18. Dezember 2025 34/25
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leserinnen und Leser,
das Jahr 2025 neigt sich seinem Ende zu und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Landesvertretung Sachsen-Anhalts in Brüssel wünschen Ihnen, dass Sie die Feiertage in fröhlichem und/oder besinnlichem Zusammensein mit Ihren Lieben verbringen dürfen.
Der Rückblick auf das Jahr zeigt uns, dass sich die Situation in Europa und dem Rest der Welt weiter - und bedauerlicherweise auch zunehmend - angespannt gestaltet im Hinblick auf Frieden und Sicherheit.
Dies betrifft uns im Land, besonders wenn dieser Tage der Prozess geführt wird gegen den Täter des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt vom 20. Dezember 2024. Aber auch der Blick über unsere Landesgrenzen und über die Grenzen Europas hinweg gibt Grund zum Nachdenken und wir alle wünschen uns, dass 2026 als ein Jahr in die Geschichte eingehen darf, in der bestehende Krisen gelöst werden, und nicht als eines, in der sich weitere Krisen auftürmen.
In diesem Sinne: ein frohes Fest und einen guten Rutsch in ein gesundes und glückliches neues Jahr.
Mit freundlichen Grüßen
Carmen Johannsen
Leiterin der Landesvertretung
Aus den Fachbereichen
HORIZONT EUROPA 2026-2027
Die Europäische Kommission verabschiedet Arbeitsprogramm für Horizont Europa 2026–2027
Für die Förderung im Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizont Europa“ sind zwischen 2026–2027 insgesamt 14 Milliarden Euro vorgesehen, welche im Einklang mit den strategischen Prioritäten der EU bereitgestellt werden und daher liegen die Schwerpunkte des Arbeitsprogramms auf Klimaneutralität, dem Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) in der Forschung und der Stärkung der Widerstandsfähigkeit Europas.
Eine wichtige Neuerung ist die Einführung horizontaler Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen, die sich mit übergreifenden Herausforderungen befassen. Die Aufforderung „Forschung und Innovation zur Unterstützung des Clean Industrial Deal“ sieht 540 Millionen Euro vor, um den Einsatz sauberer Technologien und dekarbonisierter industrieller Lösungen zu beschleunigen. Eine spezielle Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen im Bereich KI in der Wissenschaft im Wert von 90 Millionen Euro wird vertrauenswürdige KI-Anwendungen in Bereichen wie fortschrittliche Werkstoffe, Landwirtschaft und Gesundheitswesen finanzieren und damit zur Initiative „Resource for AI Science in Europe“ beitragen. Die New European Bauhaus Facility wird über 210 Millionen Euro investieren, um nachhaltige und integrative Nachbarschaften zu unterstützen.
Die Initiative „Choose Europe“ erhält im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen 50 Millionen Euro, um globale Talente anzuziehen und zu halten, 50 Millionen Euro entfallen für Forschungsinfrastrukturen und 240 Millionen Euro für Lehrstühle im Europäischen Forschungsraum (ERA). Start-ups und Scale-ups werden von verstärkten europäischen Innovationsökosystemen profitieren.
Die Europäische Kommission weist darauf hin, dass das Arbeitsprogramm um 33 % kürzer ist als sein Vorgänger für den Zeitraum 2023–2024 und, dass es in der Hälfte der Aufforderungen eine Pauschalfinanzierung (lump sum), zweistufige Bewertungen für 41 Themen und vereinfachte Vorlagen vorsieht – damit soll der Verwaltungsaufwand verringert und die Beteiligung insbesondere von Neueinsteigern und KMU erweitert werden. hb
I UMWELT
Umwelt-Omnibus vorgelegt
Unter dem Namen „Umwelt-Omnibus“ hat die Europäische Kommission am 10. Dezember ein Maßnahmenpaket zur Vereinfachung von Umweltvorschriften vorgestellt. Omnibus-Vorschläge sind Sammelinitiativen, die mehrere Gesetzesänderungen gleichzeitig bündeln, um Bürokratie abzubauen und Prozesse zu vereinfachen. Die Kommission strebt bis Ende 2029 an, den Verwaltungsaufwand für alle Unternehmen um mindestens 25 % und für kleine und mittlere Unternehmen um 35 % zu senken.
