I VERANSTALTUNGSRÜCKBLICK
„Media Art ist wie eine Weltsprache“
Welchen Einfluss kann Media Art entfalten und welche Unterstützung erhält sie von den europäischen Institutionen? Um diese und andere Fragen ging es während einer Diskussion im Brüsseler Kunstcenter iMAL am vergangenen Mittwochabend (7.11.).
Die Werkleitz-Gesellschaft, das iMAL, das Centre for Digital Cultures und Technology und die Landesvertretung Sachsen-Anhalts bei der EU hatten eingeladen, um über neue Ausdrucksformen der Kunst und die Vermittlung von Kultur zu sprechen. Staatssekretärin Simone Großner ging in ihrer Begrüßung auf die wachsende Bedeutung künstlicher Intelligenz ein, die auch die Kulturlandschaft vor Herausforderungen stellt. „Es ist kein Geheimnis, dass dieses Segment der Kulturlandschaft sehr rasant an Bedeutung gewinnt und eine Individualisierung der Kunst- und Künstlerszene befördert, wie wir sie bisher selten erlebt haben“, betonte Großner in ihrer Rede.
Auf dem Podium diskutierten Sabine Verheyen, Vize-Präsidentin des EU-Parlaments, Lucía Garcia, General Direktorin des iMAL, Künstlerin Rosa Menkman und Peter Zorn von der Werkleitz-Gesellschaft. Werkleitz wurde 1993 in Sachsen-Anhalt gegründet, um professionelle Künstler und den Kunstnachwuchs zu unterstützen. Der Verein realisiert und präsentiert Filmkultur und interdisziplinäre Medienkunst.
Peter Zorn betonte, wie wichtig der Austausch unter den 15 führenden Media Art-Organisationen in Europa über den Verbund EMAP (European Media Art Platform) sei. Neue Technologien würden die gesellschaftlichen Transformationsprozesse begleiten.
Sabine Verheyen unterstrich, dass die Kunstszene immer innovativ gewesen sei, um neue Technologien einzubinden: „Media Art ist wie eine Weltsprache, welche die Menschen zusammen bringt. Sie ist wichtig für die Demokratie.“
Künstlerin Rosa Menkman forderte in einer engagierten Rede eine stärkere finanzielle Unterstützung der Media Art-Kunstforschung durch die Europäische Union. Sabine Verheyen, die früher auch den Vorsitz des zuständigen CULT-Ausschusses hatte, bedauerte, dass die Haushaltsmittel begrenzt seien und durch Einflüsse wie den Ukraine-Krieg weiter beschnitten werden. Sie wollte das aber nicht als Herabwürdigung der Media Art-Projekte verstanden wissen. Der Wert für die Gesellschaft sei ihr bewusst.
An dem Abend konnten sich die Besucher auch verschiedene Media Art-Installationen im iMAL anschauen. Parallel wurde nämlich die Ausstellung „The End and the Beginning“ eröffnet, die auf großes Interesse stieß. Die Ausstellung ist bis zum 16. Februar zu sehen. Infos unter: www.imal.org • sh