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Europaminister Robra zum Ritter der französischen Ehrenlegion ernannt - Weitere Vereinbarung mit Frankreich unterzeichnet

Staatsminister Rainer Robra, Chef der Staatskanzlei und für Kultur und Europa zuständiger Minister, wurde am 15. Januar in Magdeburg zum Ritter der französischen Ehrenlegion ernannt. Ausgehändigt wurden die Ordensinsignien in der Staatskanzlei von der Botschafterin der Französischen Republik in der Bundesrepublik Deutschland, I. E. Anne-Marie Descôtes. Robra erhielt die Auszeichnung für seine großen Verdienste um die deutsch-französische Zusammenarbeit.

Botschafterin Descôtes verwies auf die vielfältigen Beziehungen zwischen Sachsen-Anhalt und Frankreich. Sachsen-Anhalt habe den Beweis erbracht, dass die deutsch-französische Zusammenarbeit keineswegs auf die Grenzregionen reduziert werden könne. Die Arbeit von Staatsminister Robra trage dazu bei, dass Frankreich ein einzigartiger Stellenwert in Sachsen-Anhalt zukommt. Kaum ein anderes Land sei hier in den kulturellen, künstlerischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Bereichen so präsent.

Als Europaminister hat Robra seit 2002 die Beziehungen zwischen Sachsen-Anhalt und Frankreich entscheidend mitgestaltet und die deutsch-französischen Beziehungen in den Mittelpunkt seiner Europapolitik gestellt. Die Ansiedlung des Instituts français in der Staatskanzlei 2003 wäre ohne Robras Initiative und Unterstützung nicht möglich gewesen. Es hat seit dieser Zeit den Kulturaustausch zwischen Frankreich und Sachsen-Anhalt kontinuierlich intensiviert. Auf Robras maßgebliches Engagement geht auch der Abschluss der Regionalpartnerschaft mit der Region Centre-Val de Loire im Jahr 2004 zurück. Seitdem hat sich eine Vielzahl von aktiven bilateralen Beziehungen entwickelt. Frankreich ist für Sachsen-Anhalt einer der wichtigsten Handelspartner, französische Unternehmen haben hier Hunderte Arbeitsplätze geschaffen. Über 40 Städtepartnerschaften und über 50 Schulpartnerschaften, Dutzende Hochschulkontakte, Kulturprojekte und vieles mehr sind beredtes Zeugnis für die breite Basis verlässlicher Kontakte.

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff gratulierte Robra und betonte: "Die hohe Auszeichnung würdigt den großen Beitrag Rainer Robras zum Ausbau und zur Stärkung der deutsch-französischen Beziehungen. Als überzeugter Europäer hat sich Rainer Robra unermüdlich für die Zusammenarbeit zwischen Sachsen-Anhalt und Frankreich eingesetzt. Für Rainer Robra haben die deutsch-französischen Beziehungen als Motor der Europäischen Integration einen herausragenden Stellenwert. Als Europaminister ist es ihm ein wichtiges Anliegen, die Zusammenarbeit zwischen Sachsen-Anhalt und Frankreich weiterzuentwickeln und zu intensivieren, um so auch Sachsen-Anhalts Beitrag zur Umsetzung des Aachener Vertrages von 2019 zu leisten.

Robra dankte in seiner Rede insbesondere der Französischen Botschaft in Berlin und dem Präsidenten der Partnerregion Centre-Val de Loire, François Bonneau, sowie dessen Vorgängern für die große Unterstützung und die sehr gute Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahren. "Wenn es gelungen ist, Sachsen-Anhalt immer stärker für die deutsch-französische Freundschaft zu gewinnen, Institutionen zu stabilisieren oder neu zu gründen, dann ist das sehr vielen zu verdanken, die in unterschiedlichsten Bereichen an dieser großen binationalen Bürgerinitiative mitwirken oder sonst ihre Beiträge leisten."

Die Ehrenlegion (frz. Légion d’Honneur) ist die ranghöchste Auszeichnung Frankreichs. Sie wurde 1802 von Napoléon Bonaparte gestiftet und wird in fünf Stufen verliehen.

Die Auszeichnung erfolgte im Rahmen eines festlichen Abendessens, das die Botschafterin gemeinsam mit der Staatskanzlei gab und an dem rund 100 Akteure der sachsen-anhaltisch-französischen Zusammenarbeit teilgenommen haben. Das Menü wurde vom Chefkoch der französischen Botschaft, Wilfied Bancquart, zubereitet.

Bildungsminister Tullner und Botschafterin Descôtes unterzeichneten gemeinsame Erklärung

Im Vorfeld wurde von Botschafterin Anne-Marie Descôtes und Bildungsminister Marco Tullner eine Gemeinsame Erklärung zur Intensivierung der Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung und Sprachvermittlung unterzeichnet. Im Mittelpunkt werden Maßnahmen zur Vermittlung der französischen Sprache in Sachsen-Anhalt sowie die deutsch-französische Mobilität von Schülerinnen und Schülern stehen. Zur Koordinierung dieser Aktivitäten in Sachsen-Anhalt wird eine französische Sprachattachée des Ministeriums für Europa und auswärtige Angelegenheiten der Französischen Republik im Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt eingesetzt. Die Aufgaben der Attachée bestehen vorrangig darin, die Aktivitäten zur Förderung des Französischunterrichtes zu verstärken, für die Ziele und Herausforderungen der Frankophonie zu sensibilisieren, deutsch-französische Schulpartnerschaften zu entwickeln und die Mobilität im Rahmen der allgemeinen und beruflichen Bildung zu fördern. Gemeinsam mit Botschafterin Descôtes begrüßte Minister Tullner die Sprachattachée Hélène Monfeuilard im Bildungsministerium. Monfeuillard, die neben weiteren universitären Abschlüssen über einen Master-Abschluss „Französisch als Fremdsprache“ verfügt, verbrachte bereits berufliche Stationen in Sachsen-Anhalt. So arbeitete sie unter anderem als Fremdsprachenassistentin an Schulen in Halle (Saale).

Bildungsminister Tullner würdigte die Kooperation zwischen Frankreich und Sachsen-Anhalt. "Mit dieser Vereinbarung intensivieren wir die ohnehin sehr guten Beziehungen mit unseren französischen Partnern, die im Bildungsbereich bislang vor allem in engen Kooperationen mit der Académie d´Orléans-Tours und der Region Centre-Val de Loire bestehen. Ich freue mich, dass der schulische Fokus unserer Vereinbarung vor allem jungen Menschen zugutekommen wird, denn Fremdsprachen und internationaler Austausch sind wertvolle Beiträge für die Persönlichkeitsbildung unserer Schülerinnen und Schüler.   Überzeugt bin ich, dass durch das Engagement der französischen Sprachattachée neue Impulse für gemeinsame Aktivitäten und Projekte gegeben werden, die beide Seiten mit Leben erfüllen. Unseren französischen Partnern gilt an dieser Stelle ein besonderer Dank“, so der Bildungsminister.  

Botschafterin Descôtes sagte im Rahmen der Unterzeichnung: "Diese Gemeinsame Absichtserklärung ist für die Französische Botschaft nichts weniger als ein Meilenstein in der Förderung der französischen Sprache in Sachsen-Anhalt. Durch die Präsenz einer Mitarbeiterin des Institut Français Deutschland im sachsen-anhaltischen Bildungsministerium werden Schulleiterinnen und Schulleiter, Lehrerinnen und Lehrer vor Ort eine direkte Ansprechpartnerin finden."