Das Vereinfachungspaket besteht aus sechs Legislativvorschlägen. Umweltschutzvorgaben sollen dabei im Zuge des Bürokratieabbaus sowie eines beschleunigten Ausbaus der Energienetzinfrastruktur überarbeitet werden. Eine Milliarde Euro im Jahr will die Europäische Kommission dadurch an Bürokratiekosten einsparen. Geplant sind unter anderem beschleunigte Genehmigungsverfahren für strategische Projekte, vereinfachte Industrieemissionsnormen, digitale Lösungen für Gefahrstoffe sowie eine Vereinfachung der erweiterten Herstellerverantwortung. Die vereinfachten Regelungen konzentrieren sich auf Teilbereiche wie Industrieemissionen, Kreislaufwirtschaft, Geodaten und Genehmigungsverfahren. Ein europäischer Datenraum für Lieferketten und der erleichterte Zugang zu Geodaten sollen zusätzlich die Transformation zu einer sauberen und digitalen Wirtschaft unterstützen.
Der Umwelt-Omnibus ist bereits der achte Vereinfachungsvorschlag der Europäische Kommission. Weitere sind in Arbeit. Die im Paket enthaltenen Gesetzestexte werden nun im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren von Rat und Europäischen Parlament verhandelt. dw
I LANDWIRTSCHAFT
Vitamingehalt begrenzen
Im jüngsten Agrarrat in Brüssel fand der deutsche Antrag auf Begrenzung des Vitamin- und Mineralstoffgehalts in Nahrungsergänzungsmitteln breite Unterstützung. Viele Mitgliedsstaaten äußerten ihre Besorgnis darüber, dass die derzeitige unkontrollierte Regulierung die Verbraucher (Gesundheitsgefahr) und den Binnenmarkt gefährde. Die Minister erörterten ein von Deutschland und sechzehn weiteren Mitgliedstaaten unterstütztes Informationspapier mit dem Titel „Höchstgehalte für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln sind unerlässlich.“ Berlin argumentierte, dass bereits 2024 ein nicht abgestimmtes Arbeitsdokument mit Höchstmengen durchgestochen wurde. Im Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für 2026 tauche das Vorhaben nicht auf, obwohl man bereits 2020 eine Zusage gegeben habe. Nun wolle man die Kommission daran erinnern, dass der Prozess wieder aufgenommen werde. sh
Aus der Landesvertretung
Aus den Institutionen
I EUROPÄISCHE KOMMISSION
Am 18. Dezember 2025 genehmigte die Europäische Kommission ein deutsches Förderprogramm für den Ausbau von Schnellladestationen für Elektro-Lastwagen auf Autobahnen. Das Programm, das mit mehreren Milliarden Euro unterstützt wird, zielt darauf ab, die Ladeinfrastruktur für den Schwerlastverkehr zu verbessern und die Umstellung auf Elektrofahrzeuge zu beschleunigen. Die Schnellladestationen werden entlang wichtiger Autobahnrouten in Deutschland eingerichtet, um eine effiziente und zuverlässige Ladeversorgung für Elektro-Lastwagen zu gewährleisten.
Dies ist ein wichtiger Schritt zur Reduzierung der CO2-Emissionen im Transportsektor und unterstützt die EU-Ziele zur Klimaneutralität. Das Projekt trägt auch zur Umsetzung der "Fit for 55"-Initiative bei, die die Senkung der Emissionen um 55 % bis 2030 vorsieht. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur soll den Übergang zu einer nachhaltigeren Logistik und einem grüneren Transportsektor fördern. fl PM KOM
I EUROPÄISCHE KOMMISSION
EU-Mitgliedstaaten benennen 41 zusätzliche Schiffe in der russischen Schattenflotte
Die Europäische Kommission begrüßt die Veröffentlichung der Entscheidung der Mitgliedstaaten, 41 weitere Schiffe in der russischen Schattenflotte zu benennen. Diesen Schiffen ist der Zugang zu Häfen und der Empfang von Seeverkehrsdiensten in der EU untersagt. Mit diesen neuen Listen sind nun insgesamt 597 Schiffe von der EU gelistet.
