I VERANSTALTUNGSRÜCKBLICK
Museumspräsentation und Konzert „Frührenaissance in Mitteldeutschland“– Einblick in Kunst und Geschichte vor dem Bauernkrieg
Am 22. Oktober 2024 fand im „Le Bouche a Oreille“ in Brüssel eine beeindruckende Präsentation der Frührenaissance in Mitteldeutschland statt, welche die dezentralen Landesausstellung „Gerechtigkeyt 1525“ des Landes Sachsen-Anhalt ankündigte und beleuchtete. Unter dem Titel „Museumspräsentation Frührenaissance in Mitteldeutschland: Kunst am Vorabend des Bauernkrieges“ lud die Landesvertretung Sachsen-Anhalt zu einem facettenreichen Abend, der die kulturelle Bedeutung dieser Epoche hervorhob.
Dr. Sebastian Putz, Staatssekretär für Kultur in der Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt, eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort. Er betonte die Rolle Sachsen-Anhalts als kulturellen Mittelpunkt im späten Mittelalter und der Frührenaissance. Sein historischer Abriss vermittelte den Gästen einen Einblick in die politischen und sozialen Umbrüche dieser Zeit, die letztlich zum Bauernkrieg führten. Er hob hervor, wie tief die Region in der europäischen Kunst- und Kulturgeschichte verwurzelt ist.
Im Anschluss stellten Thomas Bauer-Friedrich, Direktor des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale), und Philipp Jahn, Kurator der Ausstellung, die beiden zentralen Projekte des Kunstmuseums vor: „Frührenaissance“ und „Planetarische Bauern“. Diese Projekte sind Teil der Landesausstellung „Gerechtigkeyt 1525“, die sich mit den gesellschaftlichen Umwälzungen rund um den Bauernkrieg befasst und die Rolle der Kunst in dieser Zeit beleuchtet.
Ein musikalisches Highlight des Abends bot das Montalbâne Ensemble mit ihrem Programm „Luther und Müntzer: Mönche auf Abwegen“. Mit Stücken wie der „Wittembergisch Nachtigal“ und dem „Satan von Allstedt“ brachten sie historische Lieder und Texte von Heinrich Isaac, Martin Luther, Thomas Müntzer sowie Werke aus dem Lochamer Liederbuch zu Gehör. Die musikalischen Darbietungen verbanden sich nahtlos mit den inhaltlichen Schwerpunkten der Ausstellung und entführten die Gäste in die Welt der Reformation und der Bauernaufstände.
Der Abend klang bei einem kleinen Stehempfang aus, bei dem die Gäste die Gelegenheit hatten, sich über die gezeigten Projekte und die Ausstellung auszutauschen. Die Veranstaltung bot nicht nur einen faszinierenden Einblick in die Kunst und Kultur der Frührenaissance, sondern auch in die geschichtlichen Umstände, die diese prägten – ein gelungenes Zusammenspiel von Geschichte, Kunst und Musik.• hk