Belgischer Botschafter in Staatskanzlei empfangen
Am 29. Mai weilte der Botschafter des Königreiches Belgien, S. E. Baron Willem Van de Voorde, zum Antrittsbesuch in Sachsen-Anhalt. In der Staatskanzlei wurde er von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff empfangen.
Im Mittelpunkt des Gespräches standen die bilateralen Beziehungen zwischen Sachsen-Anhalt und Belgien sowie die Ergebnisse der Europawahlen.
Belgien gehört zu den zehn wichtigsten Handelspartnern Sachsen-Anhalts. Im Jahr 2018 wurden Waren im Wert von 645,2 Millionen Euro in das Königreich exportiert, die Importe aus Belgien erreichten ein Niveau von 967,0 Millionen Euro. Hauptsächlich wurden chemische Vorerzeugnisse, Kunststoffe sowie Rohkautschuk exportiert. Importiert wurden ebenfalls hauptsächlich chemische Vorerzeugnisse und Kunststoffe, dazu Erdöl und Erdgas.
Über 30 Unternehmen in Sachsen-Anhalt haben eine Beteiligung belgischer Firmen, darunter das Chemieunternehmen DOMO Caproleuna GmbH, der Flachglasproduzent f-Glass GmbH in Sülzetal bei Magdeburg und die Logistikfirma Radial Fulfillment GmbH in Halle (Saale).
Enge Beziehungen zu Belgien bestehen seit vielen Jahren im Rahmen des EU-Programms INTERREG. Aktuell arbeitet unter Federführung des Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung Sachsen-Anhalt unter anderem die belgische Region Wallonien im Projekt „Smart Chemistry Specialisation Strategy“ (S3Chem) mit. Das Projekt startete im April 2016 und hat eine Laufzeit bis 2021. Im Fokus steht der Leitmarkt für Chemie und Bioökonomie. Ziel ist es, die Umsetzung der regionalen Innovationsstrategien der Partner durch Erfahrungsaustausch und gegenseitiges Lernen voneinander zu verbessern. Durch die intensive Zusammenarbeit können die Partner die strategische Ausrichtung ihrer politische Instrumente verändern, bzw. neue politische Instrumente entwickeln, für eine innovative, wachsende und zukunftsorientierte Chemieindustrie. Jede Region entwickelt Aktionspläne, um konkrete Verbesserungen der politischen Instrumente beschreiben zu können. Die Umsetzung wird in den letzten zwei Jahren der Projektlaufzeit erfolgen.
Zahlreiche Kontakte werden zwischen den Hochschulen beider Länder gepflegt, vorwiegend über das EU-Programm Erasmus+.
Auch im Kulturbereich gibt es beständig Kooperationen. So wird im ersten Halbjahr 2021 die Wanderausstellung „Die Prämonstratenser“ aus Anlass des 900. Ordensjubliäums in der Park-Abtei im belgischen Leuven gezeigt, im Anschluss daran ist die Exposition im Kulturhistorischen Museum Magdeburg zu sehen.
Seit 2005 sind Gräfenhainichen und Zoersel Partnerstädte.