatte den Titel "Integrierte Tourismusentwicklung in der polyzentrischen Stadt". Hierbei ging es um einen anderen strategischen Ansatz als in Wittenberg. Die Stadt Wernigerode hat den idyllischen Ort Schierke als Ortsteil integriert. Durch zahlreiche Ortsentwicklungsmaßnahmen solle auch Schierke touristisch attraktiver werde. Daraus erhoffe man sich einen Mehrwert in vielerlei Hinsicht für die ganze Region.

Jo Schulz, Geschäftsführer des Kompetenzzentrums Stadtumbau sagte in seiner Rede: "Die zahlreichen Erfahrungen des Landes Sachsen-Anhalt mit dem demografischen Wandel und seinen Auswirkungen auf die Zukunftsfähigkeit der Städte versetzen Sachsen-Anhalt in die Lage, auch für andere Regionen in Europa ein interessanter Gesprächspartner zu sein". Die Meinungsaustausch der Akteure aus Sachsen-Anhalt mit den hochrangigen Diskussionsteilnehmern und den Gästen am Ende der Veranstaltung schienen ihm recht gegeben zu haben.
Die Präsentationen der Bürgermeister finden Sie hier:www.kompetenzzentrum-stadtumbau.de unter der Rubrik HINTERGRUND