Die russische Schattenflotte gezielt zu bekämpfen ist entscheidend dafür, dass Russland weniger Einnahmen aus Ölexporten auf See generieren und den Angriffskrieg auf die Ukraine schlechter finanzieren kann. Mit den Beschränkungen für die Schattenflotte erhöht die EU effektiv die Kosten für Russland, Seeoperationen werden unterbrochen und die Zusammenarbeit mit EU-Betreibern muss eingestellt werden. Es geht bei der Ergänzung der gelisteten Schiffe auch um die ernsten Gefahren für die Sicherheit im Seeverkehr und die Umwelt, die von den oft alten und unterversicherten Schiffen der Schattenflotte ausgehen. fl PM KOM
I EUROPÄISCHE KOMMISSION
Konzepts des sicheren Drittstaats: Kommission begrüßt politische Einigung
Die Europäische Kommission hat am 18. Dezember 2025 eine politische Einigung über das Konzept des "sicheren Drittstaats" bekannt gegeben. Der Vorschlag zielt darauf ab, einen klareren Rahmen für den Umgang mit Drittstaaten zu schaffen, aus denen Asylbewerber in die EU einreisen, und insbesondere die Verfahren für die Rückführung von Migranten aus sicheren Herkunftsländern zu verbessern.
Hauptpunkte der politischen Einigung:
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Definition eines sicheren Drittstaats: Ein Land wird als "sicher" eingestuft, wenn es den internationalen Schutz und die Grundrechte der Migranten gewährleistet. Dies betrifft unter anderem die Menschenrechte, die Möglichkeit zur Asylbeantragung und den Schutz vor Verfolgung.
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Ziel der Maßnahme: Die Politik soll den Flüchtlingsschutz in der EU verstärken und gleichzeitig den Druck auf die Asylsysteme der Mitgliedstaaten verringern. Die Idee ist, dass Migranten, die über sichere Drittstaaten einreisen, in diesen Ländern verbleiben oder zurückgeführt werden können, statt in die EU weiterzureisen.
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Kooperation mit Drittstaaten: Die EU will mit Drittstaaten verstärkt zusammenarbeiten, um Rückführungen und die Bekämpfung der illegalen Migration zu optimieren. Das beinhaltet Vereinbarungen zur gemeinsamen Grenzsicherung und zu Rückführungsabkommen.
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Verfahren für Asylsuchende: Asylbewerber aus sicheren Drittstaaten könnten schneller abgelehnt oder an den Drittstaat zurückgeschickt werden, falls dieser als sicher eingestuft wird. Gleichzeitig soll der Zugang zum Asylverfahren in der EU für Menschen aus unsicheren Herkunftsländern verbessert werden.
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Kritik und Herausforderungen: Während die Kommission die Einigung als Fortschritt in der Migrationspolitik feiert, gibt es Bedenken, dass die Maßnahme die Rechte der Migranten einschränken könnte, besonders in Ländern, in denen die Menschenrechtssituation problematisch ist.
Die politische Einigung bildet die Grundlage für weitere Diskussionen und gesetzgeberische Maßnahmen innerhalb der EU. fl PM KOM
I EUROPÄISCHE KOMMISSION
Europäische Kommission stellt Paket zur vollständigen Integration der EU-Finanzmärkte vor
Am 4. Dezember 2025 hat die Europäische Kommission ein neues Gesetzgebungspaket zur vollständigen Integration der EU-Finanzmärkte präsentiert. Ziel ist es, die Finanzmärkte in der Union weiter zu verbinden, Investitionen zu fördern und den Binnenmarkt für Kapital zu vertiefen.
