EU-Kunststoffstrategie - innovative Ansätze aus Sachsen-Anhalt
Am 10. Dezember fand in der Landesvertretung Brüssel eine Veranstaltung unter dem Titel „Verantwortung in der Ressourceneffizienz – die Europäische Kunststoffstrategie als Treiber für innovative Lösungsansätze?“ Eingeladen dazu hatten das Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung sowie die EU-Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt.
Dr. Jürgen Ude, Wirtschafts-Staatssekretär, betonte in seinem Grußwort die immensen Herausforderungen, vor denen die Chemie- und Kunststoffindustrie in Sachsen-Anhalt stehe. So müsse sie ihre Rohstoffbasis nachhaltig sichern, gleichzeitig aber weniger Treibhausgas emittieren.
Innovative Ideen und der Einsatz neuer Technologien seien entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern. Dem konnte MdEP Sven Schulze (CDU), Europaabgeordneter für Sachsen-Anhalt, nur zustimmen. Sachsen-Anhalt sei sowohl in der Produktion als auch beim Recycling von Kunststoffen sehr gut aufgestellt, mit Innovationen, die in ganz Europa wirken können. Das ebenfalls vortragende Unternehmen APK AG, vertreten durch Vorstandsmitglied Klaus Wohnig, aus Merseburg, welches Dank eines innovativen Verfahrens Kunst-stoff-Folienverpackungen so weit recyceln kann, dass neuwertige Kunststoffe entstehen, wurde von Sven Schulze als Leuchtturm zur Erreichung der EU-Klimaziele bezeichnet.
Paulo Lemos von der Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission informierte anschließend über die Umsetzung der Europäischen Kunststoffstrategie und gab einen Ausblick auf den Grünen Deal für Europa, der neuen Klimastrategie der EU. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit Beiträgen über „Möglichkeiten und Grenzen des chemischen Recyclings von Kunststoffen“ (Hanno Pfeil, Evonik) und Beiträgen aus der Wissenschaft, so referierte Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Blum, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg über die „volkswirtschaftliche Bedeutung der Kreislaufwirtschaft im Rahmen der Europäischen Kunststoffstrategie“ sowie Dr. Ulrich Wendler, Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum für Polymersynthese und -verarbeitung (PAZ), zur
„Recyclingorientierten Standardisierung des Aufbaus von Kunststoffverpackungen“.• dw