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Ausstellungseröffnung "Juristinnen in der DDR"

Am 31.05.2012 eröffnete Ministerin Professor Dr. Kolb in der Landesvertretung die hier gastierende Ausstellung "Juristinnen in der DDR". "Über Frauen in Führungspositionen wird derzeit allerorten, aber insbesondere hier in Brüssel, gesprochen. Vielleicht sollte ich besser sagen: ´heiß debattiert´. Dies ist angesichts der Tatsache, dass Frauen in entscheidenden Positionen unterrepräsentiert sind, auch angemessen. Jedoch sollen diese Befassungen nicht im Fokus der Ausstellungseröffnung stehen", so Ministerin Kolb in ihrer Eröffnungsrede.

Dass Justitia in Deutschland lange keine Frau war, traf so zwar auf die Bundesrepublik zu, nicht jedoch auf die DDR. Der Frauenanteil unter den DDR-Juristen war - wie die der Ausstellung zu Grunde liegende Untersuchung eindrucksvoll belegt - hoch. So waren ca. 50 Prozent der Richter und 63 Prozent der Notare weiblich. Eine Erfolgesgeschichte also???? Wie kam es zu dem hohen Anteil? Konnten Frauen im gleichen Maße in die gleichen Positionen aufsteigen wie ihre männlichen Kollegen? Kurz: waren Frauen trotz ihres hohen Frauenanteils tatsächlich gleichberechtigt in der DDR-Justiz? Diese und weitere Fragen stehen im Fokus der Wanderausstellung des Deutschen Juristinnenbund e.V. (DJB), die unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Rosemarie Will, in Zusammenarbeit mit der Rechtshistorikerin Dr. Marion Röwekamp sowie mit finanzieller Förderung des Ministeriums der Justiz des Landes Brandenburg entstanden ist.

Auf die Schwierigkeiten und kritisch-konstruktive Diskussionen im Zusammenhang mit der Ausstellung, die nunmehr - nach Präsentationen im Justizzentrum Potsdam, im Kammergericht Berlin, Landgericht Neubrandenburg und Landgericht Freiburg - auch Brüssel zu besichtigen ist, hat Frau Margarete Hofmann, Vizepräsidentin des DJB hingewiesen. Ziel der Ausstellung sei es u.a., so die Vizepräsidentin, "Namen, Gesichter und individuelle Biografien von Juristinnen aus drei Generationen nachzuzeichnen um damit auch einen sachlichen Beitrag zur geschichtlichen Auseinandersetzung zu leisten."

Begleitend zur Ausstellung ist eine 80-seitige Broschüre erstellt worden, die bei der djb-Geschäftsstelle bestellt werden kann. In der Landesvertretung ist die Ausstellung noch bis zum 16.07.2012 zu besichtigen.