I VERANSTALTUNGSRÜCKBLICK
Herbstfest „Sachsen-Anhalts UNESCO Welterbe: Die Vereinigten Domstifter treffen Europa“
Am Abend des 5. Dezembers 2024 fand das Herbstfest der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt im Cercle Royal Gaulois in Brüssel statt. In diesem Jahr lud hierzu Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff unter dem Thema „Sachsen-Anhalts UNESCO Welterbe: Die Vereinigten Domstifter treffen Europa“ ein. Der festliche Empfang im Herzen von Brüssel bot damit gute Gelegenheit zur Vorstellung des in Europa einzigartigen Kulturerbes Sachsen-Anhalts, zu dem auch die von den Domstiftern betreuten Domkirchen von Merseburg, Naumburg sowie Liegenschaften des Zeitzer Kollegialstifts im Süden des Bundeslandes gehören.
Nach den Grußworten des Ministerpräsidenten, des Direktors der Vereinigten Domstifter, Dr. Holger Kunde schnitt Dr. Reiner Haseloff zur Eröffnung der Feierlichkeiten einen Naumburger Stollen an. Ein als Naumburger Bischof Heinrich I. verkleideter Darsteller verdeutlichte das Alleinstellungsmerkmal des Naumburger Weihnachtsgebäcks, welches schon seit der Verleihung des Innungsrechtes durch besagten Bischof im Jahr 1329 in Naumburg hergestellt wird — und damit seine Ersterwähnung 150 Jahre vor dem berühmten Dresdner Stollen hatte.
Bei einem gepflegten Austausch mit Essen und guter Musik gab es für die rund 350 Gäste aus den verschiedenen Brüsseler Institutionen und der Öffentlichkeit zahlreiche Möglichkeiten, die gemeinsame Welterbe-Imagekampagne und andere Kulturschätze aus dem Saale-Unstrut-Gebiet kennenzulernen. Mit Herrn Staatsminister Rainer Robra und Staatssekretärin Simone Großner aus der Staatskanzlei waren ideale Gesprächspartner für Europa- und Kulturfragen aus Sachsen-Anhalt zugegen. Für die europapolitisch ebenfalls sehr relevanten Politikfelder der Industrie- und Wirtschaftspolitik waren Herr Staatssekretär Dr. Jürgen Ude und Staatssekretär Gert Zender eigens zu Gesprächen und zum Herbstfest nach Brüssel gereist. Weitere Gäste waren die für Sachsen-Anhalt zuständige Abgeordnete im Europäischen Parlament Alexandra Mehnert, Vizepräsidentin des Landtags Sachsen-Anhalt Anne-Marie Keding, weitere Mitglieder des Landtags und viele mehr.
Neben Details über den 2018 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärten Naumburger Dom, wurde am Stand der gemeinsamen Welterbe-Imagekampagne „6 Staunenswerte“ viel Wissenswertes über die weiteren Welterbestätten wie die Luther-Gedenkstätten, das Bauhaus Dessau oder das Gartenreich Dessau-Wörlitz vermittelt und mit kleinen Preisen spielerisch belohnt. Besonders die internationalen Gäste staunten über die baulich herausragenden Kulturzeugnisse des spätromanisch-gotischen Naumburger Doms, der Fachwerkstadt Quedlinburg und der archäologisch einmaligen Himmelsschreibe von Nebra.
Vertreter/-innen der Stadt Merseburg (Oberbürgermeister Sebastian Müller-Bahr) und des Kaiserdoms Merseburg sowie der Stiftung Schulpforta rundeten die Präsenz des in Sachsen-Anhalt vielfältig vertretenen Kulturerbes um zwei weitere Kulturschätze ab: einerseits die malerische Kultur- und Klosterlandschaft um die Landesschule Pforta bei Naumburg, welche erst dieses Jahr das Europäische Kulturerbe-Siegel (EKS) als Teil des transnationalen Netzwerks „Cisterscapes“ erhalten hatte. Andererseits die sogenannten Merseburger Zaubersprüche — zwei in einem Schriftstück aus dem 9. Jahrhundert aufbewahrte Beschwörungsformeln — um deren Aufnahme ins UNESCO-Weltdokumentenerbe sich die Vereinigten Domstifter beworben haben.
Die aus Sachsen-Anhalt angereiste Band Jazzfeel sorgte für zauberhafte Klänge im Festsaal, was die aus dem Merseburger Dom mitgebrachte Kinderorgel noch zusätzlich klanglich unterstützte. Für alle Beteiligten aus Politik, Öffentlichkeit und europäischen Institutionen bot sich im Cercle Royal Gaulois ein unvergesslicher Abend, der die klangliche und visuelle Vielfalt des in Sachsen-Anhalt einmalig vertretenen Kulturerbes bestens widerspiegelte.
Dank gilt neben den Mitveranstaltern u.a. auch den Sponsoren des Abends: Winzervereinigung Freyburg-Unstrut eG, Landesweingut Kloster Pforta, Konditorei Stehwien, Bäckerei und Konditorei Block. • ah/hbo (Fotos Ernest Thiesmeier)