Das Paket umfasst mehrere Maßnahmen, um Unternehmen, insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), besseren Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten zu verschaffen. Zudem soll die Wettbewerbsfähigkeit innerhalb des EU-Binnenmarkts gestärkt und die grüne Transformation der Wirtschaft durch nachhaltige Investitionen unterstützt werden.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Finanzmarktregulierung und der Aufsicht, um Innovation zu fördern und gleichzeitig die Finanzstabilität zu gewährleisten. Die Kommission strebt an, die Maßnahmen bis 2025 umzusetzen und die Integration der Märkte in der gesamten Union weiter voranzutreiben. fl PM KOM
I EUROPÄISCHE KOMMISSION
Kommission legt Plan für zukunftssichere hochwertige Arbeitsplätze vor
Die Europäische Kommission hat am 4. Dezember 2025 einen neuen Plan vorgestellt, der darauf abzielt, hochwertige und zukunftssichere Arbeitsplätze in der EU zu schaffen. Der Plan umfasst verschiedene Maßnahmen zur Förderung von Arbeitsmarktchancen, insbesondere in den Bereichen grüne Wirtschaft, digitale Transformation und soziale Innovation.
Ein zentraler Aspekt des Plans ist die Förderung von Investitionen in qualifizierte Arbeitskräfte und die Schaffung von Rahmenbedingungen, die eine nachhaltige und integrative Arbeitsmarktentwicklung ermöglichen. Darüber hinaus betont die Kommission die Notwendigkeit, die berufliche Weiterbildung zu stärken, um den Herausforderungen des digitalen Wandels zu begegnen.
Ziel des Plans ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu steigern und gleichzeitig die Arbeitsbedingungen für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu verbessern. fl PM KOM
I EUROPÄISCHE KOMMISSION
Kampf gegen Drogenhandel: Europäische Kommission stellt neue EU-Drogenstrategie vor
Am 4. Dezember 2025 hat die Europäische Kommission eine neue EU-Drogenstrategie vorgestellt, die darauf abzielt, den Drogenhandel und -missbrauch in Europa deutlich zu reduzieren. Die Strategie umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen, darunter verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten, verbesserte Präventionsprogramme und eine konsequentere Strafverfolgung.
Ein zentrales Element der Strategie ist die Bekämpfung von illegalen Drogenkartellen und die Schaffung eines effektiveren Rahmens zur Verhinderung von Drogenmissbrauch. Dabei sollen sowohl die gesundheitlichen Risiken für Konsumenten als auch die sozialen und wirtschaftlichen Schäden durch den Drogenhandel adressiert werden.
Die Europäische Kommission setzt dabei auf eine ganzheitliche Herangehensweise, die sowohl auf die Reduzierung der Nachfrage als auch auf die Bekämpfung der Angebotseite abzielt. Zusätzlich wird der Fokus auf die Unterstützung von Opfern von Drogenmissbrauch und die Förderung von Hilfs- und Rehabilitationsdiensten gelegt. fl PM KOM
I EUROPÄISCHE KOMMISSION
Kommission begrüßt vorläufige Einigung über neue genomische Techniken
Die Europäische Kommission hat eine vorläufige Einigung über die Regulierung neuer genomischer Techniken begrüßt. Diese Technologien, die eine präzisere und schnellere Bearbeitung von DNA ermöglichen, könnten erhebliche Vorteile für die Landwirtschaft, Medizin und Umwelt bringen. Die Einigung umfasst die Entwicklung von Leitlinien für den sicheren Einsatz dieser Techniken, wobei gleichzeitig Umwelt- und Gesundheitsrisiken berücksichtigt werden.
Die Kommission betont, dass die Regulierung sicherstellen soll, dass neue Technologien auf transparente Weise entwickelt und verwendet werden, um die ethischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen zu minimieren. Ziel ist es, Innovationen zu fördern und gleichzeitig den Schutz von Mensch und Natur zu gewährleisten.
