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Ausgezeichnete Datensicherheit

- von Kai Bieler -

Das junge IT-Unternehmen DIGITTRADE GmbH aus Teutschenthal bei Halle (Saale) hat die erste externe High-Security-Festplatte Deutschlands entwickelt, die vom Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz (ULD) zur Speicherung personenbezogener Daten zugelassen und entsprechend zertifiziert wurde. Die mehrfach ausgezeichnete Innovation gewährt dank neuartiger Verschlüsselungstechnik eine größtmögliche Sicherheit im Umgang mit sensiblen Daten. Die Entwicklung der Innovation und des Unternehmens wurde zum Teil durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Themen wie der Schutz persönlicher Daten im Internet, Hackerangriffe und nicht zuletzt die Enthüllungen durch Edward Snowden bestimmen derzeit nahezu täglich die Medien. Dabei wird die Frage nach einem sicheren Datenspeicher für Unternehmen und Privatpersonen immer lauter. „Besonders die jüngste NSA-Abhöraffäre scheint viele Menschen dahingehend wachgerüttelt zu haben, sich nun verstärkt mit der Sicherheit ihrer Daten zu befassen“, merkt Leonid Gimbut von der Geschäftsleitung der DIGITTRADE GmbH an. Das IT-Unternehmen aus Teutschenthal hat sich seit der Firmengründung 2005 über den anfänglichen Vertrieb von Computerzubehör auf die Entwicklung von sicheren Speichermedien spezialisiert und stößt mit seinen Produkten in eine echte Marktlücke, wie Gimbut erklärt. Denn besonders für Personen, welche oft mit sensiblen oder personenbezogenen Daten unterwegs sind, kann der Verlust oder gar Diebstahl ihrer externen Festplatte problematisch werden, da sich unbefugte Dritte leicht einen Zugang zu den gespeicherten Daten verschaffen können. Betroffen sind vor allem im Außendienst tätige Personen, die mit internen Unterlagen, vertraulichen Verträgen oder Forschungsdaten zu Kundenterminen und Messen unterwegs sind, aber auch Berufstätige in den Bereichen Journalismus, Architektur oder Kreativwirtschaft, die von unterwegs auf ihre Entwürfe zugreifen müssen. Hinzu kommt eine ganze Reihe an sensiblen personenbezogenen Daten, wie Patienten- und Kundeninformationen, die unter keinen Umständen in die Hände von Dritten gelangen dürfen. „In vielen Berufen wird die ungeschützte Speicherung der personenbezogenen Daten als Ordnungswidrigkeit betrachtet, doch in der Wirtschaftsprüfung, bei Anwaltskanzleien und in der Medizin wird dies als Straftatbestand behandelt und kann sehr teuer werden. Die einzige bisher zugelassene Lösung für diese Probleme ist die von uns entwickelte externe Hochsicherheitsfestplatte HS256S“, sagt Leonid Gimbut.

„Wir haben bereits 2007 RFID-basierte, sprich mit Funk-Chips gesicherte, mobile Festplatten entwickelt, die derzeit bei unseren Käuferinnen und Käufern besonders gefragt sind“, so der Geschäftsleiter weiter, „doch mein Sohn André, der unser Entwicklungsteam leitet, hatte schließlich die Idee, an einem  extrem sicheren und leicht zu bedienenden Daten-Safe mit zweistufiger Authentifizierung zu arbeiten.“ Dieser Safe sollte die strengen Sicherheitsziele des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) erfüllen. Darunter fielen der Schutz vor äußeren Eingriffen, ein separat ablegbarer Schlüssel sowie ein kombinierter Sicherheitsmechanismus aus Verschlüsselung und der Zugriffskontrolle für die Nutzer in nur einem Gerät. Die Entwicklung der Innovation wurde über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit 12.900 Euro gefördert. Dadurch konnte das Team der DIGITTRADE die notwendige intensive Fachberatung einholen, interne Prozesse weiter optimieren und darüber hinaus den europaweiten Vertrieb aufbauen.

„Das Ergebnis unserer Arbeit ist die externe High-Security-Festplatte HS256S. Sie ist kinderleicht zu bedienen, schützt aber dank komplizierter Verschlüsselungsalgorithmen und extern gespeichertem Kryptoschlüssel sicher vor den Zugriffen von Unbefugten“, erklärt Leonid Gimbut. Die Festplatte liegt eingebettet in einem schwarzen Gehäuse mit integriertem Kartenschlitz und einem Pinpad. Über einen handelsüblichen USB-Port lässt sich das Speichermedium an einen beliebigen Rechner anschließen, jedoch kann nur diejenige Person, welche die passende Smartcard besitzt und den achtstelligen Pincode weiß, auf die Daten zugreifen. Alle Informationen werden stets, selbst bei Stromausfall oder Systemabsturz, verschlüsselt auf der Festplatte abgelegt. Den kryptografischen Schlüssel auf der Smartcard kann die anwendende Person komplett selbst verwalten und bei Bedarf auch zerstören.

Für ihre Hochsicherheitsfestplatte wurde die DIGITTRADE GmbH bereits mit einer Reihe an Gütesiegeln und Auszeichnungen prämiert. So gelang der kleinen Firma aus Teutschenthal die Aufnahme in die IT-Bestenliste, mit welcher die Initiative Mittelstand die innovativsten und qualitativ hochwertigsten IT-Produkte auszeichnet, sowie der zweite Platz im Cluster IT des IQ Innovationspreises Mitteldeutschland 2013. Darüber hinaus wurde die Festplatte bereits durch das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz (ULD) sowie vom Europäischen Datenschutz-Gütesiegel zertifiziert. „Durch die damit verbundene Aufmerksamkeit und die neue Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema Datensicherheit konnten wir in den vergangenen Monaten einen deutlichen Verkaufszuwachs verzeichnen“, unterstreicht Gimbut. Auf der im November dieses Jahres stattfindenden IT-Messe it-sa in Nürnberg will er bereits die nächsten – noch streng geheimen – Innovationen vorstellen. Auch hier wird, wie bei einigen vergangenen Messeauftritten, dem inzwischen zehnköpfigen DIGITTRADE-Team ein Zuschuss aus den EFRE-Fördertöpfen bei der Umsetzung helfen. Darüber, dass die nächsten technischen Entwicklungen der DIGITTRADE GmbH bis dahin auch wirklich geheim bleiben, muss sich der Geschäftsleiter dank der hauseigenen Daten-Safes keine Gedanken machen.

Weitere Informationen unter http://www.digittrade.de

Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung - der EFRE - investiert gezielt in die Zukunft der Union als Ganzes. 1,93 Milliarden Euro stehen 2007-2013 für Sachsen-Anhalt bereit.

Die Förderpolitik setzt auf die stärksten Motoren des Wirtschaftswachstums: kleine und mittlere Unternehmen. Innovation, Forschung und Infrastrukturen sind zusätzlich im Fokus der Förderung. Arbeitsplätze schaffen, Wachstum fördern: Das sind die Hauptziele der Förderpolitik.