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Sanierte Sebastian-Kneipp-Grundschule begrüßt Erstklässler

- von Kai Bieler -

Die Sebastian-Kneipp-Grundschule in Saubach, ein Ortsteil der Verbandsgemeinde An der Finne im Burgenlandkreis, hat am 31. August 2013 die neuen Erstklässler empfangen. Noch vor einigen Jahren drohte der Schule die Schließung. Doch ein deutschlandweit einzigartiges pädagogisches Konzept in Kneippscher Tradition verhalf der Bildungseinrichtung zu einer grundlegenden Modernisierung und damit zu ihrem Fortbestand. Eine Förderung aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und Zuschüsse des Landes Sachsen-Anhalt ermöglichten die Umsetzung.

Rund 17.000 Erstklässler wurden im  vergangenen Jahr in Sachen-Anhalt eingeschult – für die Sebastian-Kneipp-Grundschule in Saubach im Burgenlandkreis ein ganz besonderes Fest, bei dem  35 Kinder und ihre Eltern in der neuen Aula der Schule feierlich empfangen wurden. Nach den begrüßenden Worten der Grundschulleiterin Ellen Kaulwell hatten Schulanfänger und Gäste Gelegenheit, sich auf dem frisch sanierten Schulgelände umzusehen. Dass sie dabei  modernisierte, helle Schulräume, eine erneuerte Turnhalle und eine riesige Schulgartenanlage bewundern konnten, ist der Verdienst der engagierten Grundschulleiterin und ihres Teams. „Noch vor einigen Jahren stand unsere Bildungseinrichtung kurz vor dem Aus“, erzählt Ellen Kaulwell, die bereits seit 1991 die Grundschule leitet. „Doch durch kluge Entscheidungen des Stadtrates, der die beiden Grundschulen in unserem Einzugsgebiet hier zusammenlegte, durch Fördergelder und unser deutschlandweit einzigartiges pädagogisches Konzept ist es uns gelungen, eine hochmoderne Einrichtung aufzubauen.“

Als einzige Schule Deutschlands lehrt die Sebastian-Kneipp-Grundschule in Saubach seit neun Jahren nach dem ganzheitlichen Konzept des Kneippschen Ansatzes und wurde hierfür entsprechend zertifiziert. „Die Grundlage liegt in der Einflechtung des Heil- und Lebenskonzeptes nach Kneipp in den Schulalltag“, erklärt die Leiterin. So ziehen im großangelegten Garten auch die letztjährigen Schulanfänger mit den Lehrkräften ihr eigenes Gemüse und Kräuter, kochen einmal wöchentlich gemeinsam und lernen dadurch spielerisch eine gesunde und bewusste Ernährung kennen. Die speziell vom Kneipp-Bund geschulten Lehrkräfte zeigen den Kindern, wie sie sich selbst die berühmten Kneippschen Güsse geben können und helfen ihnen dabei, ihren individuellen Rhythmus zu finden.

Für die Einrichtung der Kneippschen Anlagen und die Renovierung des veralteten Schulgebäudes wurden in den vergangenen fünf Jahren erhebliche Umbauarbeiten durchgeführt. „Neben dem normalen Schulbetrieb haben wir das Hauptgebäude, das Nebenhaus und die Turnhalle vollständig renovieren lassen“, erklärt Kaulwell. Die Wärmedämmung, sanitäre Anlagen sowie der Schall- und Brandschutz wurden grundlegend erneuert. Die neue Aula ermöglicht seitdem  wetterunabhängige Feierlichkeiten. „Aufgrund der pädagogischen Besonderheit unserer Grundschule konnten wir hierfür auf Fördergelder zurückgreifen, ohne die eine solche Modernisierung nicht denkbar gewesen wäre“, betont die Schulleiterin. Von den knapp 2,8 Millionen Euro, die für die Sanierung notwendig waren, stammen gut 57 Prozent aus dem Fördertopf des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Weitere Gelder gab das Land Sachsen-Anhalt und mit rund 670.000 Euro beteiligte sich auch die Verbandsgemeinde An der Finne an der Sanierung. „Wir sind sehr dankbar, dass wir so viel Unterstützung bei der Sanierung erhalten haben“, so Ellen Kaulwell weiter. Als besonderes Geschenk zur Einschulung wurde den Schulanfängern ihr eigener Kneipp-Becher mit ihrem Namen überreicht. „Während des Schulalltages ermuntern wir die Kinder, ausreichend zu trinken und sich selbstständig mit dem bereitgestellten Tee zu versorgen. Die kleine Tasse soll sie daran erinnern und bei uns willkommen heißen.“

Weitere Informationen unter:
www.gs-saubach.bildung-lsa.de/die-schule/
www.vgem-finne.de

Der ELER trägt in Sachsen-Anhalt mit rund 904 Millionen Euro EU-Mittel - ein Viertel der gesamten dem Land von der EU zugewiesenen Fördergelder - dafür Sorge, dass die Entwicklung des ländlichen Raums sich als integraler Bestandteil der Gesamtpolitik für Beschäftigung und Wachstum vollzieht. Zusammen mit der nationalen Kofinanzierung stehen öffentliche Ausgaben in Höhe von 1,16 Milliarden Euro bereit. Zusätzlich will Sachsen-Anhalt 240 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt beisteuern, so dass das Land rund 1,326 Milliarden Euro für die Entwicklung des ländlichen Raums einsetzen kann.