Die Einigung wird als wichtiger Schritt zur Förderung der wissenschaftlichen und technologischen Entwicklung in Europa betrachtet. fl PM KOM
I EUROPÄISCHE KOMMISSION
Kreislaufwirtschaft: politische Einigung zur Verordnung für Altfahrzeuge
Die politische Einigung zur Verordnung für Altfahrzeuge (12. Dezember 2025) zielt darauf ab, die Kreislaufwirtschaft für Fahrzeuge zu verbessern. Hersteller müssen sicherstellen, dass ihre Fahrzeuge am Ende ihrer Lebensdauer effizient recycelt werden können. Die Verordnung fördert die Wiederverwertung von Materialien, um Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu entlasten. Zudem werden neue Technologien und eine bessere Verbraucherinformation über nachhaltige Entsorgungsoptionen gefordert. Ziel ist eine umweltfreundlichere Entsorgung und ein höherer Recyclinganteil. fl PM KOM
I EUROPÄISCHE KOMMISSION
Larnaka in Zypern wird neben Leuven (Belgien) und Nikšić (Montenegro) Kulturhauptstadt Europas 2030
Die Städte Larnaka (Zypern), Leuven (Belgien) und Nikšić (Montenegro) wurden am 12. Dezember 2025 offiziell zu den Kulturhauptstädten Europas 2030 ernannt. Diese Auswahl ist Teil des Programms, das Städte in der EU und im westlichen Balkans Raum bietet, ihre kulturelle Vielfalt zu präsentieren und den Austausch zwischen den Kulturen zu fördern.
Larnaka wird als Kulturhauptstadt eine wichtige Rolle in der Förderung des kulturellen Erbes und der Kunstszene Zyperns spielen. Leuven konzentriert sich auf Innovation, Wissenschaft und interkulturellen Dialog, während Nikšić durch seine Veranstaltungen zur lokalen Geschichte und Kultur beitragen möchte.
Diese Städte werden 2030 eine Reihe von kulturellen Projekten und Veranstaltungen ausrichten, die nicht nur das kulturelle Leben in Europa bereichern, sondern auch den sozialen Zusammenhalt und die internationale Zusammenarbeit stärken sollen.
I EUROPÄISCHE KOMMISSION
Nationales Eurobarometer: Hohes Vertrauen in die EU bei jungen Menschen und Studierenden
Der Europäischen Union vertrauen in Deutschland 51 Prozent, europaweit vertraut eine relative Mehrheit von 48 Prozent der EU. Junge Menschen in Deutschland haben ein hohes Vertrauen in die EU. Das ergab eine im Herbst durchgeführte Eurobarometer-Umfrage.
Ein insgesamt positives Bild ruft die EU bei 46 Prozent der Deutschen hervor (EU27: 42 Prozent). Ein eher neutrales Bild haben 39 Prozent der Deutschen (EU: 38 Prozent), nur 15 Prozent haben ein negatives Bild der Europäischen Union (EU27: 19 Prozent).
Die Vertreterin der Europäischen Kommission in Deutschland Barbara Gessler sagte:
„Mit einem Wert von 71 Prozent haben besonders Studierende Vertrauen in die EU, außerdem mit 62 Prozent die Altersgruppe zwischen 15 und 24 Jahren. Vertrauen genießt die EU auch besonders bei denjenigen, die sicher sind, dass ihre Stimme in Europa zählt (71 Prozent). Solch hohen Werte sind keine Selbstverständlichkeit, wir können uns nicht darauf ausruhen, sondern müssen kontinuierlich dafür arbeiten. Wir wollen das Vertrauen stärken und ausbauen, und tun das hier in Deutschland mit unserer gerade gestarteten Jugend-Kampagne #LassReden. Wir hören jungen Menschen zu und geben ihnen die Möglichkeit, ihre Perspektiven, Anliegen und Ideen direkt einzubringen. Denn Europapolitik für die junge Generation muss nicht nur für die Jugend, sondern mit ihr gestaltet werden.“
I EUROPÄISCHE KOMMISSION
E-Commerce: EU führt Zölle auf Pakete mit geringem Wert ein
Ab dem 1. Juli 2025 führt die EU Zölle auf Pakete mit geringem Wert ein. Diese Änderung betrifft insbesondere Waren, die einen Wert von bis zu 150 Euro haben, die bisher von Zollgebühren befreit waren. Die neue Regelung zielt darauf ab, den E-Commerce transparenter zu gestalten und fairere Wettbewerbsbedingungen zwischen EU-Unternehmen und internationalen Händlern zu schaffen.
