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22. November 2018 Veranstaltung: Bauhaus – Moderne – Magdeburg in den Zwanzigern

Zur Einstimmung auf das 100-jährige Gründungsjubiläum des Bauhauses im Jahr 2019 lud die Landesvertretung Sachsen-Anhalt am 22. November 2018 zur Veranstaltung „Bauhaus – Moderne – Magdeburg in den Zwanzigern“ ein.

Herr Kulturstaatssekretär Dr. Gunnar Schellenberger hob in seinem Grußwort die herausragende Bedeutung des Bauhauses als Ort der internationalen Avantgarde jener Zeit hervor. Trotz Verfolgung, Vertreibung, teilweisen Vernichtung oder bewussten Umdeutung durch die Nationalsozialisten bzw. während der DDR-Diktatur lebten die Ideen des Bauhauses bis heute fort. Herr Dr. Schellenberger verwies in diesem Zusammenhang auf die zahlreichen Bauhaus-stätten in Sachsen-Anhalt und warb bei den Anwesenden für einen Besuch im Jubiläumsjahr.

Die Bauhausbauten in Dessau, allen voran der von 1925 bis 1926 nach Plänen von Walter Gropius als Schulgebäude für die Kunst-, Design- und Architekturschule Bauhaus geschaffene Gebäudekomplex sowie die in unmittelbarer Nähe errichteten Meisterhäuser, die den Ruf des Bauhauses als „Ikone der Moderne“ begründeten, standen im Mittelpunkt des Vortrags von Herrn Burghard Duhm von der Stiftung Bauhaus Dessau. Herr Duhm informierte ferner über das umfangreiche Veranstaltungsprogramm im Jubiläumsjahr und verwies insbesondere auf die für den 8. September 2019 geplante Eröffnung des neuen Bauhaus Museums Dessau.

 Die Direktorin der Magdeburger Museen, Frau Dr. Gabriele Köster, betonte in ihrer Begrüßung den hohen Stellenwert Magdeburgs für die Architektur der klassischen Moderne in Deutsch-land und sieht die damals in der „Stadt des neuen Bauwillens“ entstandenen Bauensembles auf einer Stufe beispielsweise mit der Weißenhofsiedlung in Stuttgart (Mies van der Rohe), dem neuen Frankfurt von Ernst May oder der berühmten Berliner Hufeisensiedlung von Bruno Taut.

Der Kurator und Architekturhistoriker Herr Dr. Michael Stönneberg von den Magdeburger Museen führte in seinem Vortrag in die Ausstellung „Reformstadt der Moderne. Magdeburg in den Zwanzigern“ ein. Die am Veranstaltungsabend im Foyer und in der Galerie der Landesvertretung gezeigte Tafelausstellung veranschaulichte die Zusammenhänge zwischen den politischen, wirtschaftlichen und sozialen Aufbrüchen und dem Aufbruch in die Moderne in der Architektur und Kunst zwischen 1918 und 1933.

Wie Herr Dr. Stönneberg verdeutlichte, stellte sich die heutige Landeshauptstadt Magdeburg in der Zeit der Weimarer Republik früher und konsequenter als jede andere Großstadt unter den Vorzeichen der Moderne neu auf und erregte damit deutschlandweite Aufmerksamkeit. Unter der Leitung von Oberbürgermeister Hermann Beims wurde Magdeburg in den Jahren von 1919 bis 1931 durch Neuerungen auf vielen Gebieten zu einer wahren Reformstadt, konnte sich hier die Moderne in vielen Facetten und Themen entfalten. Der Geist dieser Magdeburger Moderne kam vor allem auch in der architektonischen Formensprache zum Ausdruck, der Bruno Taut in seiner Funktion als Baustadtrat (1921-1923) wegweisende Impulse gab. Viele Bauten dieser Zeit sind erhalten und bilden ein bedeutendes bauliches Erbe der Moderne – allen voran das Stadthallen-Areal auf der Rotehorninsel in der Elbe, daneben die von Taut entworfene Gartenstadt-Kolonie Reform und die Hermann-Beims-Siedlung als die bedeutendste der zahlreichen Magdeburger Arbeitersiedlungen.

Die musikalische Gestaltung des Abends oblag dem Ensemble BauhausJazzSummit, bestehend aus den Musikern Jörg Naumann (Saxophon, Querflöte), Falk Röske (Percussion, Gong), Gerold Heitbaum (Gitarre), Conrad Steinhoff (Bass) und Markus Lämmel (Schlagzeug). • drms