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20 Jahre efREporter

Im Jahr 2000 begann in Sachsen-Anhalt die länderübergreifende Zusammenarbeit für ein IT-System zur Berichterstattung und Abrechnung der EU-Strukturfonds. Dabei wurde eine eigene Software entwickelt, die von mehreren Bundesländern genutzt wird – ein Alleinstellungsmerkmal. Was mit Brandenburg begann, konnte in der 20-jährigen Erfolgsgeschichte auf die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Berlin ausgeweitet werden.

20 Jahre länderübergreifende Zusammenarbeit mit dem efREporter

Softwaresystem aus Magdeburg ist deutschlandweit einmalig

Einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte und alle wichtigen Informationen rund um das System erhalten Sie in diesem Artikel.  

Was ist der efREporter und wofür steht der Begriff?

Der efREporter ist eine vom Land Sachsen-Anhalt entwickelte Software für die Berichterstattung und Abrechnung der EU-Strukturfonds EFRE und ESF. Sachsen-Anhalt ist Eigentümer des efREporter und hält auch die Namensrechte.

 

efREporter = EU-Fonds REporter

 

Was macht der efREporter?

Das zentrale IT-System efReporter3

  • dient der Vorhabenserfassung zur Umsetzung des Operationellen Programms EFRE und ESF in Sachsen-Anhalt;
  • ist die Grundlage für Erstattungsanträge und Rechnungslegung gegenüber der EU-Kommission;
  • übermittelt im Rahmen des Monitorings notwendige Indikatoren;
  • enthält wesentliche Daten zur Abwicklung der Berichtspflichten gegenüber der EU-Kommission;
  • dokumentiert und archiviert Förderdaten;
  • führt den Nachweis über die Verwendung der EU-Mittel und die Rechnungslegung gegenüber der EU-Kommission.

Meilensteine in der Geschichte des efREporter

2000 Sachsen-Anhalt trifft die Entscheidung, ein eigenes System bzw. eine eigene Software zu entwickeln. Der efREporter 1 wird für die EU-Förderperiode 2000-2006 ins Leben gerufen.
03.05.2000 in Magdeburg – Konferenz zum Elektronischen Datenaustausch der EFRE-Fondsverwalter, 1. Bericht des Landesförderinstituts
21.01.2002 das erste Installations- und Benutzerhandbuch wird veröffentlicht
seit 2003 Nutzung efREporter durch Mecklenburg-Vorpommern
2003 Überführung in einen Rechenzentrumsbetrieb und dezentrale Infrastruktur
02.02.2004 die Marke „efREporter“ wird ins Markenregister eingetragen
2006 Schnittstellenanbindung eines internen Vorsystems (VBM) zur Datenübertragung
2008 Start efREporter2 für die Förderperiode 2007-2013, erste Validierungen
2014 Webservice-Schnittstellenanbindung an externe Vorsysteme der IB-LSA zur online-Datenübertragung
2015 efREporter3 geht produktiv
2016 Beitritt einer weiteren Verwaltungsbehörde (INTERREG V A in Brandenburg)
2016 Einrichtung eines Länderkoordinators und gemeinsamer Abrechnungsmodus
01.01.2018 Beitritt Berlins
2019 gemeinsame Finanzierung eines Koordinators, gemeinsamer Abrechnungsmodus (zum 01.01.2019 in Kraft getreten)

Was macht die Arbeit der EU-Verwaltungsbehörde EFRE/ESF in Sachsen-Anhalt dabei aus?

Die EU-Verwaltungsbehörde EFRE/ESF nimmt die Aufgabe der Definition von fachlichen Anforderungen wahr (Lastenheft) sowie der Testungen (Funktion und Abnahme). Die programmiertechnische Umsetzung liegt bei einem externen Entwicklerteam.
Die EU-Verwaltungsbehörde EFRE/ESF verfügt damit über langjährige Erfahrungen in der efREporter-Entwicklung und auch in der länderübergreifenden Zusammenarbeit.

Was macht der efREporter mit EU-geförderten Projekten?

Der efREporter bildet alle Stationen eines Projektes von Beginn, also der Antragsstellung, bis zum Abschluss des Vorhabens auf folgende Art und Weise ab. Statuswechsel sind dabei wie in der Übersicht dargestellt möglich. Es gibt für die Abbildung von Vorhaben mehr als ein Dutzend Zahlungsarten, dazu gehören z.B. auch Buchungen zur Korrektur oder Forderungen auf Wiedereinziehung. Dafür werden zahlreiche Prozesse und im Hintergrund laufende Validierungen programmiert und ständig den Anforderungen durch die Bundesländer angepasst. Der efREporter kann darüber hinaus die vorhandenen Daten in Form von unterschiedlichen Berichten im Excel-Format wiedergeben.

Worin liegt der Vorteil des efREporters für die beteiligten Bundesländer?

Es gibt keine Lizenzkosten. Sachsen-Anhalt überlässt entsprechend der so genannten „Kieler Beschlüsse“ die Software kostenlos interessierten Bundesländern. Anfallende Kosten für die kontinuierliche Weiterentwicklung werden von den Ländern über eine Verwaltungsvereinbarung geteilt.
Für den Programmierungsaufwand entstehen so geringere Kosten. Die EU-Verwaltungsbehörde EFRE/ESF in Sachsen-Anhalt hat sich über die Zeit ein umfassendes Know-how über die Abbildung der EU-Anforderungen und die Funktionsweise von Algorithmen angeeignet. Es gibt anwenderorientierte Konfigurationsmöglichkeiten und der efREporter ist flexibel unter unterschiedlichen Infrastrukturbedingungen einsetzbar (dezentrale/zentrale Nutzungsinfrastruktur, Datenbanken, Betrieb in Rechenzentrum und Bereitstellung mittels CITRIX/Remote-App).

Wie geht es weiter beim efREporter?


Über die Förderperioden sind die Anforderungen der EU an die IT-Systeme der Mitgliedsstaaten gestiegen. Eine weitere Vertiefung der Zusammenarbeit ist daher geplant. Derzeit gibt es Gespräche zu einer gemeinsamen „Leitstelle“ für die Programmierung samt Testung und den Betrieb der Software für die neue EU-Förderperiode. Die Bundesländer finanzieren gemeinsam einen Länderkoordinator.

Vorteile dieser internen Softwarelösung im Vergleich zu einer externen Lösung

  • Keine Lizenzkosten, da ST Eigentümer des Systems ist und die Nutzungsbereitstellung über die sog. Kieler Verträge erfolgt;
  • Geringe Kosten für den Programmierungsaufwand;
  • Umfassendes Knowhow über die Abbildung der EU-Anforderungen und Funktionsweise von Algorithmen;
  • Flexibel einsetzbar auf unterschiedliche Infrastrukturbedingungen (dezentrale/zentrale Nutzungsinfrastruktur, Datenbank, Betrieb in Rechenzentrum mittels CITRIX/ Clientinstallation);
  • Anwenderorientierte Konfigurationsmöglichkeiten;
  • Synergieeffekte gegenüber Prüfungen, da gemeinsames Vorhaben mehrerer Bundesländer;
  • Geringeres Risiko der Fehlinterpretation von Verordnungen.