Die Maßnahme soll verhindern, dass Produkte, die aus Nicht-EU-Staaten kommen, ohne Zölle in die EU eingeführt werden und damit den Binnenmarkt verzerren. Zukünftig müssen sowohl Händler als auch Käufer bei Bestellungen aus dem Ausland diese Zölle einrechnen.
Dies ist Teil einer breiteren Strategie, den digitalen Handel in der EU zu modernisieren und den Zollprozess zu vereinfachen. fl PM KOM
I EUROPÄISCHE KOMMISSION
Die Europäische Kommission hat am 15. Dezember 2025 eine Kartellstrafe in Höhe von 72 Millionen Euro gegen Hersteller von Kfz-Starterbatterien verhängt. Die Unternehmen hatten sich illegal abgesprochen, um die Preise für Starterbatterien in Europa zu manipulieren. Diese wettbewerbswidrige Praxis betraf den gesamten europäischen Markt und wurde über mehrere Jahre hinweg durchgeführt.
Die Kommission entschied, dass die beteiligten Unternehmen in unzulässiger Weise den Wettbewerb auf dem Markt einschränkten, was zu höheren Preisen für Verbraucher und einer Verzerrung des Marktes führte. Die Strafe soll als Abschreckung gegen zukünftige wettbewerbswidrige Praktiken dienen und den fairen Wettbewerb im EU-Binnenmarkt sicherstellen.fl PM KOM
I EUROPÄISCHE AUSSCHUSS DER REGIONEN
Die Stellungnahme des Ausschusses der Regionen (AdR) betont, dass ortsbezogene Finanzierung und Investitionen entscheidend sind, um die Regionen an die Spitze der Künstlichen Intelligenz (KI) zu bringen. Der Bericht fordert, dass die EU und ihre Mitgliedstaaten verstärkt in regionale Initiativen investieren, um die KI-Kompetenzen in verschiedenen Regionen zu fördern. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei dem Wissenstransfer, der Forschung und Innovation sowie der Schaffung von Arbeitsplätzen im KI-Sektor.
Der Ausschuss weist darauf hin, dass es notwendig ist, die regionale Zusammenarbeit zu stärken, um benachteiligte Gebiete zu unterstützen und eine gleichwertige Entwicklung in ganz Europa zu gewährleisten. Dabei soll die regionale Ebene eine Schlüsselrolle spielen, um die EU-weite Strategie für KI in konkrete, lokal angepasste Maßnahmen umzusetzen. fl PM AdR
Ausschreibungen
I PREISAUSSCHREIBUNG
Am 16. Dezember 2025 wurde der Sacharow-Preis für geistige Freiheit des Europäischen Parlaments an die inhaftierten Journalisten Msia Amaghlobeli aus Georgien und Andrzej Poczobut aus Belarus verliehen. Beide Journalisten stehen für den Kampf gegen autoritäre Regime und für Demokratie, Pressefreiheit und Menschenrechte.
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Andrzej Poczobut, ein Journalist der polnischen Minderheit in Belarus, wird für seine kritischen Berichte über das Lukaschenka-Regime ausgezeichnet. Seit 2021 ist er inhaftiert und zu acht Jahren Haft verurteilt.
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Msia Amaghlobeli ist eine prominente Figur der prodemokratischen Bewegung in Georgien. Sie wurde 2025 nach ihrer Teilnahme an einer regierungskritischen Demonstration verhaftet und ist die erste weibliche politische Gefangene des Landes seit 1991.
