„Klimaschutz muss man wollen“
EFRE-Mittel ermöglichen die Sanierung der Sporthalle Irxleben
(Von Alexander Lorber, 03.03.2021)
Steffi Trittel, die Bürgermeisterin der Gemeinde Hohe Börde, hätte sich über eine große Einweihungsfeier der frisch sanierten Wildpark-Sporthalle im Ortsteil Irxleben sehr gefreut. Doch wegen der Corona-Pandemie musste die Gemeinde vorerst alle Veranstaltungen aussetzen. Grund zur Freude gibt es aber trotzdem: Schließlich wurde die Heizungsanlage in der Sporthalle komplett saniert und die Beleuchtung auf energiesparende LED-Technik umgestellt. Jetzt strahlt die Wildpark-Sporthalle in neuem Glanz und trägt auch noch zum Klimaschutz bei. Gefördert wurde das Vorhaben über den Förderansatz CLLD (community-led local development = Lokale Entwicklung unter Federführung der örtlichen Bevölkerung) durch Mittel in Höhe von fast 448.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Bei Vorhaben, die über den LEADER/CLLD-Ansatz gefördert werden, entscheiden lokale Aktionsgruppen aus Sachsen-Anhalt, welche Projekte vor der eigenen Haustür eine Unterstützung erhalten sollen. „Nach rund 22 Jahren gab es einigen Sanierungsbedarf in der Sporthalle. Also haben wir die europäischen Fördermittel dazu genutzt, die Technik im Gebäude auf den neuesten Stand zu bringen, und das natürlich nachhaltig und energiesparend“, sagt Steffi Trittel.
Die Sporthalle ist ein Ort der Gemeinschaft
Geplant war die Sanierung der Wildpark-Sporthalle schon seit einiger Zeit. Die EFRE-Fördermöglichkeit über CLLD im Bereich STARK III plus EFRE (Sportstätten) bot dabei eine gute Möglichkeit, das Vorhaben jetzt anzupacken. „Eine 90-prozentige Förderung war ein gutes Argument, in die Sanierung zu investieren“, meint die Bürgermeisterin. In der Wildpark-Sporthalle findet neben dem Schulsport der Grundschule „Am Wildpark“ auch der Ballsport des ortsansässigen Sportvereins, einem der renommiertesten Vereine in der Magdeburger Börde, statt. Die Kegelbahn in der Halle ist ein beliebter Treffpunkt für die Seniorinnen und Senioren in Irxleben. Außerdem warten auch die Vereine aus den Nachbardörfern darauf, wieder mit dem Training in der Wildpark-Sporthalle beginnen zu können. In der Halle wird unter anderem Handball, Fußball, Tischtennis und Volleyball gespielt. Hin und wieder finden Turniere statt. Seit sechs Jahren wird zum Beispiel das Benefizturnier der „Börde Kicker“ in Irxleben ausgetragen. Mannschaften aller Altersklassen spielen dann in der Wildpark-Sporthalle Fußball für den guten Zweck. Der Erlös ging zuletzt an die Magdeburger Krebsliga. Bürgermeisterin Steffi Trittel hat in den vergangenen Jahren stets die Schirmherrschaft über das Turnier übernommen: „In solchen Momenten ist die Sporthalle auch ein Ort, der die Gemeinschaft stärkt.“
Das große Klimaschutzziel im Blick
Seit März 2021 ist die energetische Sanierung der Halle abgeschlossen. Die Corona-Pandemie hat den Umbau ein wenig verzögert, aber den laufenden Schulbetrieb hat die Maßnahme im letzten Sommer kaum gestört. Jetzt freut sich Steffi Trittel, wie schön das Areal geworden ist. Neben der modernen Halle hat die Gemeinde in direkter Nähe zur Grundschule nämlich noch einen neuen Kindergarten mit Hort gebaut. „Sicher braucht alles immer seine Zeit. Aber wenn man sich vorgenommen hat, viele Dinge zu verbessern, braucht man auch einen langen Atem.“ Dabei hat die Gemeinde das große Klimaschutzziel immer im Blick. „Wenn wir etwas bauen, tun wir das auch nachhaltig. Die neue Heizungsanlage reduziert erheblich den Energiebedarf der Wildpark-Sporthalle und die Umstellung auf LED-Beleuchtung spart ordentlich Strom“, erläutert Steffi Trittel. „Es nützt doch nichts, nur vom Klimaschutz zu reden. Man muss auch etwas dafür tun. Klimaschutz muss man auch wollen!“
Kultur- und Sportstätten mit EFRE-Mitteln erhalten
„In den letzten Jahren konnten hier viele Projekte mit den Mitteln der Europäischen Union umgesetzt werden“, sagt Steffi Trittel, die auch Vorsitzende der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Flechtinger Höhenzug ist: „Insgesamt haben wir in der Region rund 4,7 Millionen Euro in Vorhaben zur Sanierung von Einrichtungen des kulturellen Erbes gesteckt, wie auch in die energetische Sanierung von Sportstätten wie in Irxleben“, betont Trittel. So konnte mit Mitteln aus dem LEADER/CLLD-Ansatz zum Beispiel das Schloss Hundisburg in Haldensleben aufwändig saniert werden. „Wir brauchen diese EU-Fördermittel gerade im ländlichen Raum dringend, um die Heimat der Menschen, die hier leben, zu erhalten. Vom prachtvollen Barockschloss bis zur lokalen Turnhalle schließt das eine Vielzahl von Bauvorhaben mit ein. Sicher geht nicht immer jeder Wunsch in Erfüllung, aber jeder Baustein trägt dazu bei, die Attraktivität der Region ein weiteres Stück zu erhöhen“, meint die Bürgermeisterin. Ideen hat sie noch eine ganze Menge: „Neben der Grundschule befindet sich ein Fußballplatz im Freien, dort spielt auch der Lokalverein. Hier würde ich mich freuen, wenn wir den Platz noch mit einem schicken neuen Kunstrasen ausstatten könnten. Wir halten auf jeden Fall weiterhin Ausschau, wo uns die EU-Fördermittel noch helfen könnten, um weitere sinnvolle Maßnahmen anzustoßen. Unser Blick ist jetzt bereits auf die nächste EU-Förderperiode 2021 bis 2027 gerichtet“, versichert die Bürgermeisterin.
Hier finden Sie weitere interessante Beispiele, wie die Menschen von EU-Fördermitteln aus ELER, EFRE und ESF in Sachsen-Anhalt nachhaltig profitieren.
Weitere Quellen:
Webseite der Gemeinde Hohe Börde: https://www.hoheboerde.de
EU-Fördervorhaben der Gemeinde Hohe Börde:
https://www.hoheboerde.de/front_content.php?idcat=753&changelang=12
Portal „Europa vor Ort in Sachsen-Anhalt“ der Europäischen Kommission