Neue Ferienhäuser und eine Freizeithalle
Ausbau im Ferienpark Plötzky mit EFRE-Fördergeldern
(Von Alexander Lorber, 05.07.2019)
Der Ferienpark Plötzky liegt inmitten von Wäldern in einem Erholungsgebiet mit 24 Badeseen in der Nähe von Plötzky und Pretzien. Schon zu DDR-Zeiten war der Ferienpark ein beliebtes Urlaubsziel. Wolfgang Schulle erwarb die etwa 20 Kilometer südöstlich von Magdeburg gelegene Anlage im Jahr 1992 und hat den klassischen Campingplatz über die Jahre in einen modernen Urlaubs- und Freizeitpark umgestaltet: „Heute haben wir rund 40.000 touristische Übernachtungen pro Jahr und viele Tagesbesucher, die bei uns Erholung vom Alltag suchen.“ Und weil Wolfgang Schulle seinen Gästen auch etwas bieten will, hat er den Ferienpark für die aktuelle Sommersaison nochmal ordentlich ausgebaut. Unterstützt durch Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) hat er elf neue Ferienhäuser und eine große Freizeithalle gebaut. 1,5 Millionen Euro haben die Baumaßnahmen gekostet. Das Vorhaben wurde mit insgesamt rund 395.000 Euro unterstützt, wovon etwa 321.000 Euro aus Mitteln des EFRE stammen. „Wir können jetzt mehr Gäste aufnehmen und haben neue attraktive Freizeitangebote geschaffen“, bestätigt Wolfgang Schulle. Mit den europäischen Fördermitteln aus dem EFRE hilft das Land Sachsen-Anhalt kleinen und mittleren Unternehmen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Neuer Wohnraum für mehr Gäste
Die neuen Ferienhäuser sind sogenannte Mobilheime. Sie sehen von außen wie ein richtiges Wohnhaus aus, haben aber eine Achse. Im Ferienpark Plötzky sind diese Häuser aber ans Strom- und Abwassernetz angeschlossen und bieten auf rund 40 Quadratmetern eigentlich alles, was ein Ferienhaus braucht: ein Schlafzimmer, ein Kinderzimmer, Toilette, Dusche, eine kleine Einbauküche und ein Wohnzimmer mit überdachter Terrasse. Genügend Platz also für Familien und deren Kinder. Rund 600.000 Euro hat Wolfgang Schulle in den Bau der neuen Ferienhäuser investiert. Aber damit nicht genug: Mit den EU-Fördermitteln konnte der Parkinhaber auch neue Freizeitangebote für seine Gäste schaffen. Darunter die „Waldsee-Arena“, eine große Freizeithalle. Sie wurde im November 2018 fertig und bietet viel Platz, um etwa bei schlechtem Wetter darin Fußball, Volleyball oder Badminton zu spielen. Wer in die Halle hineinkommt, dem fallen gleich die farbenfroh bemalten Wände ins Auge: „Die hat der Leipziger Künstler Lutz Bormann für uns gestaltet“, erzählt Schulle. Die Malereien zeigen saftig grüne Wiesen, während am hellblau gemalten Himmel Störche und Gänse fliegen. Eine Propellermaschine dreht ihre Kreise und zieht ein Banner mit der Aufschrift „Waldsee Arena“ hinter sich her. „Die Halle wird aber nicht nur von unseren Feriengästen rege genutzt, sondern auch für Firmenjubiläen, Tagungen und Vereinsfeiern gemietet“, sagt Schulle.
„Der EFRE-Antrag war ein Klacks“
Bei der Beantragung der europäischen Fördermittel war Wolfgang Schulle überrascht, wie unkompliziert alles ablief: „Wir haben uns von unserem Steuerberater helfen lassen, der schon Erfahrungen mit dem Antragsverfahren gesammelt hat.“ Aber auch vom Land fühlte sich Wolfgang Schulle gut beraten: „Unsere Ansprechpartner in der Investitionsbank waren ebenfalls sehr hilfsbereit und von unserem Vorhaben angetan.“ Schneller als gedacht lag der Förderbescheid vor und Schulle konnte mit dem Bau der Ferienhäuser beginnen. Ähnlich unkompliziert lief es auch bei der Errichtung der Waldsee-Arena. „Beim Hallenbau mussten wir natürlich darauf achten, die ganzen Brandschutzanforderungen einzuhalten, aber auch diese Hürde haben wir gepackt“, sagt Schulle und man merkt ihm die Erleichterung in der Stimme an. „Man sorgt sich ja doch immer ein wenig vor den bürokratischen Verfahren, aber am Ende war die Beantragung der EFRE-Mittel doch ein Klacks.“
Mehr Feriengäste, mehr Personal
In den Sommerferien ist der Ferienpark Plötzky, wie auch in den Jahren davor, wieder nahezu komplett ausgebucht. „Allein deswegen haben sich die neuen Ferienhäuser schon gelohnt“, meint Schulle. Natürlich wird jetzt auch mehr Personal nötig sein, um der höheren Zahl an Sommergästen auch den bestmöglichen Service bieten zu können. Aber auch darum hat sich Wolfgang Schulle schon gekümmert: „Ich engagiere mich im Deutschen Hotel- und Gaststättenverband und habe in diesem Rahmen vor Kurzem ein Vietnam-Projekt gestartet. Seit März 2019 haben wir zwei junge Vietnamesinnen in unserem Serviceteam dabei, die in der Gastronomie ihre Ausbildung zur Restaurantfachfrau machen“, berichtet Schulle. Außerdem sucht er noch Servicekräfte mit abgeschlossener Hauswirtschaftsausbildung und Aushilfen, die in den Ferien und an Wochenenden einspringen, etwa bei der Bewirtung der Gäste im Restaurant „Am Kleinen Waldsee“ und zur Kinderbetreuung im Freizeithaus. Und auch die Gartenanlagen wollen gepflegt werden. Es bleibt also nach den ganzen Baumaßnahmen nicht viel Zeit zum Verschnaufen. „So ein Ferienpark betreibt sich eben nicht von allein“, scherzt Wolfgang Schulle. Aber er ist froh, dass die EU ihm beim Ausbau so unkompliziert geholfen hat: „Das ist schon viel wert. Ich war zwar schon vorher überzeugter Europäer, bin es aber nach dieser positiven Erfahrung umso mehr.“
Hier finden Sie weitere interessante Beispiele, wie die Menschen von EU-Fördermitteln aus ELER, EFRE und ESF in Sachsen-Anhalt nachhaltig profitieren.
Weitere Quellen:
Informationen über das Operationelle Programm für den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung des Landes Sachsen-Anhalt erhalten Sie hier.
Portal „Europa vor Ort in Sachsen-Anhalt“ der Europäischen Kommission
Website des „Ferienparks Plötzky“