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Sandburgen bauen mitten in Sachsen-Anhalt

Im Erlebnisdorf Elbe-Parey finden die Urlauber Ruhe und Aktivtourismus zugleich – Erweiterung der Beherbergungs- und Gastronomieangebote durch EU gefördert

- von Grit Gröbel -

Wenn vom 19. bis 21. August zum siebenten Mal in Elbe-Parey das Elbauenfest Jung und Alt anlockt, so ist das Areal rund um die Mühle wieder um einige Freizeitangebote reicher. So können die Kleinen beispielsweise den neuen Abenteuerspielplatz direkt bei Gaststätte und Hotelneubau erobern und es entsteht vis-a-vis ein Indianerdorf. Wer über die Festtage gleich da bleiben mag und rechtzeitig vorgebucht hat, der kommt in den Genuss von Ferien im schwimmenden Hotelzimmer. Neu angeschaffte Pontonboote erweitern die Übernachtungskapazität seit diesem Jahr um 20 Betten. Die Erweiterung des Betriebes war nicht zuletzt durch die Förderung der EU machbar. Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) beteiligte sich mit circa 75 % am Zuschuss in Höhe von 161.100 Euro, Land und Bund stellten jeweils 21.345 Euro bereit. Der Löwenanteil für die Erweiterung der Betriebsstätte muss durch Eigenkapital gestemmt werden. Bis Ende 2011 soll alles fertig sein. Und schaut sich der Gast vor Ort um, wird ihm schnell klar, warum das Konzept am Mühlensee im Erlebnisdorf Elbe-Parey aufgeht: Ein idyllisches Fleckchen Erde, Ruhe und ein Chef, der nie aufgehört hat, an seiner Vision zu bauen.

„Sich selbst zu verwirklichen und zu erleben, dass der Traum wahr wird, weil die Gäste mit Komplimenten danken, das ist für mich eine pure Energiequelle. Dadurch entstehen neue Pläne“, so Björn Thomas, Inhaber der Event- und Erlebnis GmbH. Mit zwei Mitarbeitern hat er im Ort Mitte der Neunziger Jahre ein Restaurant eröffnet. Heute sind es 21 im Team, darunter 6 Auszubildende. Rund um den Mühlensee ist ein kleines Urlaubsparadies entstanden. Und für die Kinder darf wohl in einem solchen der weiche Sand zum Sandburgenbauen nicht fehlen. Auch dafür ist gesorgt.
Doch die Attraktion ist der Urlaub auf dem See! Die Pontonboote liegen am Ufer und versprechen Ruhe pur. Schon kurz nach deren Einweihung kann eine volle Auslastung verbucht werden. Gut, dass zeitgleich die Übernachtungsmöglichkeiten um sechs neue Hotelzimmer erweitert wurden.

Aktivtourismus im Erlebnisdorf

Diejenigen, die nicht nur die Füße im Wasser baumeln lassen wollen, kommen auch auf ihre Kosten. „Der Elberadweg ist nur 1,3 Kilometer vom See entfernt. Ein Elbauenarm führt zu unserem See. Im Ort gibt es einen Fahrradshop. Unser Fleckchen Erde gehört zum Blauen Band in Sachsen-Anhalt. Wir bieten Mühlenführungen an. Bei uns kann man auf einem Mühlenfloß schippern und sogar heiraten. Die Angebote sind sehr vielfältig“, fasst Björn Thomas zusammen und erklärt damit zugleich, warum sich Elbe-Parey Erlebnisdorf nennt. Ein Dorf, dessen Bewohner mit Tatkraft ihre Träume umsetzen, dessen Wachstum durch Fördermittel von EU, Bund und Land auf den Weg gebracht ist.

Wenn beim Elbauenfest die „Rampensau 2011“ gesucht wird, wird Spaß groß geschrieben. Die Besucher können auf Skates, in der Seifenkiste oder mittels selbstgebautem „Flugobjekt“ um den Titel wetteifern. Erfrischung zwischendurch wird dabei ganz bestimmt das Eis aus eigener Herstellung von Bauer Janssen sein. Er griff übrigens vor fünf Jahren Björn Thomas beim ersten Spatenstich am Mühlensee unter die Arme, half bei der Urbarmachung des Gebietes, was heute auch ein bisschen Spreewaldatmosphäre vermittelt.

Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung - der EFRE - investiert gezielt in die Zukunft der Union als Ganzes. 1,93 Milliarden Euro stehen 2007-2013 für Sachsen-Anhalt bereit.

Die Förderpolitik setzt auf die stärksten Motoren des Wirtschaftswachstums: kleine und mittlere Unternehmen. Innovation, Forschung und Infrastrukturen sind zusätzlich im Fokus der Förderung. Arbeitsplätze schaffen, Wachstum fördern: Das sind die Hauptziele der Förderpolitik.