Beide wurden vom Europäischen Parlament unterstützt und nominiert, das ihre sofortige Freilassung fordert. Die Preisverleihung wird von Vertretern der beiden Journalisten entgegengenommen. Der Sacharow-Preis wird seit 1988 verliehen und ehrt Menschen und Organisationen, die sich für Menschenrechte und Demokratie einsetzen. fl PM EP
I LUX-PUBLIKUMSPREIS 2026
LUX-Filme 2026 - leise & laut, mutig & zart, politisch & menschlich
Vom 18. bis 19. Dezember 2025 lädt das Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in Deutschland zur Entdeckung von Europa im Kino ein. In Berlin, Bonn und Dresden werden die fünf für den LUX-Publikumspreis 2026 nominierten Filme gezeigt. Die Filme behandeln Themen wie Jugend, Identität, Liebe, Verlust, Mut in Zeiten der Unterdrückung und zeigen, was uns als Europäer verbindet.
Die nominierten Filme 2026:
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Christy (Irland, Vereinigtes Königreich) – Ein siebzehnjähriger Junge zieht nach dem Verlassen seiner Pflegefamilie zu seinem entfremdeten Halbbruder. Sie versuchen, in einer schwierigen Umgebung neue Wurzeln zu schlagen.
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Sorda (Spanien) – Eine gehörlose schwangere Frau, Ángela, kämpft mit Ängsten vor der Mutterschaft und ihren Herausforderungen in einer hörenden Welt. Ihre Beziehung zu ihrem Partner gerät nach der Geburt ihrer Tochter in Krise.
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Ein einfacher Unfall (Iran, Frankreich, Luxemburg) – Ein nächtlicher Unfall führt zu einem gefährlichen Konflikt zwischen einem Fahrer und einem Werkstattbesitzer, der ihn für seinen früheren Folterer hält.
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Love Me Tender (Frankreich) – Clémence, die in einer Beziehung mit einer Frau lebt, kämpft darum, ihr Sorgerecht für ihren Sohn zu behalten, als ihr Ex-Mann versucht, ihr das Sorgerecht zu entziehen.
Die nominierten Filme wurden von einer Jury aus Filmfachleuten aus allen EU-Mitgliedstaaten ausgewählt. Der Preis soll zum Nachdenken über politische und soziale Themen anregen und zentrale europäische Werte wie Solidarität, Vielfalt, Rechtsstaatlichkeit und Gleichheit widerspiegeln.
Die Filme werden bis April 2026 in Kinos in der gesamten EU gezeigt. Bürgerinnen und Bürger sowie Europaabgeordnete können die Filme bewerten, wobei ihre Stimmen zu gleichen Teilen in die Vergabe des LUX-Publikumspreises einfließen. Die Verleihung des Preises findet am 14. April 2026 im Europäischen Parlament in Brüssel statt.
Kostenfreie Vorführungen:
Alle Vorführungen sind kostenfrei, jedoch ist eine Anmeldung erforderlich. Danach können die Zuschauer ihren persönlichen Favoriten für den LUX-Publikumspreis wählen. Mit etwas Glück kann man eine Reise nach Brüssel gewinnen, um die Preisverleihung live zu erleben.
Kickoff in Berlin:
Am 19. Dezember 2025 findet in Berlin ein Film-Talk zu Love Me Tender statt, bei dem Filmschaffende, Experten und politische Stimmen diskutieren werden. Anschließend gibt es einen Empfang.
Streaming und Kino-Optionen:
Die Filme werden bis April 2026 in Kinos in der ganzen EU gezeigt. Zudem gibt es auch Streaming-Optionen für den Zugang zu den Filmen.
I INITIATIVE
Ausschreibung und Auktionen: 5,2 Milliarden Euro für saubere Zukunftstechnologien
Am 4. Dezember 2025 hat die Europäische Kommission eine neue Initiative vorgestellt, die 5,2 Milliarden Euro für saubere und nachhaltige Zukunftstechnologien bereitstellt. Diese Mittel sollen durch Ausschreibungen und Auktionen vergeben werden, um Innovationen in Bereichen wie erneuerbare Energien, saubere Mobilität und grüne Industrieproduktion zu fördern.
