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Kurzmeldungen

EU-Trio aus Brüssel auf Arbeitsbesuch in der Börde

Auf Initiative der im Ministerium der Finanzen ansässigen Verwaltungsbehörden für die Europäischen Struktur- und Investitionsfonds besuchte eine dreiköpfige Delegation aus Vertretern der EU-Kommission, am Dienstag die Gemeinde Hohe Börde und das Schloss Hundisburg.

Erste Station war das Schloss Hundisburg. (Foto: Maik Schulz)

Nach einem Treffen auf Arbeitsebene zum Thema „Das Wirken des LEADER-Ansatzes in Sachsen-Anhalt“ mit Vertretern des Finanz- und des Landwirtschaftsministeriums in Magdeburg wollten die Kommissionsvertreter am Tag darauf gelungene praktische Beispiele für die Umsetzung des Ansatzes kennenlernen. LEADER ist eine Methode der EU zur Entwicklung des ländlichen Raumes, die wesentlich auf die Beteiligung der Akteure vor Ort setzt.

Gute Beispiele, wie LEADER wirkt, präsentierten Steffi Trittel, Gemeindebürgermeisterin der Hohen Börde und Vorsitzende der LEADER-Aktionsgruppe (LAG) „Flechtinger Höhenzug“, und ihr langjähriger Vorgänger an der LAG-Spitze, Dr. Harald Blanke. Das Schloss Hundisburg, die Kulturkirche und das Mehrgenerationenhaus in Hermsdorf sowie das Niederndodeleber Holunderkontor waren die Stationen. „Wir sind stolz, zeigen zu dürfen, zu welchen Ergebnissen bei uns das basisorientierte Instrument LEADER geführt hat“, erklärte Steffi Trittel.

In der aktuellen EU-Förderperiode strebt das Land Sachsen-Anhalt an, den in 20 Jahren erfolgreich praktizierten LEADER-Ansatz „von unten nach oben“ (Bottom-up-Prinzip) auszudehnen. „Von unten nach oben“ heißt: Die Ideen für Förderprojekte kommen von den handelnden Menschen und Gruppen in den Regionen. Dieses Prinzip der Bürgerbeteiligung zur Entwicklung des ländlichen Raums will das Land neben dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) nunmehr auch auf den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) ausdehnen und deren Förderressourcen projektbezogen sinnvoll miteinander verweben. Verfolgt wird eine Kombination von Bottom-up mit dem fondübergreifenden Ansatz. Dies ist deutschlandweit einmalig und hat Modellcharakter für die EU.

Die drei EU-Kommissionsvertreter sind in der EU-Kommission zuständig für die Verwaltung der  drei Fonds: Egle Spudulyte (Generaldirektion Regionalpolitik für den EFRE), Thomas Thomma (Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration für den ESF-) und Wojciech Ptak (Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung für den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums).

Die besuchten Stationen in Hundisburg, Hermsdorf und Niederndodeleben verdeutlichten das Potenzial und die Notwendigkeit für fondsübergreifende Fördermöglichkeiten. Wie dieses Konzept sowie dessen konkrete Umsetzung verwaltungstechnisch zwischen Land und EU abgestimmt und ausgebaut werden kann, darüber berieten Gastgeber und Gäste in der urigen Atmosphäre des Niederndodeleber Holunderkontos. Die guten Beispiele aus dem „Flechtinger Höhenzug“ waren für ein schnelles Greifen dieses Ansatzes beste Argumente. 

 

(Text: Maik Schulz, Gemeinde Hohe Börde)