Die Initiative zielt darauf ab, den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu beschleunigen und die Wettbewerbsfähigkeit der EU in zukunftsträchtigen Technologiebereichen zu stärken. Unternehmen, die Lösungen für die Reduktion von CO2-Emissionen oder die Verbesserung der Energieeffizienz anbieten, können von dieser Finanzierung profitieren.
Die Kommission erhofft sich, dass durch diese Investitionen nicht nur technologische Fortschritte erzielt werden, sondern auch neue Arbeitsplätze in der grünen Wirtschaft entstehen und die EU ihre Klimaziele erreicht. fl PM KOM
I KONSULTATION
Überarbeitung des Governance-Systems für Energieunion und Klimaschutz: Konsultation gestartet
Die Europäische Kommission bittet im Rahmen einer Sondierung und einer öffentlichen Konsultation um Beiträge zur anstehenden Überarbeitung der Verordnung über das Governance-System für die Energieunion und für den Klimaschutz. Die Verordnung bildet den strategischen Rahmen für die Verwirklichung der klima- und energiepolitischen Ziele der EU. Alle Interessierten können bis zum 12. März 2026 Beiträge einsenden.
Die Ergebnisse der Konsultation werden in die Vorbereitungen der Kommission für den Legislativvorschlag zur Überarbeitung der Verordnung einfließen. Diesen will sie im vierten Quartal 2026 vorlegen. fl PM KOM
Empfehlungen
I PLANSPIEL FÜR SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER
Fakt oder Fake?“ ist ein Planspiel der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland für Schülerinnen und Schüler ab der Sekundarstufe I (Klassen 5–10). Es vermittelt spielerisch den Umgang mit Fake News, Desinformation und Hate Speech und zeigt, wie EU-Gesetzgebungsprozesse funktionieren. Das Planspiel wurde vom Materialkompass des Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. mit dem höchsten Qualitätssiegel „sehr gut“ ausgezeichnet. Dies gilt auch für die separat einsetzbaren, ergänzenden Kurzmodule – vom EU-Bingo, über ein Detektivpuzzle, den Debattierclub, ein Kurzrollenspiel bis hin zu „Post Your fEUture“ – denn sie stärken die Medien-, Urteils und Kommunikationskompetenz der ganzen Klasse. FL PM Newsletter Europa in der Schule
I 73. EUROPÄISCHE WETTBEWERB
Kreativität in Bewegung: Updates zum 73. Europäischen Wettbewerb
Der 73. Europäische Wettbewerb ist in vollem Gange. Die Schülerinnen und Schüler sind derzeit fleißig dabei, ihre Bilder, Texte und Videos zu den Aufgaben des Wettbewerbs zu erstellen. Ab und zu gibt es bereits kleine Einblicke auf unserem Instagram-Kanal.
Ende Januar wird es dann richtig spannend, wenn die ersten Landesjurys ihre nominierten Arbeiten für die Bundesjury weiterleiten. Den Anfang machen die Bundesländer Sachsen-Anhalt, deren Einsendefrist am 31. Januar endet, sowie Sachsen und Thüringen, deren Fristen am 15. bzw. 17. Januar auslaufen. Am längsten an ihren Kunstwerken arbeiten können die Teilnehmer aus Rheinland-Pfalz, denn dort ist der Einsendeschluss erst der 15. Februar. Alle weiteren Fristen sind wie gewohnt auf unserer Webseite einsehbar.
Da die Abgabefristen näher rücken, werden Online-Sprechstunden angeboten, in denen Sie Ihre Fragen zur Anmeldung in der Onlinedatenbank und zur Einreichung der Arbeiten klären können. Die Sprechstunden finden über Zoom statt, und eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig:
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Dienstag, 20. Januar 2026 von 16 bis 17 Uhr
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Zugang zum Meeting: Link
Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Erfolg!





